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Gruyter, Walter de
Das deutsche Tagelied — Stuttgart, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.21836#0097
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DIE TAGEWEISE IM VOLKSLIED

89

als bis der hikuk knkuk sehreit
und mein schätzle bei mir leit.
Mannhardt, Zs. f. d. myth. in 255, bei Darmstadt.

41 6a mein Dimai ilir'n fensta scheit niamols koa sunn,
geht koa londstrassen für, ner a Steigal, a kloas
oba drinna in zimma iss nett und son fei
doss mi ziemt, i möcht ollwal drin sei.

und wir i bi koma zan dirnala hi,
hot's fensta r afgemocht, und husch! wor i drin,
'und bist amol do ? und recht load isma worn,
i hob glaubt, host in gongsteig verlorn.'
• t konn eam net feind sa, den stuzerl den kloan,

° ' \ wal's ollimol woant, wonni sag: 'i geh hoam'.

ho, so bleib i holt doda, so lang uls 's mi gefreut,
bis da gukgu und's roulhkröpfel schreit.
Firmenich m 397—398 aus dem Böhmerwald; str. 2 u. 3 wenig
abweichend bei Pog. und Herrin.2 nr 1363 aus Kärnten; str. 3
bei L. vHOrmann s. 230 ebendaher.

45 und wenn die finstre nach thut kommen
und ich zu meinem schätzel geh,
stell ich ihm mich vor sis fenster
und klopfe's ihm gar freundlich an:
'ich komme heut zu dir ferwahr.'

drum bin ich lustig: fallederizum trallala!
'meitschi, wo liest den chasteschliissel,
wo das brannti mahlzeit ist?
gib dem kamerat ein gläslein,
so marschirt er froh nach haus'

ich komme heut usw.
'schätz, der tag wird bald ankommen,
der hdhn der kräht zum zweiten mal.
und die schwalben thöns anzeigen,
tageslicht mit seinem1 gsang.'
lebe wohl und denk mir nach
dann bin ich lustig usw.2
Tobler i 147 aus dem Bern er Oberland.

1 Tobler will lieber 'ihrem' lesen, es ist wenigstens hinzuweisen auf
Uhland nr76B und Kl. sehr, im 73ff, vgl. s. 102 dieser abhandlung.

2 im 'Archiv für die geschichte der deutschen spräche und dichtung,
 
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