Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunst- und Möbelauktionshaus Leo Grünpeter <Berlin> [Hrsg.]
Gemälde alter Meister: deutscher Fürstenbesitz, Baron v. Sch. u. a. B. ; Versteigerung: 18. März 1929 — Berlin, 1929

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24488#0009
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VORWORT

Bilder haben ihre Schicksale. Viele Werke der großen Meister sind verloren-
gegangen, andere tauchen, nachdem sie Jahrzehnte- oder jahrhundertelang verschollen
waren, wieder auf. So erging es auch dem Rubens-Gemälde „David im Kamp! mit dem
Bären“. Das Bild, das bei Max Rooses in seinem Werk über Rubens beschrieben und
von Oldenbourgh in seinen Aufsätzen über den Meister gewürdigt ist, war schon im
17. Jahrhundert verschollen und tauchte plötzlich im Jahre 1827 aul der Madrider
Altimera-Auktion wieder aul. Seitdem blieb es abermals verschwunden, bis es jetzt in
dem Schlosse eines deutschen Fürsten, dessen Vorlahr es seinerzeit aul der Altimera-
Auktion erwarb, wiedergefunden wurde. Seine Echtheit wird durch die Gutachten von
Dr. Ludwig Burchard und Exz. Bode nachdrücklich erhärtet. Gibt schon das Erscheinen
dieses Bildes der vorliegenden Auktion eine Note, die weit über das Alltägliche hinaus-
ragt, so wird die Fülle hochwertiger Gemälde, die hier zum Ausgebot gelangt, noch
manches Objekt enthalten, das der besten Sammlung zur Zierde gereichen dürfte.

Neben dem erwähnten Rubens-Gemälde, „David im Kamp! mit dem Bären'5, gelangen
drei weitere Frühwerke des Meisters zum Ausgebot. Die beiden Gegenstücke „Kreuz-
tragung Christi“ und „Gefangennahme Christi“, die von Dr. Ludwig Burchard, Exz. Bode
und Prol. Biermann begutachtet wurden, sind lür das Frühwerk des Rubens besonders
typisch. Auch „Der römische Imperator“ gehört zu den Frühwerken des Meisters.

Die niederländische bzw. vlämische Schule ist weiterhin durch Werke einiger ihrer
hervorragendsten Meister vertreten. Genannt seien: Gabriel Metsu, mit dem von Exz.
Bode und Holrat Dr. Glück bestätigten Bild „Die Gattin des Künstlers“, Antonius van
Dyck’s „Porträt des Malers Giorgione“. Diese beiden Bilder dürlten schon wegen der
interessanten Sujets einen Anziehungspunkt lür die interessierten Kreise bilden.
 
Annotationen