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Das Leben unter den Arabern.
Was einem so wohl thut in diesem egyptischen Clima —
daß noch keiner unsrer Classiker dieß Land mit seiner Gegen-
wart beehrte
Italien, wie herrlich! ja doch! aber wo findet sich da noch
ein Eckchen oder Fleckchen, darauf einer unserer Unsterblichen noch
nichts gemacht! „Italien ist müde bewundert zn werden!"
Amerika und Oceanien sind vorderhand noch erst der Virtuo-
sität eröffnet, wer weiß, wann der Kunst! Aber Asien? Seine
östlichen und südlichen Parthien excelliren durch ihr mörderisches
Clima nicht minder, als durch ihre herrliche Natur, durch ihr
historisches Interesse. Im Westen verdirbt Einem die häßliche
Türkenwirthschast allen ästhetischen Genuß. Und gar das „heilige"
Land! Was kann es nur bieten? Poeten und Propheten sind
ohnehin nicht besonders gut auf einander zu sprechen. Und wenn
auch! Wer kann sich gar in Jerusalem wohl befinden? Wer
kann zum Wirthe sagen: „Eine Flasche Wiener Bier!" da,
wo Jesus Christus gesagt hat: „mich dürftet!"? In derselben
Lust, wo unser Heiland ausrief: „Wehe Dir, Bethseida, wehe
Dir, Garizim!" wer sagte da wohl: „bitte um etwas Feuer für
meine Cigarre"?
Dagegen ist Afrika ein herrlicher Aufenthalt, besonders im
Winter.
Schon geben sich die französischen Jagdliebhaber für den
Winter ihr i-enclen-voi^ in Algier.
In England sind die egyptischen Reisen — vorerst noch
fashionable, bald auch, wills Gott, so gewöhnlich, wie alles
Vernünftige.
Besonders für Leidende bietet Afrika wohl die meisten Chancen.
Man wird bald aufhören, diese armen Wesen nach dem lang-
weiligen Nizza zu schicken, wo sie, immer nur von ihres Gleichen
umgeben, schon aus bloßer Todesfurcht zu Grunde gehen; oder
nach dem düsteren Palermo, oder gar auf das furchtbar entlegene
 
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