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Hagen, Friedrich Heinrich von der
Über die Gemälde in den Sammlungen der altdeutschen lyrischen Dichter vornämlich in der Manessischen Handschrift, und über andere auf dieselben bezügliche gleichzeitige Bildwerke (Zweiter Theil) — Berlin, 1846

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https://doi.org/10.11588/diglit.3978#0002
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über

die Gemälde in den Sammlungen der Altdeutschen

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lyrischen Dichter, vornämlich in der Manessischen

, und über andere auf diese

liehe gleichzeitige Bildwerke.

Sammlung, und über andere auf dieselben bezüg-







Zweiter Theil.





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ie die ritterlichen Waffen, laut der schon im 13,cn Jahrhundert (beim
Ritterschlag und Krönungsfeste König Wilhelms von Holland, 1247) ausge-
sprochene Rittergesetze, vornämlich dem Dienste Gottes und der Frauen
— Fürst und Vaterland einschliefsend — gewidmet waren: so sehen wir sie
auch manigfaltig in dieser Beziehung abgebildet. Auf einer Kreuzfahrt er-
scheint Friedrich vonHusen, der 1190, auf Friedrichs I verhängnisvollem
Kreuzzuge, ritterlich fiel und seine Liebeslieder meist in der Ferne sang: er
sitzt zu Schiffe mit übergezogenem Pelzrock und Kaputze. Im Schwertkampfe
zu Ross erlegt Graf Friedrich von Leiningen einen Rittersmann ohne
Helmzeichen, durch die Schildschrift HEH) als Heide bezeichnet, vor einer
Burg, wolAkkon, wo der Graf 1190 tapfer mitfocht. Der Tanhuser,
dessen Verzauberung im Venusberge, bei Fraxi Minne, noch im Volksliede
lebt, und in der alten Verbindung mit dem treuen Eckard durch Tieck er-
neuet ist, zeigt auch in seiner Haustracht, dafs er eine Kreuzfahrt gemacht
hat, was seine Gedichte manigfaltig bestätigen: er trägt auf dem weifsen Man-
tel das Griechische Kreuz, wie die geistlichen Ritter, die zuerst es als stätes
Ordenszeichen führten. Christian von Lupin, zu Rosse, mit der Lanze
einen Reiter verfolgend, der einen Pfeil in seinen Schild geschofsen hat, und
zurückgewandt noch einen Pfeil abschiefst, ist wol auf die heimischen Kreuz-
fahrten gegen die Slawen (undLitauer) zu deuten, welche durch die unrit-

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