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Kunsthandlung Paul Hartmann [Hrsg.]
China-Sammlung des † Herrn Geheimrat Baur, Essen-Hügel: Bronzen, Porzellane, Cloisonné, Lackarbeiten, Möbel, Rollbilder, Textilien u.a. : Versteigerung ... Freitag, den 20. und Samstag, den 21. November (Katalog Nr. 76) — Stuttgart, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.29530#0008
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Die meisten Erwerbungen wurden auf den zahlreichen Reisen in den chine-
sischen Provinzen gemacht. Von den Porzellanen wurde auch vieles in Peking
erworben. Wesentliche Stücke der Bronzen dagegen konnten der Sammlung
nach den Boxerunruhen eingefügt werden, wo zum ersten Male in größerem
Umfang Bronzeplastiken und Sakralgefäße aus Palästen und Tempeln in den
Handel kamen. Die Rollbilder und Cloisonnee-Arbeiten wurden unter Assi-
stenz des bedeutenden Chinakenners Professor Grosse erworben.

Geheimrat Baur hatte seine Heimatstadt Stuttgart nicht vergessen. Schon 1907
machte er einen großen Teil seiner Bronzen dem Landesgewerbemuseum
Stuttgart zum Geschenk und einen anderen, noch umfangreicheren Teil gab
er ihm und dem Kunstgewerbemuseum in Schwäb. Gmünd als Leihgabe, wo
sie bis jetzt ausgestellt waren. Wenn man überlegt, welche Bedeutung die
ostasiatische Kunst für das europäische Kunstgewerbe gerade zu Beginn
unseres Jahrhunderts hatte, so erkennt man, mit welcher Freude und Dank-
barkeit diese Stiftung aufgenommen wurde.

Das Interesse für ostasiatische Kunst hat seither nicht nachgelassen, sondern
ist, wie die letzten großen Ausstellungen bewiesen haben, fortgesetzt ge-
stiegen. Um so beachtlicher ist es, wenn eine solche reichhaltige Sammlung,
die sich zum Teil als Leihgabe in den genannten württembergischen Museen,
zum anderen aber in der Villa des Sammlers in Essen befand und von der
noch niemals etwas verkauft wurde, jetzt geschlossen zur Versteigerung
kommt.

Dr. S c h n e 11 b a c h.

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