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jeglichen Menschen wohl ergehen. Dann aus Liebe zu GOtt, würden sie
das von ihm befohlene genau und beständig beobachten wollen , daher sie
Gottes Liebe geniessen, und daraus zulängliche Krafft empfangen würden,
nach seinem heiligen Gesetzes - Winck zu dencken, zu wollen, und zu thun.
Da nun dieser Gesttzes > Wille, vermöge der Liebe GOttes gegen die ihn
liebende Creatur, diese Wohlfahrt zur Absicht hat, so müssen alle Men,
scheu in Liede gegen sich selbst und untereinander stehen, woraus aller
Menschen Wohlfahrt gewiß und beständig fliessen müßte.
§. IV.
Den Jnnhalt der christlichen Sitten-Lehre muß die Vernunft als
recht billig ja nöthiq ansehcn: Dann diese erkennet, daß die Creatnr durch
sich selbst nichts feye, nichts ohne den Schöpfer vermöge, seinem Wil-
len in allem unlerworffen, und nach diesem die vernünftige gebildet, auf
Ihn in allem zu sehen, und nach seinem Winck einzig und allein sich zu
regen und zu bewegen, folglich Ihn über alles, und alles nur nach seiner
Vorschrift, oder heiligen Willens - Entdeckung zu lieben, und zu gebrau-
chen, nur in diesein Weg, aber in solchem zuverläßig und mit grössester
Gewißheit alles gute, dessen sie fähig ist zu erwarten, und mit allem,
das sie von Ihm hat, denen von GOlt schon aus der Schöpfung ge-
liebten Menschen, nach dieser Bedürfnuß und Fähigkeit zu dienen, ihre
Wohlfahrt zu befördern, mithin diese aufs möglichste aus der gegen den
Schöpfer tragenden Liebe zu liebe», auch daher in Liebe gegen sich selbst,
als auch von GOtt durch die Schöpfung geliebt, zu mehrerem Empfang
seiner Gnade zu stehen, wie der Jnnhalt der christlichen Sitten »Lehre
haben will. (§. U>.)
§. V.
GOttes Gesetz ist dessen bekandtgemachter Wille über die Gesinnung
und das Verhalten seiner vernünftigen Unterthanen. Dergleichen zu geben
ist er befugt, da alle durch ihn geschaffen , und sie ihm eben daher, mit
allem was sie sind und haben, zu feiner Anweisung und Gehorsam untek-
worffen, auch alle ihre Wohlfart lediglich und allein auf ihm beruhet,
so kan er auch hinlängliche Bewegungsgründe verschaffen, feiner Anwei,
sung zu folgen, und von der Abweichung derselben aufs kräftigste abzu,
halten, und weil er die Geister also gebildet, daß sie das, was ihnen gut
zu seyn gegründeter weife vorkommt, wollen, und hingegen verabscheuen,
und sich dafür hüten, was ihnen als Böse und schädlich im Verstand
richtig vorkommt, so hat er gute Folgen mit dem, was sie thun sollen,
verbinden,
jeglichen Menschen wohl ergehen. Dann aus Liebe zu GOtt, würden sie
das von ihm befohlene genau und beständig beobachten wollen , daher sie
Gottes Liebe geniessen, und daraus zulängliche Krafft empfangen würden,
nach seinem heiligen Gesetzes - Winck zu dencken, zu wollen, und zu thun.
Da nun dieser Gesttzes > Wille, vermöge der Liebe GOttes gegen die ihn
liebende Creatur, diese Wohlfahrt zur Absicht hat, so müssen alle Men,
scheu in Liede gegen sich selbst und untereinander stehen, woraus aller
Menschen Wohlfahrt gewiß und beständig fliessen müßte.
§. IV.
Den Jnnhalt der christlichen Sitten-Lehre muß die Vernunft als
recht billig ja nöthiq ansehcn: Dann diese erkennet, daß die Creatnr durch
sich selbst nichts feye, nichts ohne den Schöpfer vermöge, seinem Wil-
len in allem unlerworffen, und nach diesem die vernünftige gebildet, auf
Ihn in allem zu sehen, und nach seinem Winck einzig und allein sich zu
regen und zu bewegen, folglich Ihn über alles, und alles nur nach seiner
Vorschrift, oder heiligen Willens - Entdeckung zu lieben, und zu gebrau-
chen, nur in diesein Weg, aber in solchem zuverläßig und mit grössester
Gewißheit alles gute, dessen sie fähig ist zu erwarten, und mit allem,
das sie von Ihm hat, denen von GOlt schon aus der Schöpfung ge-
liebten Menschen, nach dieser Bedürfnuß und Fähigkeit zu dienen, ihre
Wohlfahrt zu befördern, mithin diese aufs möglichste aus der gegen den
Schöpfer tragenden Liebe zu liebe», auch daher in Liebe gegen sich selbst,
als auch von GOtt durch die Schöpfung geliebt, zu mehrerem Empfang
seiner Gnade zu stehen, wie der Jnnhalt der christlichen Sitten »Lehre
haben will. (§. U>.)
§. V.
GOttes Gesetz ist dessen bekandtgemachter Wille über die Gesinnung
und das Verhalten seiner vernünftigen Unterthanen. Dergleichen zu geben
ist er befugt, da alle durch ihn geschaffen , und sie ihm eben daher, mit
allem was sie sind und haben, zu feiner Anweisung und Gehorsam untek-
worffen, auch alle ihre Wohlfart lediglich und allein auf ihm beruhet,
so kan er auch hinlängliche Bewegungsgründe verschaffen, feiner Anwei,
sung zu folgen, und von der Abweichung derselben aufs kräftigste abzu,
halten, und weil er die Geister also gebildet, daß sie das, was ihnen gut
zu seyn gegründeter weife vorkommt, wollen, und hingegen verabscheuen,
und sich dafür hüten, was ihnen als Böse und schädlich im Verstand
richtig vorkommt, so hat er gute Folgen mit dem, was sie thun sollen,
verbinden,