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Gurlitt, Cornelius
Die Zukunft Belgiens — Berlin, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.28837#0097
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8S

Französisch - Flandern.

Die Vlamen in Frankreich.

Anders steht es mit den germanischen Volksteilen in
Frankreich: 2m XIII. Jahrhundert war (nach Kurth) das
Land zwischen Boulogne und Guines germanisch, ebenso die
ganze Nordküste. Boulogne, auf deutsch Bonen, war der
nördlichste Punkt der französischen Sprache, aber durchaus
umgeben von vlämischen Orten. Es entstand neben dem noch
1208 Neuwburc genannten Ort auf dem Gelände der alt-
römischen Stadt das mittelalterliche Bononia. St. Omer,
deutsch St. Omaars, genannt nach dem heiligen Audomar,
war bis ins 13. Jahrhundert eine rein germanische Stadt.
Die Sprachgrenze verlief westöstlich von Boulogne bis südlich
St. Omer. Das im Mittelalter sehr bescheidene Calais war
ebensosehr germanisch, wie es heute noch Hazebrouck ist,
ist, während dort die Sprachgrenze noch etwa 6 Kilometer
südlich von der heutigen verlief und teilweise erst im
17. Jahrhundert verschoben wurde.

Wer zum Studium der Kriegslage eine Spezialkarte
Nordostfrankreichs in die Hand nimmt, sieht wohl mit Er-
staunen, wie stark aus den französischen Ortsnamen noch das
Deutsche hervorklingt. Höchst lehrreich sind Kurths Erklä-
 
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