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Zeugnisse für Biicbcrbcsitz des genannten Albrccht VI,. sind
spärlich und unsicher. Georg Zappcrt hat im Archiv für Kunde östcr.
Gcschichtsquellcn. Bd. 19. S. 145—190 den Text einer Schrift bekannt
gemacht, die in engster Beziehung zum Erzherzoge steht. „Büchlein
dem Herzog Albrecht VI. von Oesterreich zugesandt von seinem Ca-
pcllan“. Die Schrift war zuerst lateinisch verfasst und wurde dann erst
ins Deutsche übersetzt.1) Ueber Cod. 1846 der Hof-Bibliothek (olim 490
Thcol.) sacc. XV. sagt Giov. Ben. Gentilotti in seinem handschriftlichen
Katalog unter Theol. 404: Est liber variarum prccum in usum Albcrti
ducis Austriae, Erncsti ferrei filii, Fridcrici III. imperatoris fratris con-
scriptus et compluribus sanctorum figuris exornatus. In principio dc-
picta est cffigics memorati Albcrti sedentis, puniceam laxam
togam pontico vcllcre obductam induti, capitc radiato, capillis et barba
flava utraque manu corollam prccariam, vulgo rosarium, quindeeim
rubris globis constantcm tenentis. Der vorne stehende Kalender trägt
auf der ersten Seite das österreichische Wappen. Unter den vorhan-
denen Collecten enthält die erste den Namen Albertus: Pietate tua
quesumus domine nostrorum solvc vincula pcccatorum et intercedcnte
beata Maria semper virginc cum omnibus sanctis tuis dominum apo-
stolicum et antistitem nostrum regem et omnes principcs christianos et
me indignum farnulum tuum Albcrtum una cum gradu ccclcsiastico in
omni sanctitatc custodi etc. Er wird auch in der sechsten Collecte
zweimal erwähnt. — Nach Gentilotti hat dann Denis, Codices theologici
bibl. palat. Vindob. I. No. DCCCCIV über diese Hs. gehandelt. Da
gemalt: mitten der österreichische Bindensehild, oberhalb (heraldisch rechts) der
böhmische, doppelt geschwänzte Löwe und (links) der achtfach von rother Farbe und
Silber quergestreifte Schild von Ungarn; unter dem österreichischen der mährische
Schild mit geschachtem Adler.“ Auf den folgenden Blättern finden sich noch zahl-
reiche Wappen der österreichischen Landschaften und das des Klosters Nideraltaieh,
woher der Schreiber Simon nach Melk gekommen war. Nur in einem Punkto ist
Keiblingers Darstellung zu ergänzen, nämlich betreffs „Des Herrn Georg Sigfrid
Zotten von Pernegg etc.“, des einstigen Besitzers dieser Handschrift, dessen Namen
„eine Hand des 16. Jahrhunderts auf dem papierenen, vordren Schmutzblatte angibt“
(S. 12 a. a. 0.). Pfaundler in seiner Genealogie des tiroliseben Adels (Hs. des Fer-
dinandeums in Innsbruck) berichtet: „Sebastian Zott war 1523 Zöllner zu Nauders,
hatte eine von Heidenreieh zur Ehe, kommt 1533 in Buchsenstein und 1568 im Eisass
vor. Seine Kinder: Georg Sigfrid, Gottfrid, Elisabeth und Joh. Christoph. Dessen
Tochter Anna Katharina mit H. von Freiberg 1622 verehelicht.“ Aus dem auf Papier
geschriebenen Tiinkbuehe der Ambraser Sammlung sehen wir, dass er mit Ferdinand
von Tirol in Beziehung stand; er trug sich dort ein: 1590 | Georg Sigfridt Zott | von
Bernegg zu | Melantz H. — In die Hofbibliothek kam die Handschrift aus der Inns-
brucker Universitäts-Bibliothek.
i) Die deutsche Uebersetzung kam als Geschenk Zapperts in die Hofbibi. Vgl.
Archiv a. a. O. S. 152 Anm. Jedoch ist die dort erwähnte Signatur (Suppl. 1639)
heute nicht mehr richtig.
