Handschriften, Bücher des 16.—18. Jahrhunderts.
Schöne Einbände.
28 Psalterium secundum consuetudinem Romanae Curiae. Lateinische Per-
gament-Handschrift in gotischem Duktus. Italien (Umbrien?) 2. Hälfte
des 15. Jahrhundert. Kl. 4°. (180:130mm). 155 Bll. Mit 9 prachtvollen
Bildinitialen mit Randleisten, 12 ornamentalen Zierbuch-
staben und zahlreichen einfachen Initialen, etc. in Gold und vielen
Farben. Brauner Lederbd. (1. H. 18. Jh.) mit vergold. Deckel- u. Rücken-
verzierung, gepunztem Goldschn., 2 Messingschliessen.
Der Buchschmuck dieser tadellos erhaltenen Handschrift stammt von einem ganz her-
vorragenden Miniaturmaler der Frührenaissance. Er besteht aus: Fol. 1 verso: Grosse
Initiale P mit Papst-Heiligen, an drei Seiten reiche Blumen- und Blatteinfassung auf
«Spitzengrund», in Gold und vielen lebhaften Farben. Fol. 2 verso: Grosse Initiale B,
König David mit dem Psalterion. Herrlicher Zierrahmen um die ganze Seite, unten ein
Wappen, Spitzengrund in Gold, 2 Vasen, reicher Blumenschmuck. Fol. 41 vo.: Bild-
intiale D mit einem Propheten (?), auf seine Stirne zeigend; Randstab mit reichen Blu-
menausläufern. Fol. 56 vo.: Initiale D mit einem Propheten, mit der Rechten sich den
Bart streichend; ebenso Fol. 69 ro.: Initiale D mit Jüngling, eine Palme u. grünes Holz
haltend; ebenso . Fol. 81 ro.: Initiale S, David im Bade; ebenso . Fol. 99 ro.: Initiale E,
Engel auf einem Saiteninstrument spielend; ebenso . Fol. 112 ro.; Initiale C, Mönche
vor einem hohen Pulte mit e. Messbuch singend: ebenso . Fol. 130 ro.: Initiale D, Gott-
vater mit dem Symbol der Dreifaltigkeit; ebenso . — Ausser diesen Bildinitialen sind
weitere 12 grosse ornamentale Zierbuchstaben, ebenfalls mit reich verzierten Blumen-
leisten, vorhanden. Ausserdem enthält fast jedes Blatt einfache Initialen in Gold, Blau
u. Rot, mit langen Ranken, etc. Wenige Blätter ganz unbedeutend beschnitten. Auf
der Rückseite des Vorsatzbl. Name eines Vorbesitzers: Antonio Joaquin Perez (1. Hälfte
d. 18. Jh.). Fol. 1 vo.: Francisco del Torre. (S. d. Abbildg. auf Tafel 1.) (6500._)
29 Franco-ilämisches Livre d'heures. Pergament-Handschrift aus der
Zeit um 1500. Mit 12 Tierkreis- und 12 Monatsbildern, 13 blatt-
grossen, 5 mittelgrossen und 12 kleineren Miniaturen;
ferner mit zahllosen, verschiedenartigen Initialen und Zeilenfüllseln
und mit abwechslungsreichen Randbordüren, auf jeder einzelnen Seite,
alles in Gold und schönen, leuchtenden Farben. 159 Blätter
(die letzten Blätter 155—59 sind unzugehörig und später beigegeben).
Älterer Lederband mit Rückenvergoldung.
Feines, ungewöhnlich reich illuminiertes Stundenbuch flämischen Stiles aus Nordwest-
frankreich; absolut vollständig. Der Illustrationszyklus entspricht der Tradition, nur
ist hier (Blatt 110) als letztes Vollbild vor dem Totenofficium nicht die übliche Dar-
stellung einer Totenvesper gegeben, sondern ein besonders schönes und sehr eindrucks-
volles Totentanzbild: Der Tod durchbohrt auf einem Friedhofe mit dem Speer
einen reich gekleideten jungen Mann. Solche Totentanzbilder sind in den Livres d'heures
ausgesprochen selten. — Sehr bemerkenswert sind ferner die Randmalereien, sowohl die
reich ausgeführten architektonischen Rahmen der Vollbilder, wie auch die immer wieder
abwechslungsreichen Blumenbordüren aller übrigen Seiten, die vielfach noch durch figür-
liche Elemente belebt sind (Vögel, Tiere, Putten usw.).
