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Grimm, Herman
Leben Michelangelo's (Band 1): bis zum Tode Rafaels — Hannover, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.2892#0472
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464 Anmcrkungen.

44) S. 294. Man weiß nicht, wann nnd wie, aber das Verderben fing
friih an. Später wurde der Saal umgebaut und von Vasari aus-
gemalt.

45) S. 304. 6olko uell' urts. Vu8. VI, 46. Unter dem, woriiber Peru-
gino so bissig geurtheilt, scheint Vasari den Carton der badenden Krieger
zu verstehn.

46) S. 306. Giotto soll von Dante gefragt worden sein, warum seine
Gemälde so viel schoner als seine Kinder ausfielen; yuis äs äie piuAv
et äs uoots tiuM, antwortetete er. Michelangelo drehte die Sache um.

47) S. 315. Vasari sagt, es seiim Winter geschehn; wieder ein Muster,
wie er seinen Angaben durch scheinbare Genauigkeit größeres Gewicht
zu geben sucht. Vasari war nicht verpfiichtet zu wissen, daß dies
Unglück im Mai vorfiel, aber er brauchte nicht Condivi, der über die
Jahreszeit kein Wort sagt, verbessern zu wollen, nur um des Anschems
willen, als hätte er bessere Quellen als dieser gehabt, während er doch
einfach von ihm abschreibt.

48) S. 319. Die erste große Attaque erlitten diese Gemälde im Jahre 1527
bereits, als die Soldaten Bourbons im Vatican hausten.

49) S. 326. Dies Bild wird von Platner anders erklärt. Jch sehe nicht
ein, aus welchen Gründen die alte Erklärnng nicht genügen soll.

50) Sr,332. Historie und Genre verhalten sich, wie Trag'ödie und Ko-
mödie; dort das allgemein Menschliche in der freisten Aeußerung,
hier das national Eigenthümliche in der Beschränkung durch Aeußer-
lichkeiten, die der Verkehr des Volkes mit sich bringt. Es kann beides
aber zusammenfallen, und diese Vereinigung ist der Grundzug der
modernen Anschauuug.

51) S. 340. Pungileoni hat zwei Stellen aus den Diarien des Paris dei
Grasst aufgebracht, mit denen er die in spätere Jahre fallende Beendi-
gung der Deckenmalereien in der Sistina nachzuweisen sucht, und diese
seine Entdeckung ist allgemein geglaubt und nachgeschrieben worden.
Sehen wir uns die Stellen an:

1. 1512. In Vi^ilis ü. 6. kolltitex voluit vesperis iutsresss

in 6uppsIIu 8ixtius. ssä <zuis noa srst udi posssmus

pousrs tdslsmum et solium egus, äixit, ut illud kseersm sZo
moäo meo.

Pungileoni schließt daraus erstens: es war kein Platz vorhanden
für solium und tlmlsmus (die Estrade, auf welcher der Tisch des
 
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