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Gosche, Agnes
Simone Martini: ein Beitrag zur Geschichte der sienesischen Malerei im XIV. Jahrhundert — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.21980#0104
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SIMONE IN AVIGNON. 1339—1344.

Dafs Simone 1339 mit seinem Bruder und Gehilfen Dona-
tus1) Italien verlassen hat, um nach Avignon zu gehen, ist durch
die ihm von Siena für den päpstlichen Hof ausgestellte Voll-
macht urkundlich erwiesen,2) und so verschieden auch bei den
verschiedenen Biographen die Nachrichten über Simone lauten,
der Aufenthalt in Avignon wird von ihnen allen bestätigt. In
Bezug auf die einzelnen Umstände dieses Aufenthaltes aber,
seine Veranlassung, seine Bedeutung und seine dort vorhandenen
oder doch vorhanden gewesenen Werke weichen die Angaben
sehr von einander ab.

Ghiberti giebt gar keine Veranlassung für die Reise an,
sondern sagt nur: Estette al tempo della Corte in Avignone e fe
molte opere.3) Vasari erwähnt Avignon an zwei Stellen. Zu-
erst sagt er nur, dafs Simone nach Avignon berufen wurde, wo
er viele Fresko- und Tafelbilder machte, am Schlufs der Bio-
graphie des Simone aber berichtet er, dafs Herr Pandolfo Ma-
latesta Simone nach Avignon geschickt habe, um für ihn das
Bild des Petrarca zu malen.4) Pandolfo Malatesta sandte aller-
dings zweimal Maler nach Avignon,5) um sich das Bild des
Petrarca malen zu lassen, mit dem ihn eine nahe Freundschaft
verband und den er auch in Avignon und Mailand besuchte,

1) Von diesem sind keine selbständigen Werke bekannt.

2) Milanesi: a. a. O. I. 216.

3) Ghiberti: Commentario. Ausgabe von Carl Frey. p. 43.

4) Vasari Milanesi I. p. 547.

5) Yriarte: Un condottiere du XV. siecle, p. 44.
 
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