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Australier und der Buschmänner entworfen haben, passt beinahe
W ort

den Zeichnungen der Tschuktschen treten neben ähnlichen
Scenen vor Allem die geliebten Rennthiere hervor; und die
1 „Die Zeichnungen der Eskimos sind auf leicht gebogenen Stücken
von Walrosszahn, auf Bogen, angebracht, deren Sehnen dazu benutzt
worden sind, um den Bohrer in Bewegung zu setzen, mit welchem Eeuer
erzeugt wurde“. — Hildebrand, Beiträge zur Kenntniss der Kunst der’

für Wort auf die Zeichnungen der nordischen Jäger-
völker. Alle die Stämme, welche im äussersten
Norden Asiens und Amerikas hausen, — die
Tschuktschen, die Aleuten, die Eskimos — sind
grosse Liebhaber des Zeichnens; und es giebt kaum
ein ethnographisches Museum, in dem man nicht
einige ihrer künstlerischen Erzeugnisse bewun-
dern könnte. Die Dimensionen der Darstellungen
sind hier freilich bescheidener. Die monumen-
talen Felsmalereien Australiens und Süd-Afrikas
sucht man im Norden vergebens. Der hyperborä-
ische Künstler ritzt seine Figuren in Miniatur-
grösse auf einen Walrosszahn oder er malt sie mit
rothem Ocker und schwarzer Kohle, die er mit
Oel angefeuchtet hat, auf ein Stück Walross-
haut1. Im Uebrigen zeigen seine Darstellungen
denselben naturalistischen Charakter, welchen die
Zeichnungen der Buschmänner mit denen der
Australier gemein haben. Auch der Hyperboräer
gefällt sich vorzüglich in der Nachbildung von
Gestalten und Scenen, die ihm aus seinem täg-
lichen Leben vertraut sind. Auf jenen Wal-
rosszähnen der Eskimos sieht man die aus
Schnee gebauten Rundhütten und die mit Fellen
bedeckten Sommerzelte; Bären und Walrosse, auf
die der Jäger seine Harpune schleudert; Männer,
die in einem Fellboote dem Lande zurudern, über
das Andere in Hundeschlitten hingleiten. In
 
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