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Glaser, Curt
Die altdeutsche Malerei — München: Bruckmann, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.53083#0177
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Abb. 108 Meister der Verherrlichung Mariens. Verherrlichung Mariens. Köln, Wallraf-Richartz-Museum

blieb das Triptychon nicht das einzige niederländische Kunstwerk in kölnischem
Besitz, und ebenso gewiß verbanden mannigfache persönliche Beziehungen die
kölnischen Meister mit ihren Genossen in den Niederlanden. So wurde rascher
und vollständiger als die Malerei weiter entlegener deutscher Gegenden die
Kunst der rheinischen Metropole dem neuen Stile tributpflichtig.
Der Historiker der kölnischen Malerschule ist nicht in der glücklichen Lage,
Künstlerbiographien schreiben zu können. Den Werken der Jahrhundertwende
verknüpfte sich mit dem posthumen Namen des Meister Wilhelm wenigstens
die Vorstellung einer wenn auch halb sagenhaften Persönlichkeit. Den Namen
Lochners bewahrte ein Zufall. Von den Künstlernamen der Folgezeit, die in
Urkunden erwähnt werden, läßt sich nirgendwo eine Brücke zu den erhaltenen
Werken schlagen. Gruppen von Bildern, die stilkritischer Vergleich zusammen-
führt, müssen sich mit Notnamen begnügen, die von einem Hauptstück her-
geleitet werden. So heißt nach einer Folge mit Darstellungen aus dem Marien-
leben der Meister, der in der Zeit von 1460 bis 1480 die führende Persönlich-
keit in Köln gewesen zu sein scheint. Ihm nahe steht ein anderer, dessen
Hauptwerk, eine Passion, nach einem früheren Besitzer die Lyversbergische
 
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