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Sturm, Leonhard Christoph
Leonhard Christoph Sturms Vollständige Anweisung, Alle Arten von regularen Pracht-Gebäuden nach gewissen Reguln zu erfinden, auszutheilen und auszuzieren: Benebst Einer gedoppelten Vorstellung der Sechs Ordnungen der Bau-Kunst ...; Daß demnach Dieses Werck des berühmten Nicolai Goldmanns gantzes zweyte Buch, und noch über dieses eine grosse Anzahl nutzlicher Verbesserungen und Vermehrungen mit darleget — Augspurg: Wolff, 1716 [VD18 12337129-001]

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https://doi.org/10.11588/diglit.63193#0070
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o der halbe Winckel dOC. von 180. Grad abgezogen wird / giebt der Uberreſt
en Winckel Cd. Eben deſſelben Winckels 40. Helffte iſt dem Winckel
PCq. und PDq. zuſammen gleich / daraus einer von dieſen Winckeln als PD q.
leicht zu finden. Weil nun auch die Linie Ca. folgends auch ihre Helffte C.
bekannt iſt / wird leichtlich auch die Linie Pq. gefunden. Die Verhaͤltnitz haben
wir in groſſen Zahlen ausgerechnet / haben endlich befunden / daß der Winckel hervor komme /
wenn die Balis ein wenig mehr als zweymahl ſo lang genommen wird / als die
Hoͤhe des verdůnneten Stammes / vor die niedrige brdnungen aber in 191.
vor die mittlere in 221. und vor die hohe in 264. Theile getheilet / und einer
davon in der Mitte zur berpendicular. Hohe Felder wird / um die beyde chen
ckel des Winckels zu bekommen. Wenn aber die niedrige Ordnungen auch
auf zwey Drittel / nicht auf drey Viertel verduͤnnet werden / (das iſt / wenn
der verdůnnete Stam̃ 3200, Theilchen hoch iſt) muß die Balis genommen wer-
den 180. Theile / und iſt der H albmeſſer oder die Linie CO. 71 1747. Theilchen.
Man mache derohalben ſolche Winckel durch Huͤlffe jetzo gemeldeter Abmeſſung / und
mache dann bey B. ein Loͤchlein / da man eine Nadel oder einen Schreib⸗Stifft durchſtechen

kan.
II. Vom Gebrauche dieſes Kunſtzeuges. 3
Erſtlich reiſſet die nothwendigen Linien im glatten Stamme nach folgenden Abmeſ-

ſungen: . .
/ a . Tuſcaniſch] Joniſch J Roͤmiſch
Abmeſſungen. und und und
3 Doriſch.] Neue. Corinthiſch.
Die gantze Hoͤhe des glatten Stammes 4800 4800 400 576
Die Hoͤhe des gleichdicken Stammes 1600 1200 1800 1920
Die Hoͤhe des verduͤnneten Stammes 3200 3600 3600 3840
Die Verduͤnnung 1 72 72 66 60
Der untere Halbmeſſe⸗ e 360 360 360 360
Der obere Halbmeffer_ s e 288 2881 294 300

Nahe bey den Puncten C. und D. ſtecket auf den Pappier Nadeln / im groſſen Werck
aber rund gefeilete Stiffte wie Nadeln / hernach nachdem eine Nadel oder Schreib⸗Stifft
durch das Loͤchlein B. des Kunſtzeuges durchgeſtoſſen iſt / ſo ziehet den Schreibſtifft und den
Kunſtzeug alſo / daß in der gantzen Beſchreibung / ſo lange als man den Schreibſtifft von C.


ten Nadeln anſtreichen / ſo wird der Bogen COD. beſchrieben ſeyn. ; 90
Mercket. 1. Habet acht daß die Nadeln / um ihren Halbmeſſer von den Puncten C. und
© D. 7 muͤſſen geſtecket werden / alsdann kan der Bogen gut beſchrieben
werden. .
Mercket 2. Vor dem Gebrauch auf dem Pappier wird der Kunſtzeug am beſten von
Mefßing bereitet / aber zu dem groſſen Gebrauche / kan man ihn von ſchoͤnen glat-
ten Holtze bereiten / und die Linien mit meſſenen Schienen beſchlagen.
Auf dem pappier / und im Werck ſelbſt / wenn die Saͤulen
I nicht allzu groß ſind / kan man noch behaͤnder und bequeh-
; mer zu kommen / wenn man das Linial oder Richtfcheid,
welches oben der Kunſtzeug genennet wird / alſo machet
wie aus beyſtehender Fig. 2. in etwas abzunehmen / daß die
Hoͤhe des Winckels Ba der Verduͤnnung gleich / und die Ba-
lis deſſelben or zweymahl ſo groß ſey / als die Hoͤhe des ver-
duneten St am̃es qo. die Seiten aber des Winckels Bo. Br. noch
einmahl ſo weit hinaus continuiret werden / damit das
die he etwas mehr als viermahl ſo lang werde weder
die Hohe des verdůunneten Stammes. Wenn ſo denn oben
bey dem Ende der Verduͤnnung o. und eben 5 weit unter
dem Anfang der Verduͤnnung Nadeln oder Stiffte einge-
chlagen werden / und man den Kunſtzeug an beyden hin-
ziehet / ſo beſchreibet der Punct B. den Zug der Ver-
dDtuͤnnung Be D.

RRI H SE 17
Die
 
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