Zeugnisse für Biicbcrbcsitz des genannten Albrccht VI,. sind
spärlich und unsicher. Georg Zappcrt hat im Archiv für Kunde östcr.
Gcschichtsquellcn. Bd. 19. S. 145—190 den Text einer Schrift bekannt
gemacht, die in engster Beziehung zum Erzherzoge steht. „Büchlein
dem Herzog Albrecht VI. von Oesterreich zugesandt von seinem Ca-
pcllan“. Die Schrift war zuerst lateinisch verfasst und wurde dann erst
ins Deutsche übersetzt.1) Ueber Cod. 1846 der Hof-Bibliothek (olim 490
Thcol.) sacc. XV. sagt Giov. Ben. Gentilotti in seinem handschriftlichen
Katalog unter Theol. 404: Est liber variarum prccum in usum Albcrti
ducis Austriae, Erncsti ferrei filii, Fridcrici III. imperatoris fratris con-
scriptus et compluribus sanctorum figuris exornatus. In principio dc-
picta est cffigics memorati Albcrti sedentis, puniceam laxam
togam pontico vcllcre obductam induti, capitc radiato, capillis et barba
flava utraque manu corollam prccariam, vulgo rosarium, quindeeim
rubris globis constantcm tenentis. Der vorne stehende Kalender trägt
auf der ersten Seite das österreichische Wappen. Unter den vorhan-
denen Collecten enthält die erste den Namen Albertus: Pietate tua
quesumus domine nostrorum solvc vincula pcccatorum et intercedcnte
beata Maria semper virginc cum omnibus sanctis tuis dominum apo-
stolicum et antistitem nostrum regem et omnes principcs christianos et
me indignum farnulum tuum Albcrtum una cum gradu ccclcsiastico in
omni sanctitatc custodi etc. Er wird auch in der sechsten Collecte
zweimal erwähnt. — Nach Gentilotti hat dann Denis, Codices theologici
bibl. palat. Vindob. I. No. DCCCCIV über diese Hs. gehandelt. Da
gemalt: mitten der österreichische Bindensehild, oberhalb (heraldisch rechts) der
böhmische, doppelt geschwänzte Löwe und (links) der achtfach von rother Farbe und
Silber quergestreifte Schild von Ungarn; unter dem österreichischen der mährische
Schild mit geschachtem Adler.“ Auf den folgenden Blättern finden sich noch zahl-
reiche Wappen der österreichischen Landschaften und das des Klosters Nideraltaieh,
woher der Schreiber Simon nach Melk gekommen war. Nur in einem Punkto ist
Keiblingers Darstellung zu ergänzen, nämlich betreffs „Des Herrn Georg Sigfrid
Zotten von Pernegg etc.“, des einstigen Besitzers dieser Handschrift, dessen Namen
„eine Hand des 16. Jahrhunderts auf dem papierenen, vordren Schmutzblatte angibt“
(S. 12 a. a. 0.). Pfaundler in seiner Genealogie des tiroliseben Adels (Hs. des Fer-
dinandeums in Innsbruck) berichtet: „Sebastian Zott war 1523 Zöllner zu Nauders,
hatte eine von Heidenreieh zur Ehe, kommt 1533 in Buchsenstein und 1568 im Eisass
vor. Seine Kinder: Georg Sigfrid, Gottfrid, Elisabeth und Joh. Christoph. Dessen
Tochter Anna Katharina mit H. von Freiberg 1622 verehelicht.“ Aus dem auf Papier
geschriebenen Tiinkbuehe der Ambraser Sammlung sehen wir, dass er mit Ferdinand
von Tirol in Beziehung stand; er trug sich dort ein: 1590 | Georg Sigfridt Zott | von
Bernegg zu | Melantz H. — In die Hofbibliothek kam die Handschrift aus der Inns-
brucker Universitäts-Bibliothek.
i) Die deutsche Uebersetzung kam als Geschenk Zapperts in die Hofbibi. Vgl.
Archiv a. a. O. S. 152 Anm. Jedoch ist die dort erwähnte Signatur (Suppl. 1639)
heute nicht mehr richtig.