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Glatz, Karl Jordan [Hrsg.]
Chronik des Bickenklosters zu Villingen: 1238 bis 1614 — Stuttgart, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.6273#0089
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SO

in mit gwalt ab der schnür risse. Darvon hat die Signatur noch
ihren sehranz oder rüss, wie er zue sehen ist, aber bringt ir ganz
keinen schaden. Also bette der getreue vatter die gnad erstritten,
und war ihme von dem hochwirdigen cardinalen die benediction darzue
geben. Güenge also mit großen freiden mit dem erwirdigen herren
Burkharden wider haim zue haus. Also war uns die große gnad zum
erstenmal geben.

IV] on der wider Wertigkeit, so sich in disem heiligen
werk erhebt, und wie die bapstliche gnadt zum
andern mal geben worden, das 29 capite 1.

[iSIJit lang feürt der feind alles gueten; dan als die erwirdig
heim wolte und etwan uf halben weg waren, wurd ihnen gar eülent
ein reütender bott nach geschickt, der citirte die herren samtlich
widerumb an den bäpstlichen hoff, des sie gar übel erschracken.
Als [sie] aber wider dahin kamen, wurden sie von den herren der canzley
hört und scharf angerött, gleich als ob ihnen die große gnadt un-
bilich oder unbedechtlich von ir bapstliche hailigkeit geben war, und
dass sie die bull mit allen andern stattlichen brüei'en nit mit gelt, als
gebreiclüg ist, bezalten. Darumb solten sie die gnadt widerum hinder
den apostolischen stuel legen und solche lessen und erwerben, wie
gebreichig ist. An disem wurden unsere getreue werber gar betriebt,
aber gemelter herr Johannes Burkhard war gestürkt und dröstet
auch unsern erwirdigen vatter custos wol, nam in mit sich an den
römischen hoff und wurde gar baldt für ir heiligkeit gelassen. Also
gab er die sügnatur dem erwirdigen vatter custos, dass er solche solfe
ir hailigkeit zeigen und darreichen, und knüet unser getreüer vatter
sambt seinem helfer so nahent vor und bey ir heiligkeit, dass in selbige
wol hett könden mit dem fueß stoßen, und reichte also die sügnatur
ihr heiligkeit dar. Da sie sahen ihr eigne handtschrift und ihro
auch zue gedechtnus kam sein schuelgesöl, von deine sie schon berieht
betten, sprach ir heiligkeit mit sonderlichen, freundlichen und sanften
worden zue unserm erwirdigen vatter custos: „Sol ich thun, was mein
wunderlicher caile will?" Uß solchem verstund unser erwirdiger
vatter wol, dass ihr heiligkeit der alten kundschaft ingedenk war,
und gieng ime ein neue freüd zue herzen. Aber er röde nichst. Der
erwirdig herr Burkhardt füeug an zue reden und sprach : „Sanctissimc
patter, sunt bone sorores, servant perpetuam clausuram". Aller-
 
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