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Guhl, Ernst Karl [Hrsg.]; Caspar, Josef [Hrsg.]; Lübke, Wilhelm [Bearb.]
Denkmäler der Kunst: zur Übersicht ihres Entwicklungs-Ganges von den ersten künstlerischen Versuchen bis zu den Standpunkten der Gegenwart (Band 1): Denkmäler der alten Kunst — Stuttgart, 1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.1215#0012
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Fig. 17. Ein Schwert von Eisen.
Fig. 18. Diad em. Das Kreuz deutet hier ohne Zweifel auch auf spätere Zeit.
FlG. 19. Broncene Knöpfe.
Fig. 20. Broncene Zange.

Ornamente von Waffen, Gefässen u. s. w.
FlG. 21. Wellenförmig, 22. ringförmig, 23. spiralförmig, 24. doppelspiral-
förmig, 25. schlangenförmig, 26. drachenförmig.
Fig. 1—5 inclus. entnommen aus A. d e Labor de Cambry, monumens celtiques etc. — Fig. 6 und 7 aus
I. G. Keysler, antiquitates selcctae septentrionales et celticae. — Fig. 8—26 inclus. aus Klemm, Handbuch der
Germanischen Alterthumskünde.

TAFEL II.
BAUDENKMÄLER VON SÜD-AMERIKA UND MEXIKO.

FlG. 1 und 2. Konischer Grabhügel mit zirkelrunder Grundform, sechs Meilen
westlich von Antiquera (Oaxaca) am Berge Alvan. Der Tunnel durch denselben, mitten in einem
Winkel sich brechend, besteht aus grossen, zugearbeiteten Steinen, die in der Ueberdeckung sich
sparrenförmig gegen einander spreitzen.
FlG. 3. Begräbniss in pyramidaler Form unter den Buinen von Mitla (in der
Provinz Oaxaca). In dem davon umschlossenen viereckigen Hofe befinden sich kleine pyramidale
Mauern, wahrscheinlich früher Altäre. Die Oberfläche der Pyramidenstufen ist mit einem polirten
Cement-Pflaster versehen.
FlG. 4 und 5. Tempelthor aus einem Felsstücke bei den Anlagen von Tia-
guanaco in Bolivia. — Thüre und die Fensternischen daneben auf der einen Fronte sind recht-
winklich. Die flachen Gesimsbänder, noch mehr die fast griechische Umfassung der sieben Oeffhungen
zeugen bereits für einen höhern Kunstsinn. Auf der Rückseite sind statt der Nischen oben Reliefs. (Fig. 5.)
FlG. 6. Ruine eines IncaStempels auf der Titicaca-Insel in Bolivia. — Unten
an den Wänden sind Thüren, deren Gewände nach oben übergeneigte Form und eine ähnliche Um-
fassung wie Fig. 4 haben.
FlG. 7. Tempel (Teocalli). — Unter den Ruinen der alten Stadt von Tusapan, 28 Meilen
vom mexikanischen Golf. Die viereckige Grundlage hat 30' auf jeder Seite. Die steile gerade Treppe
der Nordseite führt auf den Unterbau zu einer 5' 10" hohen und 3' 3' breiten Thüre und dadurch
in das 12' weite Innere. Die Umfassungsmauern sind 3' dick, aus rohen Kalksteinen, die mit Mörtel
verbunden und bedeckt sind. Kranz, Band, Socke], Gesimse und Einfassungssteine der Thüre sind
von Hausteinen, welche so wie das Band über der Thüre mit roh, 2%" erhaben gearbeiteten Zierden
versehen sind. Die Decke des Gemaches folgt den äussern Dachflächen und ist also mitten am höchsten.
FlG. 8. Die merkwürdigste solcher Pyramiden, beim DorfPapantla über 50 Meilen von Vera-
Cruz, 16 Meilen vom Meere mitten im Urwalde gelegen, ist nach den Himmelsgegenden orientirt. Die
Basis hat 120' im Quadrat; die Hohe misst 85'. Jeder der sieben Absätze hat ein schräges Kranz-
Gesims, Fries und Plättchen darunter; der Fries hat eine Reihe viereckiger Casetten. Auf die obere
Plattform führt im Neigungswinkel der Pyramide an der Westseite eine sehr steile Doppeltreppe gerade

auf, mit Stufen von 1' englisch. Die Sandsteinquadern, woraus der ganze Bau besteht, haben einen
3" dicken Mörtelverputz.
FlG. 9. Die Pyramide von Xochicalco, 25 Meilen südlich von Mexiko auf einem Hügel,
der sich 400' in gemauerten Absätzen erhebt, ist hier restaurirt gezeichnet. Von den fünf Absätzen
der Pyramide steht nur noch der erste und zum Theil noch der zweite. Die Treppe auf der Nord-
seite führt nur zur zweiten Abtheilung, an deren Vorderseite drei Thüren ins Innere gehen. Der
Flächenraum der Basis beträgt 4225Q' und das Ganze war aus 13' langen, 41/./ breiten und 2' 7"
hohen Quadern aus blauem Porphyr. Die sehr flachen Basreliefs auf den äussern Flächen haben
Farbenreste. Mitten durch die Pyramide geht senkrecht eine Röhre bis 100' unter die Basis in den
Berg hinunter, wo aus dem Felsen eine Höhlung ausgehauen ist, in deren Mitte ein Altar steht. In
diese Höhle führen durch den Felsen von der Nordostseite des Berges her zwei wagrechte Eingänge.
FlG. 10. Pyramidaler Bau von Tehuantepec (Oaxaca) mit viereckigem Unterbau in zwei
Stockwerken, worauf ein viereckig ummauerter Raum. Eine grosse Treppe ist gegen Westen, zwei
kleinere sind im Süden und Norden. Alle drei führen über die concav-geneigte Fläche des Unterbaues
und sind in den senkrechten Oberbau eingeschnitten. Die Mauern dieses zweiten Absatzes haben Friese,
welche durch weit vorstehende Bänder geschieden sind. Zwischen dieselben waren die nun am Fusse
herumliegenden viereckigen, mit Hieroglyphen bedeckten Marmorplatten eingepasst.
FlG. 11 und 12. Eine grosse und vier kleinere Kapellen zu Tehuantepec,
nach dem Grundplan Fig. 11 gestellt. Wand und Dach dieser Gebäude sind mit Mörtel überkleidet.
Thüren und Decken gehen oben ins Dreieck. Die Friese der Mauern unter der Dachfläche sind mit
weit vorstehenden Bändern eingefasst.
Fig. 13, 14 und 15. Grundplan, Aufriss und Durchschnitt eines Palastes
von der alten Stadt bei Palenque (Prov. Chiapa). — Der pyramidale Unterbau ist durch drei
starke Bänder in drei Absätze getheilt. An der Westseite führt eine breite Treppe zur Plattform, auf
welcher das weitläufige Gebäude sich ausdehnt. Fünf über der Treppe liegende Oeffnungen sind als
Haupteingänge weiter denn die andern. Das äusserste Thor an der rechten Seite führt in einen um
11 Stufen tiefem Hof. Äusser diesem sind noch zwei kleinere Höfe vorhanden. Dazwischen liegen
die verschiedenen Gebäude auf einem ziemlich hohen Untersatze; kleine Treppen führen zu den
 
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