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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (36) — 1842

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No. 61 - No. 70 (3. März - 12. März )
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https://doi.org/10.11588/diglit.42549#0259
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Alexandria, 15. Febr. Das Dampfboot Indus brachte
Briefe von Calcutta bis 13. Jan. — In Afghaniſtan war
der Stand der Engländer wo möglich noch ſchlechter als ihn
die letzten Nachrichten ſchilderten, ihre Proviſionen waren er—
ſchöpft. Keine neuern Naͤchrichten aus China.

Aus mehrfachen Verſuchen hat ſich ergeben, daß man ein
4 mehr Rahm und Butter bekommt, wenn'man die Milch
in Gefäßen aus Zink ſiehen läßt. Die Butter ſoll überdieß
weit angenehmer ſchmecken. Maͤn ſchreib's den Galvanis⸗
mus zu.



Man liest in deutſchen Blättern: Die in Heidelberg lebende
engliſche Dichterin Marh Howitt, Gemahlin des ebenfalls als
Schriftſteller bekannten William Howitt, welche ſchon einige
ſehr ſchöne Ueberſetzungen von Freiligrath'ſchen Gedichten,
B. Sheik am Sinai“ geliefert hat, beabſichtigt jetzt, Frei—
Laraths ſämmtliche Gedichte in's Engliſche zu übertragen.
Ohne Zweifel wird der kernige Freiligrath in England Gläck
maden, Da feine Mufe unleugbar zorzüglich bei den engliſchen
Dichtern in die Schule gegangen iſt.

Wien. Unſere Zeitung enthält eine intereſſante Mitthei—
lung über mikroſkopiſche Entdeckungen, welche mit einein ganz
neuen Inſtrumente von Plößl gemacht wurden. Es heißt in
dieſer Mittheilung am Schluß: „Das erſte, was mit dieſem
berrlichen Inſtrumente beobachtet wurde, war ein Draht von
Uranmetall, mit platinenen Endſpitzen bewaffnet, durch wel—
Hen ein magnetoeleftrifcher Strom geleitet wurde. Schon mitt—
lere Vergrößerungen ließen bei greller Beleuchtung die ekektri—
ſche, ſtets ſchwankende Atmoſphäre deutlich erfennen. Als abet
die acht ſtärkſten Oculare angewendet wurden, löſete ſich die—
ſelbe in deuttich wahrnehmbare unzählige Kügelchen auf, die
in raſcher Bewegung ſpiralförmig um den Draht kreiſend, ein

——



Obrigkeitliche Bekanntmachungen.
Zur Verhütung der in neuerer Zeit wieder
äberhaadnehmenden Forſtfrevel und in Ande?

ſonale zur Ueberwach



außerſt merkwürdiges Schauſpiel boten. Mannigfach waren die
Erſcheinungen, welche das Oeffnen und Schließen der magneto⸗
galoaniſchen Kette hervorbrachten, befondels wenn der poſitive
Pol abwärts gekehrt war und es iſt nun gar nicht mehr zu zwei—
feln, daß binnen Kurzem der Elektromagnetismus und alle
damit verwandte Erſcheinungen alles (?) ihres Näthfelhaften
entkleidet ſehn werden.



Konzert
des Herrn Georg Werner aus Bahern.

Da der blindgeborne Tonkünſtler Georg Werner aus Bahern
mit Bewilligung der verehrlichen Behörde eine muſikaliſche
Abendunterhaltung geben wird, halten wir uns für verpflichtet,
einem hochgeehrten Adel und Publikum auf dieſen originellen
und ausgezeichneten Künſtler aufmerkſam zu machen. Er hat
in den größten Städten Europas und vor den aller höchſten
Herrſchaften ſein eigenthümliches Talent imit dem ungetheilte—
ſten Beifall produzirt und überall die freudigſte Anerkennung
gefunden. Derſelbe trägt auf ſeiner von ihm ſelbſt erfundenen
Zither mit 11 Saiten mehrere bekannte Muſikſtücke mit der
größten Kunſtfertkgkeit vor. Er weiß in harmoniſcher Ueber—
einſtimmung verſchiedene Inſtrumente mit dein Munde nachzu⸗
ahmen. Das Ohr vernimmt Hornerklang und die lieblichen
Toͤne der Flöte um ploͤtzlich durch Poſaunenklang überraſcht
zu werden; und ſo vermag er allein ein kleines Orcheſter uns
vorzuſtellen. Die größte Bewunderung erregt feine ſtaunens—
werthe Geſchicklichkeit, womit er 'die Stimme mehrerer
Vögel und vierfüßiger Thiere auf die täuſchendſte Weiſe nach—
zuahmen weiß, und zwar ſo, daß man zu der Ueberzeugung
kommt, daß das, waͤs Mutter Natur dem Menſchen auf der
einen Seite verſagte, auf der andern Seite dem Künſtler reich
ſtaitete. Möge dieß ausgezeichnete Taͤtent auch hier ſeine
Anerkennung und reichen wohlverdienten Lohn finden.

