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Paul Graupe [Editor]; Paul Graupe (Firma) [Editor]; Kunsthandlung Doktor Otto Burchard (Berlin) [Contr.]
Auktion / Paul Graupe, Antiquariat (Nr. 81): Die Bibliothek der Herzogin Augusta-Amalia von Leuchtenberg-Beauharnais und Beiträge aus anderem Besitz: [französische illustrierte Bücher des XVIII. Jahrhunderts, Napoleon und seine Zeit, kostbare Einbände] ; [Versteigerung] am 22. u. 23. Oktober 1928 — Berlin, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.21646#0009
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Die Herzogin AUGUST A-AMALIA VON LEUCHTENBERG-BEAU-
HARNAIS (1788—1851k deren Bibliothek in dieser Versteigerung-, mit
Beiträgen aus anderem Besitz, zum Verkauf kommt, war die Tochter des
Königs MAXIMILIAN-JOSEPH I. VON BAYERN und die Gemahlin von
EUGENE BEAUHARNAIS, dem Stiefsohn NAPOLEONS. Vizekönig von
Italien. Ihre deutsche Herkunft, ihre Ehe mit einem der fähigsten und
glanzvollsten Angehörigen der Familie Bonaparte, ihr langjähriger Aufenthalt
in Italien und ihre familiären Verbindungen mit der russischen, brasilianischen
und portugiesischen Dynastie und anderen regierenden Häusern haben den
Charakter ihrer Bibliothek bestimmt, die ein buntes und getreues Bild der
europäischen Kultur unter dem ersten Kaiserreich und während der
Restaurationszeit gibt. Auf ihre Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit braucht
hier nicht besonders hingewiesen zu werden; davon geben die Autorennamen
und Buchtitel dieses Katalogs hinreichend Zeugnis. Dagegen sei hier noch
einmal ausdrücklich die dekorative Wirkung fast jedes Stückes hervor-
gehoben. Die Herzogin hat die besten Buchbinder ihrer Zeit, wie Bozerkni,
Thouvenin, Simier, Bibolet und Lodigiani, zur Ausgestaltung ihrer
Bibliothek herangezogen; die italienischen Werke, die ihr als der Vizekönigin
von Italien in einzigartigen Exemplaren, auf Pergament oder auserlesenen
Papieren gedruckt, überreicht wurden — darunter vor allem die Drucke von
Bettoni in Brescia, die in keiner Beziehung hinter den Meisterwerken Bodonis
zurückstehen —, sind auch in den Einbänden von erlesenem Geschmack; und
die deutschen Bücher sind von einem ungenannten deutschen Binder nicht
minder geschmackvoll gebunden. Fast jeder Band trägt auf den Deckeln
das gekrönte Monogramm der Besitzerin oder des Herzogs. Aus dieser
Fülle dekorativer Stücke gibt der reiche Bilderanhang des Katalogs nur eine
bezeichnende Auswahl, da es unmöglich war, jedes hervorragende Stück
abzubilden.

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