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Gurlitt, Cornelius
Die Zukunft Belgiens — Berlin, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.28837#0112
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104

Mit Staunen erzählen unsere Soldaten von der Unzuläng-
lichkeit in der Bebauung des Bodens schon jetzt. Wird
Frankreich in Zukunft ihn sachgemäß bewirtschaften können
ohne Volkszuwachs?

Die sozial tapferen Vlamen sind infolge ihres reicheren
Kindersegens den Franzosen gegenüber im Vorteil. So dringt
die vlämische Bevölkerung namentlich südlich von Bpern gegen
Ryssel vor. Die Gemeinden Ploegsteert, Waesten (Warne-
ton), Comen (Comines), Bousbeke (Bousbergue), Ronk
(Roncq), Moscroen (Muscron), Tourcoing, Roodebeke
(Roubais), einst rein wallonisch, sind jetzt gemischtsprachlich,
wenngleich das Französische noch überwiegt. Dagegen rückt
längs der Aa und des Nieuve Gracht das Französische
vor, ebenso am Meeresstrande bis über Dünkirchen hinaus.
Im Jahre 1893 befanden sich unter den rund 1,8 Millionen
Einwohnern des Departements du Nord rund 0,29 Millionen
Belgier, meist Fabrik- und Feldarbeiter, die ab- und zu-
wandern, machten diese Fremden mithin 16,2 o/o der Bevöl-
kerung aus. Auch im Pas de Calais waren deren noch
16 320. Die nächstgroße Zahl der Fremden erreichten die
Engländer mit 1645 und 2698 Eingewanderten. Deutsche
gab es im Departement du Nord bloß 1272.
 
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