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Sturm, Leonhard Christoph
Leonhard Christoph Sturms Vollständige Anweisung, Alle Arten von regularen Pracht-Gebäuden nach gewissen Reguln zu erfinden, auszutheilen und auszuzieren: Benebst Einer gedoppelten Vorstellung der Sechs Ordnungen der Bau-Kunst ...; Daß demnach Dieses Werck des berühmten Nicolai Goldmanns gantzes zweyte Buch, und noch über dieses eine grosse Anzahl nutzlicher Verbesserungen und Vermehrungen mit darleget — Augspurg: Wolff, 1716 [VD18 12337129-001]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.63193#0071
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Die zweyte Zugabe /

tiones von allen Sorten regularer und praͤchtiger Go-
baͤude zu machen.

5 I.

Ann man einen platz fuͤrgegeben hat / ein Gebaͤude darauff anzu-
> legen / muß die erſte Sorge ſeyn ſich die Diſpoſition der S
Hoͤhe nach zu erwehlen. Die vornehmſten und gebraͤuchlichſten
ſtelle ich hier zum Exempel für. Die erſte Art iſt wenn man eine einige
Ordnung von Grund auf durch das gantze Gebaͤude hinauff gehen laͤſſet.
Die zweyte / wenn unten ein Geſchoß mit Bollagen gemachet und hernach
eine Ordnung ohne Saͤulen⸗Stuͤhl durch alle uͤbrige Geſchoſſe hinauff ge-
führer wird. Die erſte Art kan auch darinnen geaͤndert werden / daß man
entweder Saͤulen⸗Stuͤhle / oder nur einen groſſen Unterſatz oder eine Buh-
ne darunter gebrauchet. Endlich werden auch zwey Reihen Saͤulen uber



rathen.

*


ſchreibe die Modul dazu / alsdenn applicire ich darauff den inneren Profil
meines vorhabenden Gebaͤudes / nachdeme ich will viel oder 1 1


und halben Geſchoſſen / maſſen man dadurch eine beſſere Abwechſelung


,

kan. Denn man muß nicht nur ordentliche Wohn ⸗ Zimmer in einem an-
ſehnlichen Gebaͤude haben; ſondern auch theils groͤſſere zu Ausrichtungen

Kupf.
Tab. XLIV


XL vl.
XIII.
XLVIII.


hand Meublen und Vorrath auf ʒu bewahren. Bey dieſen thut bey Wei-
ten eine ſolche oͤhe nicht noth als bey den ordentlichen Wohn⸗immern /
wenn man nur auffrecht darinnen ſtehen kan / iſt es genug. Hingegen
wollen Sale und dergleichen immer mehr Hohe haben als die ordentliche
Wohn⸗ZSimmer. Iſt demnach das beſte / daß man uͤber den ordentlichen
Wohn⸗ Simmern eine Reyhe 9 44 niedrigere mache / die Saͤaͤle aber durch
dieſe beyde lagen durchgehen laſſe. Zu mercken iſt / daß man ſich mit Aus-
theilung dieſer immer ubereinander nach der auſſen geſetzten Ordnung
mit richte / und ſich ſonderlich wohl vorſehe / daß man nicht bey den Ge-
baͤlcken finſtere Winckel bekomme. Deßwegen habe ich zu dieſer Haupt-
Sache gute Anweiſung zu geben / in den Kupffern ſuͤnfferley der curieule-
ſten Diſpoſſtionen vorgeſtellet. Wer dieſe wohl erwogen hat / wird ſich mit
anderen genug zu berathen wiſſen. .

H. 3.

Nachdeme muß man alle Maaſſe zu dem inwendigen Profil ſchrei-
ben / wie hoch man ungefehr die Bruſt⸗Lehnen vor den enſtern / und die en-
ſter ſelbſt haben will / und wie hoch man accurat die Geſchoß in Liechten /
und die Decke der Boden dazwiſchen anlegen will. So viel von dieſen
Maaſſen von der auſſen geſetzten Ordnung begriffen wird / addire zuſam-
men / und die Summa diviqire mit der Fahl der Modul / welche der Ord-
nung zukoͤmmt / ſo bekoͤmmſtu die Groͤſſe des Moduls in der gemeinen
Maaß / nemlich in Schuh und ollen. e

02 9. 4.
 
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