Nicht zum ursprünglichen Buchschmuck gehören die Wappenmalereien, die ein Besitzer
des Buches im 16. Jahrhundert in verschiedenen Variationen und Kombinationen hat ein-
fügen lassen. — Auf einigen Bildern ist stellenweise etwas Farbe abgeblättert; im übri-
gen ist das Manuskript sehr gut erhalten, Vgl. die Abbildg. auf Tafel 1.
Wundervolles Stück; in den letzten Jahren sind derartig schöne Stundenbücher im Handel
nur ganz selten vorgekommen! (18000._)
30 Mohel-Buch. Hebräische Handschrift auf Pergament, vermut-
lich norditalienischer Herkunft, auf dem Titelblatt datiert 490 = 1730,
Blattgrösse 126 : 84 mm, Schriftspiegel ca. 92 : 51 mm, 39 Blätter (und
einige unbeschriebene). Sehr zierlich in Quadratschrift und rabbinischer
Kursiv geschrieben und mit 28 Federzeichnungen in Miniaturformat
verziert. 12°. Reichverzierter Pergamentbd. d. Z, m. Schliesse, in altem
Schuber,
Kalligraphisch besonders bemerkenswert ist eine Reihe von Bildinschriften, die trotz
ihrer mikroskopischen Kleinheit überaus sauber und hübsch geschrieben sind. Die Dar-
stellungeil sind kulturhistorisch interessant; sie zeigen z. B. verschiedene zur Beschnei-
dungszeremonie gehörige Szenen, einen Besuch bei der Wöchnerin, das Anzünden der
Sabbathlichter, einen Flötenspieler, Weinernte, eine Apotheke, d. Auslösung des Erst-
gebornen, d. Einsegnung des Mondes (Kiddusch ha-lewanah), usw. Der ganzseitige Titel
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Schöne Einbände.
28 Psalterium secundum consuetudinem Romanae Curiae. Lateinische Per-
gament-Handschrift in gotischem Duktus. Italien (Umbrien?) 2. Hälfte
des 15. Jahrhundert. Kl. 4°. (180:130mm). 155 Bll. Mit 9 prachtvollen
Bildinitialen mit Randleisten, 12 ornamentalen Zierbuch-
staben und zahlreichen einfachen Initialen, etc. in Gold und vielen
Farben. Brauner Lederbd. (1. H. 18. Jh.) mit vergold. Deckel- u. Rücken-
verzierung, gepunztem Goldschn., 2 Messingschliessen.
Der Buchschmuck dieser tadellos erhaltenen Handschrift stammt von einem ganz her-
vorragenden Miniaturmaler der Frührenaissance. Er besteht aus: Fol. 1 verso: Grosse
Initiale P mit Papst-Heiligen, an drei Seiten reiche Blumen- und Blatteinfassung auf
«Spitzengrund», in Gold und vielen lebhaften Farben. Fol. 2 verso: Grosse Initiale B,
König David mit dem Psalterion. Herrlicher Zierrahmen um die ganze Seite, unten ein
Wappen, Spitzengrund in Gold, 2 Vasen, reicher Blumenschmuck. Fol. 41 vo.: Bild-
intiale D mit einem Propheten (?), auf seine Stirne zeigend; Randstab mit reichen Blu-
menausläufern. Fol. 56 vo.: Initiale D mit einem Propheten, mit der Rechten sich den
Bart streichend; ebenso Fol. 69 ro.: Initiale D mit Jüngling, eine Palme u. grünes Holz
haltend; ebenso . Fol. 81 ro.: Initiale S, David im Bade; ebenso . Fol. 99 ro.: Initiale E,
Engel auf einem Saiteninstrument spielend; ebenso . Fol. 112 ro.; Initiale C, Mönche
vor einem hohen Pulte mit e. Messbuch singend: ebenso . Fol. 130 ro.: Initiale D, Gott-
vater mit dem Symbol der Dreifaltigkeit; ebenso . — Ausser diesen Bildinitialen sind
weitere 12 grosse ornamentale Zierbuchstaben, ebenfalls mit reich verzierten Blumen-
