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nach Gelnhausen. Von diesem Pallaate hat sich ein Theil der 90 Fuss langen Facade erhalten,
deren Fenster aus einer doppelten Säulenstellung, mit Halbbogen gedeckt, bestehen. Die Kapitale
dieser kleinen Säulen bilden einen Kubus, die Deckplatte als Seite desselben genommen. Alle
Wölbungen sind Rundbogen, jedoch ist der Halbkreis des zierlichen Portals in der Mitte noch
durch die, aus drei Kreisstücken bestehenden Zacken, ausgeschweift. Die einst so schöne Ka-
pelle dieses Pallastes ist fast gänzlich ruinirt.
ORNAMENTE VOM DOME ZU PISA.
Tafel VIII. (Hälfle der natürlichen Grösse.)
Als die Pisaner im Kriege gegen Sizilien ausserordentliche Beute gemacht hatten, beschlossen
sie, ihre Stadt mit einer Kirche zu zieren, die ihres Gleiches nicht haben sollte. SuscHcti®,
wahrscheinlich ein Italiener, war Architekt dieses Denkmals, das um's Jahr 10G3 gegründet
wurde. Benützte man heim Baue auch viele antike Säulen, herrscht doch durch das Ganze die
grösste Harmonie, und der eigentlich byzantinische Geschmack zeigt sich hier in der schönsten
Blüthe. Säulen- und Pilastcrstellungen bilden den Schmuck dieses ungeheuren Werkes, an
dessen Aussenseite nur wenige Ornamente gebraucht wurden. Diese kommen an den Thürvcr-
kleidungen vor und sind vorzüglich ausgeführt. Das hier gegebene Traubengewinde findet sich
auch häufig in Deutschland.
FENSTER-EINFASSUNGEN DER S. WALDERICHS-KAPELLE BEI MURHARD.
Tafel IX. (Hälfte der natürlichen Grösse.)
In Würtembergs Sagenkreis eingeschlossen erscheint dieses ganz eigentümliche Gebäude des
eilften Jahrhunderts, dem das griechische Kreuz theilvvcise als Grundform untergelegt ist. Die
Streifen der halbrunden Thüre und der Fenster sind reich mit Zierrathen besetzt, welche sich
durch Laubverschlingungen auszeichnen.
GEWOLBE-SCHLUSSSTEINE IN DER KAPELLE DES KLOSTERS
HEILSBRONN.
Tafel X. (Ein Viertel der natürlichen Grösse.)
Diese Kapelle, gegenwärtig sehr zerstört und zu einer Braustätte umgewandelt, wurde
im
Anfange des zwölften Jahrhunderts, wahrscheinlich als Begräbniss-Halle gestiftet und zeichnet
sich durch die sorgfältigste Bearbeitung der Profilirungen und Ornamente vor allen gleichzeitigen
Bauten aus. Sind auch die abenteuerlichen Thicrgestalten selten im künstlerischen Sinne zu
billigen, verdienen doch diese Schlusssteine wegen ihrer architektonischen Auffassung Beachtung.
KÄMPFER DER VORHALLE OBIGER KAPELLE.
Tafel XI. (Hälfte der natürlichen Grösse.)
Ein sehr schöner Eingang mit drei freistehenden, durchaus geschmückten Säulen auf jeder
Seite führt in diese Kapelle, und eine Vorhalle schützte diese künstlich gearbeitete Thüre. Diese
wurde vor einiger Zeit so gut als thunlich wieder aufgestellt, nachdem sie schon in Bruchstücken
gelegen hatte, die Vorhalle jedoch ist verschwundcu, und nur diese Gurtsteine beweisen, dass
sie eben so schön, als das Portal ausgeführt gewesen sei.
SCHLUSSSTEINE AUS DEM GEWÖLBE DES ABENDCHORS VON S. SEBALD
IN NÜRNBERG.
Tafel XII. (Ein Viertel der natürlichen Grösse.)
Die Zierlichkeit der aus dem Sechseck hervorgegangenen Rose verdient Anerkennung, wo-
gegen das gewundene Vierblatt nur in ganz kleinem Maasstabe anwendbar seyn dürfte.
