CHLOSS OBER-MÖRLEN
)er vorliegende Katalog umfaßt die Gemäldesammlung und Möbeleinrichtung des
Ichlosses Ober-Mörlen, das seit dem 17. Jahrhundert im Besitze der Freiherren
on Wetzel war und Ende des 19. Jahrhunderts durch Erbgang an die Freier-
en von Nordeck zur Rabenau überging.
Das Geschlecht der Freiherren von Wetzel ist uralt und steht vermutlich auch in
verwandtschaftlicher Beziehung zu dem elsässischen Geschlecht der Freiherren
Vetzel von Marsilien, von denen sich in den Familienakten ein umfangreicher,
iehr schön gemalter, bis ins 11. Jahrhundert reichender Stammbaum befindet.
Der Besitz an Ländereien der Freiherren von Wetzel war sehr ausgedehnt und
eichte bis unmittelbar vor die Tore der Stadt Frankfurt am Main. Die Familie
>esaß unter anderem Weinberge in Flochheim, Grundstücke in Eschersheim und
Viesen in Sachsenhausen.
)ie vorliegende Sammlung gibt das selten lückenlose Bild einer mitteldeutschen
Schloßeinrichtung aus der Zeit nach dem dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des
8. Jahrhunderts.
)er unter den Familienbildern zeitlich am Anfang stehende Schloßbesitzer Johann
reiherr von Wetzel (Kat. Nr. 56) war kaiserlicher Rat und Resident, und in
rankfurt a. M. zugleich Obristpostmeister, welche Würde auch später mehrere
einer Nachkommen bekleideten. Die Geschichte der Freiherren von Wetzel ist
berhaupt eng mit der Frankfurts verknüpft. Es sei nur erwähnt, daß in der
-iebfrauenkirche verschiedene des Geschlechtes beigesetzt sind, und noch heute
eben der Orgel ein Gemälde des Johann Melchior Roos hängt, das die Begeg-
ung eines Ahnherrn der Freiherrn von Wetzel mit der heiligen Familie darstellt
/gl. die Bemerkung zu Bild Nr. 12). Johann von Wetzel hatte Freude an der
.unst. Der Maler, den er bevorzugte, war der damals in Frankfurt hochange-
shene Johann Heinrich Roos. Von ihm ließ er sich auf dem eben genannten
ilde hoch zu Roß als stattlicher Reiter malen. Manche Gemälde erwarb er von
im, von denen leider nur wenige in der Familie blieben. Sicherlich hat auch in
Einern Auftrag Roos die Kopie des damals in Kassel sich befindenden großen
ubens-Gemäldes ausgeführt (Nr. 27).
er Prunkschrank mit der Jahreszahl 1660 kam durch Johann ebenfalls in die
amilie. Auch seine Söhne (Kat. Nr. 59 und 60) waren kunstliebend; der be-
)er vorliegende Katalog umfaßt die Gemäldesammlung und Möbeleinrichtung des
Ichlosses Ober-Mörlen, das seit dem 17. Jahrhundert im Besitze der Freiherren
on Wetzel war und Ende des 19. Jahrhunderts durch Erbgang an die Freier-
en von Nordeck zur Rabenau überging.
Das Geschlecht der Freiherren von Wetzel ist uralt und steht vermutlich auch in
verwandtschaftlicher Beziehung zu dem elsässischen Geschlecht der Freiherren
Vetzel von Marsilien, von denen sich in den Familienakten ein umfangreicher,
iehr schön gemalter, bis ins 11. Jahrhundert reichender Stammbaum befindet.
Der Besitz an Ländereien der Freiherren von Wetzel war sehr ausgedehnt und
eichte bis unmittelbar vor die Tore der Stadt Frankfurt am Main. Die Familie
>esaß unter anderem Weinberge in Flochheim, Grundstücke in Eschersheim und
Viesen in Sachsenhausen.
)ie vorliegende Sammlung gibt das selten lückenlose Bild einer mitteldeutschen
Schloßeinrichtung aus der Zeit nach dem dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des
8. Jahrhunderts.
)er unter den Familienbildern zeitlich am Anfang stehende Schloßbesitzer Johann
reiherr von Wetzel (Kat. Nr. 56) war kaiserlicher Rat und Resident, und in
rankfurt a. M. zugleich Obristpostmeister, welche Würde auch später mehrere
einer Nachkommen bekleideten. Die Geschichte der Freiherren von Wetzel ist
berhaupt eng mit der Frankfurts verknüpft. Es sei nur erwähnt, daß in der
-iebfrauenkirche verschiedene des Geschlechtes beigesetzt sind, und noch heute
eben der Orgel ein Gemälde des Johann Melchior Roos hängt, das die Begeg-
ung eines Ahnherrn der Freiherrn von Wetzel mit der heiligen Familie darstellt
/gl. die Bemerkung zu Bild Nr. 12). Johann von Wetzel hatte Freude an der
.unst. Der Maler, den er bevorzugte, war der damals in Frankfurt hochange-
shene Johann Heinrich Roos. Von ihm ließ er sich auf dem eben genannten
ilde hoch zu Roß als stattlicher Reiter malen. Manche Gemälde erwarb er von
im, von denen leider nur wenige in der Familie blieben. Sicherlich hat auch in
Einern Auftrag Roos die Kopie des damals in Kassel sich befindenden großen
ubens-Gemäldes ausgeführt (Nr. 27).
er Prunkschrank mit der Jahreszahl 1660 kam durch Johann ebenfalls in die
amilie. Auch seine Söhne (Kat. Nr. 59 und 60) waren kunstliebend; der be-