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II. KAPITEL.

DIE JUGENDWERKE DES MATTEO DI GIOVANNI

(BIS 1470).

müssen, so liegt das wohl zum guten Teil an der Ereignislosigkeit und provin-
ziellen Abgeschlossenheit dieses Lebens. Die von R 0 m a g n o 1 i1 *, M i 1 a-
nesi1' u. a. aus Dokumenten zusammengetragenen Erwähnungen machen
übrigens möglich, Matteos Aufenthalt in Siena durchweg zu kontrollieren, und
erhellen auch einige Hauptpunkte dieses geräuschlosen Daseins, das so
sehr gegen die bewegte Genielaufbahn seines Freundes Francesco
absticht. Die wesentlichste und kunstgeschichtlich wichtigste Notiz ver-
danken wir M i 1 a n e s i, der mit einem Stammbaum der Familie der
Bartoli M a t t e 0 s Herkunft aus dem umbrischen Apenninenstädtchen
Borgo S. Sepolcro nachweist. Damit ist für die künstlerische Deszendenz
unseres Malers ein wertvoller Fingerzeig gegeben, und jene ersichtliche
Synthese umbrischer und sienesischer Stilelemente in seinen Werken läßt
sich nunmehr in bestimmterer Weise aus seiner Stammesherkunft be-
gründen. Im Staatsarchiv von Florenz befindet sich eine Bestellungs-
urkunde vom 9. Juli 1487 für eine «Himmelfahrt Mariä» in S. Maria dei
Servi zu Borgo S. Sepolcro15. Das Bild wird dem «M a 11 e 0 Johan-
nis Bartoli, civi burgensi, habitanti Senis» in Auftrag gegeben.
Dieser Bartolo, di Ser Francesco Bartoli war nach
M i 1 a n e s i s Angaben ein Klempner in Borgo, er scheint jedoch in
Siena gestorben zu seinlr'. Sein Sohn Johannes «olim Bartoli Ser Fran-
cisci Bartoli», der Vater Matt eo s, ist ein kleiner Kaufmann und be-

ENN wir uns wegen des Mangels an Nachrichten über die
äußeren Schicksale des Matteo di Giovanni beklagen
 
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