48 Deutschlands Kunstschatze.
sehr aufgeregte Ausrufe über die muthmaßliche Ursache des Allarms austauschten. Bald darauf
erschienen am Ende der Straße Massen von Fackeln und ein feierlicher Gesang ward hörbar ....
Es war ein nationales Lied von einer Procession von Leuten in langen dunklen Mänteln gesungen.
Der Zug glich fast einem Leichenconduct; aber diese Männer trugen sämmtlich entblößte Klinger
in den Händen.
Der Mann im Filzhute legte seinem Landsmann die Hand auf die Schulter.
„Wenn hier zum Sammeln getrommelt oder geblasen wird", sagte er, „so gehörten zunächst die
Engländer in ein und dieselbe Schwadron."
„Richtig, Sir !"
„Wie heißt Ihr, Sir? Mein Name ist Josiah Smith ...."
„Wenn ihr Smith heißt, so nenne ich mich Jron (Eisen)"; war die Antwort.
„Gut, aber Euer Eisen habe ich sehr schwer zu schmieden gefunden, Mr. Jron! Es wird wobl
zu irgend einem guten Hammer gehören ...."
Mr. Jron lachte.
Der Zug war jetzt an der Straßenecke. Die Leute mit den Pechsackeln und den blanken
Rappieren waren frische Jünglinge, die mit aller Kraft schrieen.
„Es sind die Studenten !" sagte Mr. Jron.
„Aber was wollen die Burschen so spät? Sie sehen drohend genug aus!" erwiederte Smith.
Mr. Jron wendete sich an einen der neben dem Zuge marschirenden Führer und redete den-
selben in fließendem Holländisch an.
„Mynheer, Ihr habt da für Eure Serenade ein böfes Wetter gewählt ..."
„O, das Wetter wird sich als das angenehmste bei unserer Expedition beweisen"; antwortete
der Student, den Schläger schwingend.
„Und welcher Ursache gilt diese Expedition ?"
„Zunächst werden wir Seiner Magnificenz, unserm Rector, unsere Ehrerbietung bezeugen;
sodann demselben einige kleine, intime Notizen zukommen lassen und schließlich werden wir die
!Leute der Gilde durchwammsen, so gut wir's verstehen, wenn sie uns irgendwie bei unserer Feierlich-
keit stören sollten!
„Nun ?" fragte Mr. Smith, eine Mann mit kühnem Antlitze und funkelnden Augen.
„Hier ist ein Stück Politik auf der Scene, glaube ich! Es gilt den demokratischen Gilden....
Wir haben hier Kämpfer der oranisch-aristokratischen Partei vor uns!"
„Wenn gefochten wird, so fechte ich mit, äamn!" sagte Smith. „Ich habe meine Partei ge-
nommen. Und Ihr, Mr. Jron?"
„Ich werde mich nicht in Sachen mischen, die mich nichts angehen."
„Ihr seid ein Feind Old Nolls und seiner Independenten, Sir! Ihr gehört zu den Student
.ten hier; und ich werde mir die feindliche Armee aufsuchen ... Wir Beide könnten eigentlich, ohne
!uns ferner zu bemühen, für unsere Personen die Sache gleich hier abmachen?"
„Wenn Ihr im Ernst sprecht, Mr. Smith, so bemerke ich Euch, daß ich entschlossen bin, meinen
Degen nirgend anderswo, als aus englischem Boden zu ziehen!"
„Brav! Es wird dort noch genug zu thun geben, darf ich sagen, denn Monk und Ireton sind
!
sehr aufgeregte Ausrufe über die muthmaßliche Ursache des Allarms austauschten. Bald darauf
erschienen am Ende der Straße Massen von Fackeln und ein feierlicher Gesang ward hörbar ....
Es war ein nationales Lied von einer Procession von Leuten in langen dunklen Mänteln gesungen.
Der Zug glich fast einem Leichenconduct; aber diese Männer trugen sämmtlich entblößte Klinger
in den Händen.
Der Mann im Filzhute legte seinem Landsmann die Hand auf die Schulter.
„Wenn hier zum Sammeln getrommelt oder geblasen wird", sagte er, „so gehörten zunächst die
Engländer in ein und dieselbe Schwadron."
„Richtig, Sir !"
„Wie heißt Ihr, Sir? Mein Name ist Josiah Smith ...."
„Wenn ihr Smith heißt, so nenne ich mich Jron (Eisen)"; war die Antwort.
„Gut, aber Euer Eisen habe ich sehr schwer zu schmieden gefunden, Mr. Jron! Es wird wobl
zu irgend einem guten Hammer gehören ...."
Mr. Jron lachte.
Der Zug war jetzt an der Straßenecke. Die Leute mit den Pechsackeln und den blanken
Rappieren waren frische Jünglinge, die mit aller Kraft schrieen.
„Es sind die Studenten !" sagte Mr. Jron.
„Aber was wollen die Burschen so spät? Sie sehen drohend genug aus!" erwiederte Smith.
Mr. Jron wendete sich an einen der neben dem Zuge marschirenden Führer und redete den-
selben in fließendem Holländisch an.
„Mynheer, Ihr habt da für Eure Serenade ein böfes Wetter gewählt ..."
„O, das Wetter wird sich als das angenehmste bei unserer Expedition beweisen"; antwortete
der Student, den Schläger schwingend.
„Und welcher Ursache gilt diese Expedition ?"
„Zunächst werden wir Seiner Magnificenz, unserm Rector, unsere Ehrerbietung bezeugen;
sodann demselben einige kleine, intime Notizen zukommen lassen und schließlich werden wir die
!Leute der Gilde durchwammsen, so gut wir's verstehen, wenn sie uns irgendwie bei unserer Feierlich-
keit stören sollten!
„Nun ?" fragte Mr. Smith, eine Mann mit kühnem Antlitze und funkelnden Augen.
„Hier ist ein Stück Politik auf der Scene, glaube ich! Es gilt den demokratischen Gilden....
Wir haben hier Kämpfer der oranisch-aristokratischen Partei vor uns!"
„Wenn gefochten wird, so fechte ich mit, äamn!" sagte Smith. „Ich habe meine Partei ge-
nommen. Und Ihr, Mr. Jron?"
„Ich werde mich nicht in Sachen mischen, die mich nichts angehen."
„Ihr seid ein Feind Old Nolls und seiner Independenten, Sir! Ihr gehört zu den Student
.ten hier; und ich werde mir die feindliche Armee aufsuchen ... Wir Beide könnten eigentlich, ohne
!uns ferner zu bemühen, für unsere Personen die Sache gleich hier abmachen?"
„Wenn Ihr im Ernst sprecht, Mr. Smith, so bemerke ich Euch, daß ich entschlossen bin, meinen
Degen nirgend anderswo, als aus englischem Boden zu ziehen!"
„Brav! Es wird dort noch genug zu thun geben, darf ich sagen, denn Monk und Ireton sind
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