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Guhl, Ernst Karl [Hrsg.]; Caspar, Josef [Hrsg.]; Lübke, Wilhelm [Bearb.]
Denkmäler der Kunst: zur Übersicht ihres Entwicklungs-Ganges von den ersten künstlerischen Versuchen bis zu den Standpunkten der Gegenwart (Band 2): Denkmäler der romantischen Kunst — Stuttgart, 1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.66422#0006
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VI

Die auf Tafel 54, A unter dem Grundriss des Kölner Domes befindlichen und in den Text-
erläuterungen nicht erwähnten etwas räthselhaften Figuren sind weder christliche Symbole, noch
unchristliche Zauberformeln, sondern einfache Merk-Zeichen, wie sie von den mittelalterlichen
Steinmetzen auf die von ihnen gefertigten Werkstücke gesetzt zu werden pflegten. Ich habe die-
selben im Münster von Strassburg, und zwar die sieben ersten an dem dritten, die zehn folgen-
den an dem vierten Pfeiler des Mittelschiffs, rechts vom Haupteingapge gefunden und theile sie
hier als Beispiele jener in neuerer Zeit öfter behandelten Steinmetzzeichen des Mittelalters mit.
In Betreff der Untersuchungen über die Gründungsgeschichte und die ersten Baumeister des
Kölner Domes (S. 86 ff.) habe ich noch hinzuzufügen, dass nach einer mir erst nach Vollen-
dung des Druckes bekannt gewordenen Urkunde (bei Merlo Kunst und Künstler in Köln.
Köln, 1850), Heinrich Sun er e noch im Jahre 1276 gelebt hat, wornach denn das von mir

angegebene Verhältniss allerdings modificirt werden müsste; doch scheint der bei dieser Veranlassung
aufs Neue angeregte Streit über die Person des ersten Dombaumeisters noch nicht so weit ge-
diehen, um, wenigstens an diesem Orte, zur letzten Entscheidung gebracht werden zu können.
Vergl. das Kölner Domblatt vom Jahr 1850, Nro. 59 und 60.
Wegen der durch den Reichthum und die Anziehungskraft des Stoffes bedingten grösseren
Ausführlichkeit in der Behandlung der letzten Tafeln dieses Bandes hoffe ich keiner weiteren Ent-
schuldigung zu bedürfen.
Berlin, im März 1851.
ERNST GUHL.
 
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