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Guhl, Ernst Karl [Hrsg.]; Caspar, Josef [Hrsg.]; Lübke, Wilhelm [Bearb.]
Denkmäler der Kunst: zur Übersicht ihres Entwicklungs-Ganges von den ersten künstlerischen Versuchen bis zu den Standpunkten der Gegenwart (Band 1): Denkmäler der alten Kunst — Stuttgart, 1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.1215#0054
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Fig. 7. Rel ief vom Triumphbogen des Septim ins Severus. — Von dem Triumph-
bogen des Septimius Severus (vergl. Taf. B. XVII [28], Fig. 3 und 4) haben wir schon oben erwähnt,
dass die ihn bedeckenden Skulpturen Scenen aus dem parthischen Kriege darstellen, nach dessen
glorreicher Beendigung dem Kaiser dies Denkmal errichtet wurde. Fig. 7 zeigt eine dieser Darstel-
lungen. Man sieht eine an einem Flusse belegene Stadt (vielleicht Ktesiphon, welches der Kaiser
im Jahr 201 n. Chr. eroberte); die Einwohner der Stadt sind durch ihre Tracht als Barbaren be-
zeichnet, und drücken durch Haltung und Geberde ihre Unterwerfung aus. Rechts im Vordergrund
der Kaiser, vor dem die Abgesandten der Besiegten auf den Knieen liegen. —Müller, Denkmäler der
alten Kunst, Taf. LXXII, Fig. 403 nach Bartoli Arcus triumphales Tab. 13.
Fig. 8. Sarkophagrelief. — Eine der späteren römischen Kunstbildung angehörige, eigen-

thümliche Gattung von Bildwerken bilden die Skulpturen, welche die Seitenfläche der Sarkophage
bedecken, und gewöhnlich mythische Beziehungen auf das Leben der Unterwelt enthalten. Das unter
Fig. 8 abgebildete Fragment gehört einem in der Gallerie von Florenz befindlichen Sarkophag an. Rechts
erblickt man Mercurius Psychopoinpos, als Führer der Seelen auf dem Wege zur Unterwelt. Er führt ein
rasch dahinsprengendes Viergespann, worin Pluto die geraubte Proserpina entführt. Ein Liebesgott
mit brennender Fackel schwebt über den Pferden, zu deren Füssen eine die Lokalität bezeichnende
weibliche Gestalt mit Füllhorn im Arme liegt. Dem Wagen folgt weiter links Minerva mit den Ge-
spielinnen der Geraubten. Auf der hier nicht dargestellten Seitenhälfte des Reliefs ist Ceres, die
Tochter suchend, auf einem mit Drachen bespanntem Wagen dargestellt, in jeder Hand eine bren-
nende Fackel. —• Galleria di Firenze, Ser. IV, Vol. III, Tav. 152.
 
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