leisten, vorhanden. Ausserdem enthält fast jedes Blatt einfache Initialen in Gold, Blau
u. Rot, mit langen Ranken, etc. Wenige Blätter ganz unbedeutend beschnitten. Auf
der Rückseite des Vorsatzbl. Name eines Vorbesitzers: Antonio Joaquin Perez (1. Hälfte
d. 18. Jh.). Fol. 1 vo.: Francisco del Torre. (S. d. Abbildg. auf Tafel 1.) (6500._)
29 Franco-ilämisches Livre d'heures. Pergament-Handschrift aus der
Zeit um 1500. Mit 12 Tierkreis- und 12 Monatsbildern, 13 blatt-
grossen, 5 mittelgrossen und 12 kleineren Miniaturen;
ferner mit zahllosen, verschiedenartigen Initialen und Zeilenfüllseln
und mit abwechslungsreichen Randbordüren, auf jeder einzelnen Seite,
alles in Gold und schönen, leuchtenden Farben. 159 Blätter
(die letzten Blätter 155—59 sind unzugehörig und später beigegeben).
Älterer Lederband mit Rückenvergoldung.
Feines, ungewöhnlich reich illuminiertes Stundenbuch flämischen Stiles aus Nordwest-
frankreich; absolut vollständig. Der Illustrationszyklus entspricht der Tradition, nur
ist hier (Blatt 110) als letztes Vollbild vor dem Totenofficium nicht die übliche Dar-
stellung einer Totenvesper gegeben, sondern ein besonders schönes und sehr eindrucks-
volles Totentanzbild: Der Tod durchbohrt auf einem Friedhofe mit dem Speer
einen reich gekleideten jungen Mann. Solche Totentanzbilder sind in den Livres d'heures
ausgesprochen selten. — Sehr bemerkenswert sind ferner die Randmalereien, sowohl die
reich ausgeführten architektonischen Rahmen der Vollbilder, wie auch die immer wieder
abwechslungsreichen Blumenbordüren aller übrigen Seiten, die vielfach noch durch figür-
liche Elemente belebt sind (Vögel, Tiere, Putten usw.).
Nicht zum ursprünglichen Buchschmuck gehören die Wappenmalereien, die ein Besitzer
des Buches im 16. Jahrhundert in verschiedenen Variationen und Kombinationen hat ein-
fügen lassen. — Auf einigen Bildern ist stellenweise etwas Farbe abgeblättert; im übri-
gen ist das Manuskript sehr gut erhalten, Vgl. die Abbildg. auf Tafel 1.
Wundervolles Stück; in den letzten Jahren sind derartig schöne Stundenbücher im Handel
nur ganz selten vorgekommen! (18000._)
30 Mohel-Buch. Hebräische Handschrift auf Pergament, vermut-
lich norditalienischer Herkunft, auf dem Titelblatt datiert 490 = 1730,
Blattgrösse 126 : 84 mm, Schriftspiegel ca. 92 : 51 mm, 39 Blätter (und
einige unbeschriebene). Sehr zierlich in Quadratschrift und rabbinischer
Kursiv geschrieben und mit 28 Federzeichnungen in Miniaturformat
verziert. 12°. Reichverzierter Pergamentbd. d. Z, m. Schliesse, in altem
Schuber,
Kalligraphisch besonders bemerkenswert ist eine Reihe von Bildinschriften, die trotz
ihrer mikroskopischen Kleinheit überaus sauber und hübsch geschrieben sind. Die Dar-
stellungeil sind kulturhistorisch interessant; sie zeigen z. B. verschiedene zur Beschnei-
dungszeremonie gehörige Szenen, einen Besuch bei der Wöchnerin, das Anzünden der
Sabbathlichter, einen Flötenspieler, Weinernte, eine Apotheke, d. Auslösung des Erst-
gebornen, d. Einsegnung des Mondes (Kiddusch ha-lewanah), usw. Der ganzseitige Titel
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