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Paul Graupe [Hrsg.]; Paul Graupe (Firma) [Hrsg.]; Kunsthandlung Doktor Otto Burchard (Berlin) [Mitarb.]
Auktion / Paul Graupe, Antiquariat (Nr. 17): Moderne Graphik: Blätter von: Boehle, Bone, Bracouemond ... ; Handzeichnungen von: Klemm, Knaus, Leistikow, Menzel ; Ölgemälde von Hamilon ; Versteigerung: 16. September 1918 — Berlin, 1918

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22199#0049
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PAUL GRAUPE, VERLAG, BERLIN W35

Lützowstraße 38.

LOVIS COR I NT H

:: SIEBEN ::

RADIERUNGEN

50 numerierte Exemplare

Jedes Blatt vom Künstler
eigenhändig bezeichnet.

GROSS-FOLIO — HALBPERGAMENT-
MAPPE mit aufgeklebtem schwarzen Schild

MARK 400.—

HERMANN STRUCK

AUS SCHIERKE

UND BRAUNLAGE

SIEBZEHN KALTNADELRADIERUNGEN

30 numerierte Exemplare

Jedes Blatt vom Künstler
eigenhändig bezeichnet.

40. ILLUSTRIERTE ORIGINALMAPPE

MARK 500.—

LUDWIG STERNAUX schreibt in der „Tägl. Rundschau“ vom 27. Juni 1918

MENSCH UND LANDSCHAFT.

Zu neuen Radierungen CORINTHS und STRUCKS.

Zwei Mappen. Die eine enthält sieben Radierungen von Lovis Corinth
und ist ein umfängliches Werk, die andere heißt „Aus Schierke und Braun-
lage" und bringt 17 Kaltnadelarbeiten von Hermann Struck. Sie mutet im
Vergleich zu dem Corinthschen Werk fast zierlich an, und statt der ge-
waltigen goldenen Versalien, die dort feierlich und pathetisch den Namen
des vielgerühmten Meisters aus dem tiefschwarzen Untergründe hervor-
leuchten lassen, schmückt hier den schneeweißen Deckel allein ein hauch-
zarter Steindruck, eine Winterlandschaft, die unter völligem Verzicht auf
Titel und Künstlernamen nur symbolisch den Inhalt deutet. Beide Mappen
sind im Verlage von Paul Graupe in Berlin erschienen, der, wohlbekannt
als Antiquar, damit auch in die erste Reihe unserer Kunstverleger tritt.

Sie sind durchaus verschieden, diese beiden Mappen. Die sieben
Radierungen Corinths behandeln wieder das Lieblingsthema des Künstlers,
den Menschen; Struck dagegen, dessen feine, nervöse Kunst sich bisher am
schönsten in Porträts und Studienköpfen offenbarte, zeigt sich diesmal be-
müht, die Seele einer geliebten Landschaft zu enträtseln. Dieser Gegensatz
verleiht den Mappen, betrachtet man sie rasch nacheinander, einen ganz
besonderen Reiz, der um so stärker auf den Beschauer wirkt, als er
keineswegs beabsichtigt war und nun doch blitzartig die so durchaus von-
einander verschiedenen Künstlerindividualitäten aufhellt, die sich in diesen
Arbeiten aussprechen. Neue Arbeiten sind es eigentlich nicht. Denn
sowohl die Radierungen Corinths wie die Strucks kommen aus vergangenen
Jahren. Nur der Zeitpunkt der Veröffentlichung läßt sie als neu erscheinen.

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