J3ei Überreichung des Katalogs der ersten Serie der Universal-
Sammlung des verstorbenen Max Ritter von Wilmersdörffer mögen
mir folgende Bemerkungen gestattet sein :
Es gereicht mir zur besonderen Befriedigung, dass die erste
Sammlung, mit deren Verkauf ich betraut wurde, gerade diejenige ist,
an welcher mein verstorbener Vater, Herr Leopold Hamburger,
vor mehr als einem halben Jahrhundert die Grundlage seines numis-
matischen Wissen legte. Im Jahre 1861 gründete er sein eignes
Geschäft, 1864 verlegte er es nach Frankfurt a. M. und hat bis an sein
Lebensende, anfangs unter seiner eignen Firma, seit 1875 als Senior-
chef der nun erloschenen Firma L. & L. Hamburger ihm seine ganze
Arbeitskraft gewidmet und es zur hohen Blüte gebracht. Während
seiner numismatischen Laufbahn hat er gar manchen und zuletzt auch
mich in das numismatische Fach eingeführt. Ich werde bestrebt sein,
mein Unternehmen in seinem Geiste und nach seinen Grundsätzen zu
führen: Strengste Reellität und Pünktlichkeit in dem Verkehr mit den
verehr!. Verwaltungen der Museen, sowie den Privatsammlern, urbanes,
kulantes Entgegenkommen gegen meine H. H. Kollegen, und hoffe mir
dadurch das Vertrauen und Wohlwollen zu erwerben, welches allgemein
meinem Vater entgegengebracht wurde.
Die Grundlagen der von Wilmersdörffer'schen Sammlung reichen
bis in die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts zurück. Mehrere
Generationen des angesehenen Bankhauses J. N. Oberdörfer haben
daran gearbeitet, sie zu vervollständigen und zu verschönern, und es
standen denselben als Chefs eines der ersten Wechsel- und Bankhäuser
Süddeutschlands ungewöhnliche Mittel zur Verfügung, welche sie eifrig
benutzten, um die Sammlung, den Stolz des Hauses, fortwährend zu
verschönern und zu vergrössern. Dem ist es zuzuschreiben, dass die-
selbe sowohl an Zahl der Seltenheiten ersten Ranges, wie auch an
Erhaltung den Durchschnitt der meisten Sammlungen weit übertrifft.
Der Katalog wird durch die Zahl der Seltenheiten, im Verhältnis
zur Gesamtzahl überraschen, wie die Stücke selbst durch ihre ausser-
gewöhnlich gute Erhaltung. Viele der Stücke stammen aus den
bekannten Sammlungen von Schulthess-Rechberg, Wellenheim, Minus
und Preiss, Du Rosey, Morbio und anderen bekannten Kabinetten, bei
deren Auflösung sie in die Wilmersdörffer’sche Sammlung übergingen,
und gar viele dieser Raritäten sind seitdem in anderen Exemplaren nicht
wieder am Markte gewesen. Unter den in der ersten Serie zum Ver-
kaufe gelangenden Stücken verdienen die Kunstmedaillen die Beachtung
der Kenner. Es sind zumeist Arbeiten der deutschen Renaissance aus
a-
Sammlung des verstorbenen Max Ritter von Wilmersdörffer mögen
mir folgende Bemerkungen gestattet sein :
Es gereicht mir zur besonderen Befriedigung, dass die erste
Sammlung, mit deren Verkauf ich betraut wurde, gerade diejenige ist,
an welcher mein verstorbener Vater, Herr Leopold Hamburger,
vor mehr als einem halben Jahrhundert die Grundlage seines numis-
matischen Wissen legte. Im Jahre 1861 gründete er sein eignes
Geschäft, 1864 verlegte er es nach Frankfurt a. M. und hat bis an sein
Lebensende, anfangs unter seiner eignen Firma, seit 1875 als Senior-
chef der nun erloschenen Firma L. & L. Hamburger ihm seine ganze
Arbeitskraft gewidmet und es zur hohen Blüte gebracht. Während
seiner numismatischen Laufbahn hat er gar manchen und zuletzt auch
mich in das numismatische Fach eingeführt. Ich werde bestrebt sein,
mein Unternehmen in seinem Geiste und nach seinen Grundsätzen zu
führen: Strengste Reellität und Pünktlichkeit in dem Verkehr mit den
verehr!. Verwaltungen der Museen, sowie den Privatsammlern, urbanes,
kulantes Entgegenkommen gegen meine H. H. Kollegen, und hoffe mir
dadurch das Vertrauen und Wohlwollen zu erwerben, welches allgemein
meinem Vater entgegengebracht wurde.
Die Grundlagen der von Wilmersdörffer'schen Sammlung reichen
bis in die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts zurück. Mehrere
Generationen des angesehenen Bankhauses J. N. Oberdörfer haben
daran gearbeitet, sie zu vervollständigen und zu verschönern, und es
standen denselben als Chefs eines der ersten Wechsel- und Bankhäuser
Süddeutschlands ungewöhnliche Mittel zur Verfügung, welche sie eifrig
benutzten, um die Sammlung, den Stolz des Hauses, fortwährend zu
verschönern und zu vergrössern. Dem ist es zuzuschreiben, dass die-
selbe sowohl an Zahl der Seltenheiten ersten Ranges, wie auch an
Erhaltung den Durchschnitt der meisten Sammlungen weit übertrifft.
Der Katalog wird durch die Zahl der Seltenheiten, im Verhältnis
zur Gesamtzahl überraschen, wie die Stücke selbst durch ihre ausser-
gewöhnlich gute Erhaltung. Viele der Stücke stammen aus den
bekannten Sammlungen von Schulthess-Rechberg, Wellenheim, Minus
und Preiss, Du Rosey, Morbio und anderen bekannten Kabinetten, bei
deren Auflösung sie in die Wilmersdörffer’sche Sammlung übergingen,
und gar viele dieser Raritäten sind seitdem in anderen Exemplaren nicht
wieder am Markte gewesen. Unter den in der ersten Serie zum Ver-
kaufe gelangenden Stücken verdienen die Kunstmedaillen die Beachtung
der Kenner. Es sind zumeist Arbeiten der deutschen Renaissance aus
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