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nach Gelnhausen. Von diesem Pallaate hat sich ein Theil der 90 Fuss langen Facade erhalten,
deren Fenster aus einer doppelten Säulenstellung, mit Halbbogen gedeckt, bestehen. Die Kapitale
dieser kleinen Säulen bilden einen Kubus, die Deckplatte als Seite desselben genommen. Alle
Wölbungen sind Rundbogen, jedoch ist der Halbkreis des zierlichen Portals in der Mitte noch
durch die, aus drei Kreisstücken bestehenden Zacken, ausgeschweift. Die einst so schöne Ka-
pelle dieses Pallastes ist fast gänzlich ruinirt.
ORNAMENTE VOM DOME ZU PISA.
Tafel VIII. (Hälfle der natürlichen Grösse.)
Als die Pisaner im Kriege gegen Sizilien ausserordentliche Beute gemacht hatten, beschlossen
sie, ihre Stadt mit einer Kirche zu zieren, die ihres Gleiches nicht haben sollte. SuscHcti®,
wahrscheinlich ein Italiener, war Architekt dieses Denkmals, das um's Jahr 10G3 gegründet
wurde. Benützte man heim Baue auch viele antike Säulen, herrscht doch durch das Ganze die
grösste Harmonie, und der eigentlich byzantinische Geschmack zeigt sich hier in der schönsten
Blüthe. Säulen- und Pilastcrstellungen bilden den Schmuck dieses ungeheuren Werkes, an
dessen Aussenseite nur wenige Ornamente gebraucht wurden. Diese kommen an den Thürvcr-
kleidungen vor und sind vorzüglich ausgeführt. Das hier gegebene Traubengewinde findet sich
auch häufig in Deutschland.
FENSTER-EINFASSUNGEN DER S. WALDERICHS-KAPELLE BEI MURHARD.
Tafel IX. (Hälfte der natürlichen Grösse.)
In Würtembergs Sagenkreis eingeschlossen erscheint dieses ganz eigentümliche Gebäude des
eilften Jahrhunderts, dem das griechische Kreuz theilvvcise als Grundform untergelegt ist. Die
Streifen der halbrunden Thüre und der Fenster sind reich mit Zierrathen besetzt, welche sich
durch Laubverschlingungen auszeichnen.
GEWOLBE-SCHLUSSSTEINE IN DER KAPELLE DES KLOSTERS
HEILSBRONN.
Tafel X. (Ein Viertel der natürlichen Grösse.)
Diese Kapelle, gegenwärtig sehr zerstört und zu einer Braustätte umgewandelt, wurde
im
Anfange des zwölften Jahrhunderts, wahrscheinlich als Begräbniss-Halle gestiftet und zeichnet
sich durch die sorgfältigste Bearbeitung der Profilirungen und Ornamente vor allen gleichzeitigen
Bauten aus. Sind auch die abenteuerlichen Thicrgestalten selten im künstlerischen Sinne zu
billigen, verdienen doch diese Schlusssteine wegen ihrer architektonischen Auffassung Beachtung.
KÄMPFER DER VORHALLE OBIGER KAPELLE.
Tafel XI. (Hälfte der natürlichen Grösse.)
Ein sehr schöner Eingang mit drei freistehenden, durchaus geschmückten Säulen auf jeder
Seite führt in diese Kapelle, und eine Vorhalle schützte diese künstlich gearbeitete Thüre. Diese
wurde vor einiger Zeit so gut als thunlich wieder aufgestellt, nachdem sie schon in Bruchstücken
gelegen hatte, die Vorhalle jedoch ist verschwundcu, und nur diese Gurtsteine beweisen, dass
sie eben so schön, als das Portal ausgeführt gewesen sei.
SCHLUSSSTEINE AUS DEM GEWÖLBE DES ABENDCHORS VON S. SEBALD
IN NÜRNBERG.
Tafel XII. (Ein Viertel der natürlichen Grösse.)
Die Zierlichkeit der aus dem Sechseck hervorgegangenen Rose verdient Anerkennung, wo-
gegen das gewundene Vierblatt nur in ganz kleinem Maasstabe anwendbar seyn dürfte.