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DAS DEUTSCHE TAGELIED
urlob sd nam dy myniklich Oswald nr 933.
Ganz in das Volkslied treten wir ein, wenn es heilst:
hinschied er senlich durch den clee Hätzl. nr 23'3 (vgl. Böhme
n/1167);
oder:
der gesell müst über die haiden Hätzl. nr 1l23 (vgl. Böhme
nr 1167, 102 A3);
oder wenn der scheidende sagt:
'in schwarz will ich mich kleiden' Wunderhorn i 2848 (vgl.
Ambr. Fkf. ldb. nr 179, Böhme nr 116'; siehe näheres ühl. Kl.
sehr, in 430 ff, besonders 434; Wackernagel Kl. sehr, i 202 ff):
So mischt sich in dem ausdruck des tageliedes dieser zeit
verschiedenes gut. das meiste entlehnt er der ritterlichen Ver-
gangenheit und steht mit ihr dem volksliede gegenüber, doch ist
auch das umgekehrte Verhältnis häufig genug zu beobachten, eini-
ges teilt er mit beiden gleichzeitig, in wenigem steht er allein da.
C. DIE TAGEWEISE IM VOLKSLIED.
1. Nachweis und anordnung der vorhandenen lieder.
Der versuch, die im allgemeinen leicht erkennbaren kriterien
zweier liltcraturperioden auf das einzelne zu übertragen, verknüpft
sich überall mit einem gefühl der Unsicherheit, dasselbe steigert
sich, wegen der zunehmenden subjectivität dieser kriterien, wenn
es sich um die abgränzung des Volksliedes handelt, dass aber
beim tageliede dieser versuch vielleicht den Vorwurf der Willkür
manchmal herausfordert, hat seinen natürlichen grund darin, dass
bei der langen dauer des übergangsprocesses die trübung sich
schwerer und allmählicher niederschlägt als anderswo.
Wenn ich trotzdem hier die gränze für das volksmäfsige
tagelied ziehe, so wird sie im einzelnen manchen anfechtbaren
und zu weit vorgeschobenen punet enthalten, an mehreren stellen
wird sie ausdrücklich modifleiert werden müssen; besonders da,
wo wir es mit zwitterexistenzen zu tun haben wje zb. Mittler
'deutsche Volkslieder' nr 1388, Ambr. Fkf. ldb. nr 153, die sich
DAS DEUTSCHE TAGELIED
urlob sd nam dy myniklich Oswald nr 933.
Ganz in das Volkslied treten wir ein, wenn es heilst:
hinschied er senlich durch den clee Hätzl. nr 23'3 (vgl. Böhme
n/1167);
oder:
der gesell müst über die haiden Hätzl. nr 1l23 (vgl. Böhme
nr 1167, 102 A3);
oder wenn der scheidende sagt:
'in schwarz will ich mich kleiden' Wunderhorn i 2848 (vgl.
Ambr. Fkf. ldb. nr 179, Böhme nr 116'; siehe näheres ühl. Kl.
sehr, in 430 ff, besonders 434; Wackernagel Kl. sehr, i 202 ff):
So mischt sich in dem ausdruck des tageliedes dieser zeit
verschiedenes gut. das meiste entlehnt er der ritterlichen Ver-
gangenheit und steht mit ihr dem volksliede gegenüber, doch ist
auch das umgekehrte Verhältnis häufig genug zu beobachten, eini-
ges teilt er mit beiden gleichzeitig, in wenigem steht er allein da.
C. DIE TAGEWEISE IM VOLKSLIED.
1. Nachweis und anordnung der vorhandenen lieder.
Der versuch, die im allgemeinen leicht erkennbaren kriterien
zweier liltcraturperioden auf das einzelne zu übertragen, verknüpft
sich überall mit einem gefühl der Unsicherheit, dasselbe steigert
sich, wegen der zunehmenden subjectivität dieser kriterien, wenn
es sich um die abgränzung des Volksliedes handelt, dass aber
beim tageliede dieser versuch vielleicht den Vorwurf der Willkür
manchmal herausfordert, hat seinen natürlichen grund darin, dass
bei der langen dauer des übergangsprocesses die trübung sich
schwerer und allmählicher niederschlägt als anderswo.
Wenn ich trotzdem hier die gränze für das volksmäfsige
tagelied ziehe, so wird sie im einzelnen manchen anfechtbaren
und zu weit vorgeschobenen punet enthalten, an mehreren stellen
wird sie ausdrücklich modifleiert werden müssen; besonders da,
wo wir es mit zwitterexistenzen zu tun haben wje zb. Mittler
'deutsche Volkslieder' nr 1388, Ambr. Fkf. ldb. nr 153, die sich