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Augustinermuseum <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Barocke Goldschmiedekunst: aus den Kirchen der Freiburger Erzdiözese ; eine Ausstellung im Augustinermuseum in Freiburg i. Br., 26. Juli 1964 - 27. Sept. 1964 — Freiburg i. Br., [1964]

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https://doi.org/10.11588/diglit.28671#0062
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103 SILBERALTAR
Antependiuml736/39.
Altarkreuz. Um 1740.
Retabel. Uml750.
1. Dreiteiliges Antependium.
Kupfer vergoldet auf Holz, darauf Silber getrieben, z. T. gegossen, ziseliert, graviert
und punziert, z. T. vergoldet.
H. 100 cm, Mittelteil: Br. 220 cm, Seitenteile: Br. 82 cm.
Getriebene Silbereliefs, z. T. rund, sitzen auf feuervergoldeten Kupferplatten. Im
Hintergrund eine illusionistische räumliche Architektur, vor die die figürlichen Reliefs
gestellt sind. Im Mittelteil unter Baldachin thronende, gekrönte Muttergottes vor
vergoldeter Strahlenmandorla mit dem Christkind, umgeben von anbetenden Engeln.
Das Untergewand punziert, der Mantel mit Blütenmustern getrieben vor punziertem
Grund. Putten halten die Vorhänge des Baldachins, darüber am Gesims 4 Engels-
köpfe. Zur Rechten Mariens silbergetriebene Figur des heiligen Thomas von Aquin,
zur Linken der heilige Ivo. Beide stehen neben einem Tisch mit aufgeschlagenem
Buch und Symbolen. Im Buch des Thomas die gravierte Inschrift: „VERITATEM
DICO IN CHRISTO. ROM. 9, V. 1." Die Inschrift des Ivo: „PATER ERAM PAU-
PERUM. JOB. 29. V. 16." Das Bild wird gerahmt von breiter, flacher Hohlkehle
mit aufgesetztem silbergetriebenem Bandelwerk-Ornament und vergoldeten Maske-
rons an den Ecken und der Mitte. Die beiden schmäleren Seitenteile zeigen ähnliche
Rahmung. Die Bildfläche selbst durch architektonische Motive räumlich vertieft. Da-
vor auf der rechten Seite (Epistel-Seite) das Relief mit der sitzenden Figur des hei-
ligen Franz Xaver vor Globus mit Indianer, auf der linken Seite (Evangelisten-Seite)
die am Tisch sitzende Figur des heiligen Lukas als Arzt, umgeben von Retorte, Arz-
neiflaschen usw.
Die Inschriften auf den Büchern beider Reliefs sind vertauscht. Das aufgeschlagene
Buch unter Franz Xaver mit der gravierten Schrift LVCAS MEDICVS gehört zu
dem Lukas-Bild, die Inschrift unter Lukas LVSTRANS UNIVERSA zu Franz Xaver.
Die 4 Heiligen sind als Patrone der 4 Fakultäten anzusehen: Lucas für Medizin,
Franz Xaver für die „Artisten", Thomas für Theologie, Ivo für Juristen.
ALHeAU/ /U 239, EeTentezJe TD 240.
ETA, pMnz A%?7g, TU ,%9.
2. Altarkreuz. Um 1740.
Kupfer vergoldet auf Holz, Silber getrieben, z. T. gegossen und ziseliert, einige
Steine.
H. 145 cm, Br. 65 cm.
Kruzifixus: H. 44 cm, Br. 41 cm.
Kupfervergoldete Platten überziehen den Kreuzesbalken Gegossene silberne Figur
des Gekreuzigten vor vergoldeter Strahlenmandorla. Die Dreipässe der drei oberen
Kreuzenden mit aufgelegtem silbergetriebenem Bandelwerk und jeweils fünf Steinen
geschmückt. Am unteren Kreuzbalken reiches ornamentales Bandelwerk mit geflü-
gelten Engelsköpfchen. Der Sockel des Kreuzes im letzten Krieg verlorengegangen.
Dort war Augsburger Beschau und Meistermarke F C M, Franz Christoph Mäderl,
R3 899.
Vor provisorischem Sockel angeheffete ovale Platte mit silbernem Relief. Der Name
Mariens vor Strahlen und Wolken mit Engelsköpfen. Am Rande rechts und links
kniende Engel mit Krone und Zepter. Bunte Steinimitationen und Reliquiar. Diese

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