Die Äroße illrrstrirte Ausgabe des Mchetangelo.
Vorwort und Nachwort.
I.
Phidias und Michelangelo sind geschichtliche Gewalten
im vollen Sinne des Wortes. Nicht bloß innerhalb der
geistigen Entwicklung der Menschheit ragen sie leuchtend empor,
sondern ihre Schöpfungen sind zugleich politische Thaten
gewesen. Die Statuen des Zeus und der Athene waren
Symbole des gesammten griechischen Daseins und sind es,
wenn auch zerstört, heute noch. Michelangelo's Werke sind
öffentliche Werke der romanischen Rasse, und der Einsturz
der Peterskirche wird einst als der des romanischen Welt-
reiches gelten. Raphael hat mit beiden Meistern wenig ge-
mein, so wenig wie der Gesang der Nachtigall mit dem
Donner des Oceans. Und doch, wie Phidias und Michel-
angelo durchgreifende politische Gewalten waren, wird auch
Raphael, wenn seine Werke einst verschwunden sind, als
eine süße unwiderstehliche Macht im Gedächtnisse der Mensch-
heit fortleben.
Als ich mein Buch über Michelangelo zum ersten Male
für den Druck fertig machte, erschien die Beigabe von Dar-
stellungen seiner Werke als unmöglich. Mein Bestreben
Vorwort und Nachwort.
I.
Phidias und Michelangelo sind geschichtliche Gewalten
im vollen Sinne des Wortes. Nicht bloß innerhalb der
geistigen Entwicklung der Menschheit ragen sie leuchtend empor,
sondern ihre Schöpfungen sind zugleich politische Thaten
gewesen. Die Statuen des Zeus und der Athene waren
Symbole des gesammten griechischen Daseins und sind es,
wenn auch zerstört, heute noch. Michelangelo's Werke sind
öffentliche Werke der romanischen Rasse, und der Einsturz
der Peterskirche wird einst als der des romanischen Welt-
reiches gelten. Raphael hat mit beiden Meistern wenig ge-
mein, so wenig wie der Gesang der Nachtigall mit dem
Donner des Oceans. Und doch, wie Phidias und Michel-
angelo durchgreifende politische Gewalten waren, wird auch
Raphael, wenn seine Werke einst verschwunden sind, als
eine süße unwiderstehliche Macht im Gedächtnisse der Mensch-
heit fortleben.
Als ich mein Buch über Michelangelo zum ersten Male
für den Druck fertig machte, erschien die Beigabe von Dar-
stellungen seiner Werke als unmöglich. Mein Bestreben