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Paul Graupe [Hrsg.]; Paul Graupe (Firma) [Hrsg.]; Kunsthandlung Doktor Otto Burchard (Berlin) [Mitarb.]
Auktion / Paul Graupe, Antiquariat (Nr. 75): Vom Manuskript zum Luxusdruck: eine kostbare Bibliothek mit Beiträgen aus anderem Besitz ; enthaltend Handschriften, Livres d'Heures, Stammbücher, Inkunabeln ; darunter die erste niederdeutsche Bibel, Köln 1478 ... ; [Versteigerung: 21. November 1927, 22. November 1927] — Berlin, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.16812#0018
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PAUL GRAUPE / BERLIN W 10 / TIERGARTENSTRASSE 4

35 BERGOMENSIS, JACOBUS PHILIPPUS. Supplementum Chronicarum.
Venedig, Bernardinus Rizus Novariensis, 1490. Folio.
272 Bll. Got. Typ. M. 67 Holzschnitten, meist Städteansichten (einige
wiederholt), dem Sündenfall, Kain und Abel, 9 großen und einigen kleineren
ornamentalen Initialen auf schwarzem Grund u. der Druckermafke des Ber-
nardinus Rizus am Ende. Prgtbd. d. Z.

Hain-Cop. 2808; Proctor 4954; B r i t. Mus. C a t. V, 402; Eßling I, 343.
Schöne, reich illustrierte Ausgabe der berühmten Welt-
chronik mit vielen, für diese Ausgabe neu geschnittenen Holz-
schnitten.

Etwas wasserfleckiges Ex., die letzten Bll. am Rand etwas wurmstichig, das letzte Blatt
am oberen Rand etwas ausgebessert, einige alte Randbemerkungen.

36 BERNARDINUS SENENSIS. Tractatus de contractibus et usuris. (Straß-
burg, Drucker des Henricus Ariminensis, ca. 1470.) Folio,
170 Bll. Got. Typ. M. mehrfarbiger Initialbordüre. Holzdeckelbd. d. Z. m.
Ldrbezug (erneuert), Schließe fehlt,

Hain-Cop. 2835; Proctor 317; B r i t. Mus. C a t. I, 78. Schönes, breitrandiges
Ex. In den ersten Registerbll. unbedeutende Flecken u. Wurmstiche. In Bl. 2 unten
kleiner Riß. Alter Besitzvermerk u. einige Randbemerkungen von alter Hand.

37 BIBLIA GERMANICA. Deutsche Bibel in niedersächsischem Dialekt. Köln,
(Hein r i ch Qu enteil, ca. 1478). Folio. 2 Kol. 57 Z. Got. Typ. 536
(statt 542) Bll. M. 3 großen Holzschnittbordüren u. 125 altkolor. Holz-
schnitten. Blindgepreßter Ldrbd. d. Z. m. Blumen- u. Tierstempeln, ziselierten
Messingbeschlägen u. 2 Schließen, ausgebessert, Rücken erneuert.

Hain-Cop. 3142; Proctor 1253; B r i t. Mus. C a t. I, 264; Voul Herne,
Köln 256; Pellechet 2378; Schramm, illustrierte Bibeln S. 10;
Schreiber V, 3465; Kautzsch, Kölner Bibel.

Prachtvolles, sehr breitrandiges Ex. der ersten niederdeut-
schen Bibel mit den berühmten Holzschnitten, wahrschein-
lich eines niederrheinischen Künstlers, in schönem Kolorit
von alter Hand. Rubriziertes Ex. mit roten und blauen Initialen, einige Wurmstiche
und Flecke, sonst von ausgezeichnter Erhaltung, am Schluß ein kleiner
Bibliotheks-Stempel. Es fehlen 6 Blatt, und zwar Bl. 253, 272, letzteres ergänzt aus einer
anderen Ausgabe, 454, 466, 484 und 495. Blatt 451 ist doppelt. Das erste (weiße) Blatt
fehlt, das 4. Blatt ist aus einem kurzrandigen Ex. ergänzt, ebenso das 5., wovon außerdem
ein Duplikat aus der westniederdeutschen (köln.-holländ.) Ausgabe beiliegt. — Die meisten
erhaltenen Ex. sind sog. Mischex., d. h. aus verschiedenen Ausgaben zusammengesetzt, es
dürften daher diese kleinen Defekte für ein einheitliches Ex. nicht viel bedeuten.

Siehe die Abbildung auf Tafel V.

38 BIBLIA GERMANICA. Neunte deutsche Bibel. Nürnberg, Anton
Koberger, 17. Februar 1483. Folio. M. 109 Holzschnitten, sämtlich
unkolor. Brauner Ldrbd. aus der 1. Hälfte d. 19. Jahrh. m. Blindpressung,
etwas beschabt.

Hain * 3137; Proctor 2028, Type 10 u. 11; B r i t. Mus. C a t. II, 424;
Pellechet 2375; Voullieme 1691; Muther 420; Schreiber 3461.
G. eh., 2 col., 50 U. (u. Kolumnen-Titel), 583 ff. num. (von den 3 weißen sind 2 vor-
handen). Rubriziert, die Initialen rot und blau eingemalt.

Das 2. Nürnberger Holzschnittbuch, eine der schönsten deutschen Bibel-
Ausgaben des 15. Jahrhunderts, sowohl in typographischer
wie auch in illustrativer Hinsicht. Die Holzschnitte sind die gleichen
wie in der Queniellschen Ausgabe von 1478—79. Herrlicher Druck in der
schönen deutschen Texttype Koberge r's.

Der weitaus größte Teil des vorliegenden, reich rubrizierten
Ex. ist hervorragend schön erhalten; einige Bll. weisen mehr oder
weniger starke Wasserflecken auf. Das 1. u. 4. Blatt kürzer beschnitten und am weißen
Rande ausgebessert; die ersten 10 Bll. leicht wurmstichig. Breitrandig, namentlich seitlich
und unten. Eins der wenigen Ex. mit unkolorierten Holzschnit-
ten und mit bemerkenswert guten Abdrücken.

Auf dem ersten weißen Blatt die nachstehende Eintragung: „Liber iste oblata
est Monasterio Sanctorum Udalrica et Afra in Augusta ob
salutem anime Martini Qryesser olim nostri Cellerary 1483''.

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