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Hauber, Jo. Mich.; Hahn, August Johann von [Bearb.]; Kölner, Nicolaus [Bearb.]
Des jüngsthin in zwölf Zeilen bewiesenen alleinigen Gottes nähere Offenbahrung in der Heiligen Schrift als untrüglich Göttlich — Basel: bey Nicolaus Köllner, 1763 [VD18 90828534]

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https://doi.org/10.11588/diglit.55131#0022
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22

(S)
Oder zur Zeit, da die Avvstel noch im Leben waren, in welchem
Fälle sie von denen Aposteln, die überal hingekommen, als untergeschoben
verworffen , auch von denen ersten Christen nicht als göttlich wären ange,
nommen worden, weil dieser Hevl und Seeligkeit darauf beruhet, et«
Was als göttlich anzunehmen, welches sie auf diese weise nicht erkandt.
Die Urheber dieser Schrifften geben sich willig in Todes - Gefahr, und
wollen um ihres Innhalts willen sterben, verbinden auch andere Men-
schen, um des darinnen vorgetragenen willen, alles Leyden ohngezwungen,
ohne Wiederstzung auch gedultig -zu übernehmen, und willig «n den Tod
zu gehen. Jenes thun gewiß keine Urheber erdichteter Schrifften, und
dieses ist von niemand zu erwarten, der nicht überzeugt werben kan, daß
ihr Jnnhall göttlich seye, welches zu damahliger Zeit leicht auszumachen
war, da die Apostel selbst als Wunderthäter noch im Leben waren. So
find in historischen Dingen die Begebenheiten fürwahr anzunehmen, wel-
che als wahr von allen und jeden angegeben worben, die entweder zu ter
Zeil, da sie sich zugetragen , gelebet, oder solcher Zeit doch am nächsten
waren, und cS dahero noch gewiß wissen können. Darauf ruhet alle hi.
storische Gewißheit. Nun bezeugen alle Schrifftsteller selbiger Zeit, und
der, welche nächst darauf folgte , die nemlich dieser Sache -Erwehnung
thun, die Bücher des Neuen Testaments seyen von denen geschrieben,
deren Nahmen sie führen, folglich von denen Wunderthatern selbst. Die
Streitigkeit ^ulkini mit dem Juden Ti^pkon, und des Origsnis mit dem
cessus erweiset, daß die Juden und Heyden dergleichen Schrifften nicht
allein zugestanden, sondern auch dafür gehalten , daß dieselbe die Christa
liehe Religion in sich gefaßet. LulLbius, der älteste und zuverläßigste Lri.
kicus Hal nicht finden können , daffjemahlS ein Wiederspruch dagegen er-
reget worden. Vor der Mitte des -ten Jahrhunderts sind die meisten
vornehmsten Schrifften des Neuen Testaments von allen Christlichen Ge.
Minden aller Orlen und Enden als göttlich angenommen , und gesam-
ter gewesen, und zu solcher Zeit lebten selbst noch viele Wunderthäter un-
ter denen Christen, die das göttliche auch göttlich kandten. (viä. Mark.
Inst. »ist. Lccl. 8<eo. II. karc. I. ksp. I. tz. 8- ingleichem 8nc. I. ksrt.
II. Lsp. II. §. rü. 17.) Endlich dieses umständlich einzusehen lese man
MumMt. Glaubenslehre III. Band II. Theil-ärr. X. §. psg. ;r.
leg. Von der Zeit des gesammleten Schriffl csnonis siehe Noch. Inllit.
Hill. Okrilk. Äsfores 8ivc. I. ?arr. II. Lsp. II. § 22. In solcher Zeit
haben also keine untergeschobene Schrifften für ächte können einschleichen,
und als göttlich von denen Christliche» Gemeinden angenommen werden.
So kommen also die Schrifften des Neuen Testaments gröstentheils schon
nach dem einmüthigen Zeugmß derer, welche es am besten, und gött-
lich wissen kondten, und die die untergeschobenen um ihres eigen-» Heyls
willen weder annehmen wollten, noch kondten, sondern die untergescho-
benen
 
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