R-digirt unter Beraniwortiikeit von G, Mei —



baare Bezahlunz bei der Abholung verſteigert
werden:
1150 Bund Zpelzſtroh,

— Stadt ein Holıma azin ( die erwähnten Seugniffe von den Verkäufern 250 « Kornftrobh,
errichtet ift, — e unbem%te&lteng@?nz auf Verlangen vorzuzeigen ſiad, Zugleich em— 730 Gerſtenſtroh,
wohner ſich jederzeit Nutzholz und für ihre / Pehit man den Bürgermeiferämtern ſtrenge 120 Haberſttoh und

Kgenen Feuerungs bedürfriffe aufgeſpaltenes
trockenes Holz um ganz billige Preife ankau—
fen Eönnen, und in Crwägung, daß das Sam-
meln von Leſehotz hauptfächlich nur eine Be⸗
günſtigung für die ärmere Volksklaſſe und nur
e eren Hausgebrauch, nicht aber zum Ver—
kauf geſtattet iſt, ſieht man ſich veranlaßt,
hiermit zu verfügen:

Jeder, welcher Holz zum Verkauf in hieſige
Stadt einbringt, hat i® Über den rechtmäßi-
gen Crwerb deffelben und auch darüder, daß
er für ſeinr eigenen %euerungäbcbürfnifi'e ge⸗
deckt iſt, durch ein bürgermeifteramtliches mit
Datum und Ortsſiegel verſehenes Zeugniß,
das nicht über 3Wei Tage alt feyn darf und in
wWeldem audy der Name des Beſitzers reſp.
Verkäufers, die Gattung und Nuantität des







270 « MWirtfiroh,
Heidelberg , den 26, Februar 1842.
Großh. Landamtsreviſorat.

Gayer.
bler bekannt und nicht vdt. v. Pigage.
ungébedürfniſſe gedeckt Gartenverpachtung.

Der der unterzeichneten Verwaltung zuſte⸗
hende ſ. g. Seminari⸗Berggarten am Schloß⸗
berg, oberhalb der Bierbrauerei des Georg-
Diemer dahier im Slächengehalt von 5 More
gen 24 Ruthen neues Maß in 3 Looſe abge⸗
theilt, wird

Freitag den 11. d. Mts.,
Vormittags 10 uhr,
auf dieſſeitigem Geſchäftszimmer auf 9 oder
12 Jahre öffentlich verpachtet.
Dieß wird mit den Anfügen bekannt ge—

auszuweiſen vermag

volzes genau eingetragen feym muß, aus zu⸗ Buͤrgermeiſter macht, daß Gärtner Job im landwirthſchaft⸗
weifen, andernfals er in eine dem Werth des Rishaupt. lidien Garten dahier die Weifung beſitzt, den

Holzes gleichkommende Strafe verfält werden

wird, Ebenſo hat der Käufer ſolchen Holzes,

worüber der Verkäufer obigen Schein nicht
aufweiſen kann, Strafe zu erwarten.

5 Die Büxrgermeiſterämtek des Oberamtsbezirks

daben dieß in ihren Gemeinden mit den Bei:

Kirchheim.




Pfaff. Pachtliebhabern die Zränzen der einzelnen Loofe
des obengenannten Gartens vorzuzeigen, wo⸗
bef dieſe die Ueberzeugung ſchopfen können,
daß der Garten mehrere hundert Obſt- und
Kaſtanienbäume enthält, neue Weganlagen

erhalten und eine ſolche Lage hat, daß er,

Nachmittags 2 Uhr,
allda, gegen gleich


 
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