— 4 —
aufhören, wo diese nicht zum Verstände, sondern
allein zum Auge sprechen. Aber wer nur ein
wenig die Fähigkeit besitzt, eine künlerische
Leistung jenseits ihres Gegenstandes mit offenen
Sinnen zu geniessen, wird sich vor einem Bilde
Trübners unmöglich der Empfindung entziehen
können, dass darin etwas sehr Schönes zum
Ausdruck kommt, nämlich: eine harmonische
Auffassung der Wirklichkeit unter dem Zeichen
der Farbe, zur Darstellung gebracht durch eine
Technik, deren Mittel ebenso eigenartig sind
als sie ihrem Zwecke in vollendeter Weise
dienen. Und hat man einmal solche Einsicht
erlangt, so ist von dieser zu der Erkenntnis,
dass Trübners Farbengebung und Malweise eine
ebenso unlösbare Einheit bilden, wie die von
Frans Hals und Velasquez, nur noch ein Schritt.
In seiner Person ist der Welt noch einmal eine/
jener geborenen Malernaturen geschenkt worden,
die grosse Künstler und Meister des Handwerks
zugleich sind. Der Unterschied zwischen dem
Maler des 19. Jahrhunderts und seinen klassischen
Vorgängern liegt nicht im Talent, er ist ge-
schaffen von den Verhältnissen, die eine Ent-
wicklung der Trübnerschen Begabung in dem
grossen Stil der Vergangenheit unmöglich mach-
ten. Wenn man bedenkt, dass der Künstler
aufhören, wo diese nicht zum Verstände, sondern
allein zum Auge sprechen. Aber wer nur ein
wenig die Fähigkeit besitzt, eine künlerische
Leistung jenseits ihres Gegenstandes mit offenen
Sinnen zu geniessen, wird sich vor einem Bilde
Trübners unmöglich der Empfindung entziehen
können, dass darin etwas sehr Schönes zum
Ausdruck kommt, nämlich: eine harmonische
Auffassung der Wirklichkeit unter dem Zeichen
der Farbe, zur Darstellung gebracht durch eine
Technik, deren Mittel ebenso eigenartig sind
als sie ihrem Zwecke in vollendeter Weise
dienen. Und hat man einmal solche Einsicht
erlangt, so ist von dieser zu der Erkenntnis,
dass Trübners Farbengebung und Malweise eine
ebenso unlösbare Einheit bilden, wie die von
Frans Hals und Velasquez, nur noch ein Schritt.
In seiner Person ist der Welt noch einmal eine/
jener geborenen Malernaturen geschenkt worden,
die grosse Künstler und Meister des Handwerks
zugleich sind. Der Unterschied zwischen dem
Maler des 19. Jahrhunderts und seinen klassischen
Vorgängern liegt nicht im Talent, er ist ge-
schaffen von den Verhältnissen, die eine Ent-
wicklung der Trübnerschen Begabung in dem
grossen Stil der Vergangenheit unmöglich mach-
ten. Wenn man bedenkt, dass der Künstler