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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1900 — Heidelberg, 1900

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Nr. 5 (26. Mai 1900)
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https://doi.org/10.11588/diglit.68881#0037
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Akademische Mitteilungen
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.
Sommer-Halbjahr 1900. Nr. 5. Samstag, 26. Mai 1900.
Bekanntmachungen der UniYersitäts-Behörden.

Akademisches Direktorium.
Die akademischen Preisaufgaben für das
Studienjahr 1899/1900 betr.
Die von den fünf Fakultäten für das Studienjahr
1899/1900 aufgestellten Preisaufgaben werden nachstehend
zur Kenntnis der Herren Studierenden gebracht:
Von der theologischen Fakultät:
„Das sogenannte Vierte Makkabäerbuch soll lit-
terar- und religionsgeschichtlich aufs neue untersucht
werden.“
Von der juristischen Fakultät:
„Begriff und Aufgaben der Verwaltungsgerichts-
barkeit unter besonderer Berücksichtigung des deut-
schen und österreichischen Rechtes.“
Von der medicinischen Fakultät:
„Es sind die klinischen Erfahrungen zu sammeln
und Tierversuche anzustellen über die reflektorischen
Beziehungen zwischen Mammae und Genitalia mulie-
bria, und ist insbesondere durch Neurotomien fest-
zustellen, welche Nerven sich bei diesen Reflexen
beteiligen.“
Von der philosophischen Fakultät:
I. Aus der indogermanischen Sprachwissenschaft:
„Der Besitz von Femininen der o-Deklination ist
auf das Griechische und Italische beschränkt, z. B.
griechisch oeMg, lateinisch haec humus. Es soll
auf Grund einer sorgfältigen, nach sprachhistori-
schen Gesichtspunkten eingerichteten Materialdar-
stellung der Versuch gemacht werden, die Streit-
frage zu entscheiden, ob jene Erscheinung für eine
sprachliche Neubildung auf gräko-italischer Seite
zu halten sei, nach der älteren Vulgatansicht, oder
ob eine neuere Theorie recht habe, welche die o-
stämmigen Feminina als ein Erbtum aus der indo-
germanischen Grundsprache ansieht.“
II. Aus der romanischen Philologie:
„Die nordfranzösischen Elemente im Altproveu-
zali sehen.“

III. Aus der Nationalökonomie:
„Die Wandlungen in der Stellung der „autori-
tären“ Parteien zur Frage des Arbeiterschutzes seit
1869 sind festzustellen, an der Hand der verfüg-
baren Quellen zu analysieren und auf ihre letzten
Motive und prinzipiellen Grundlagen zurückzuführen.“
Vondernaturwiss eto schaftlich -mathematischen
Fakultät:
„Gewünscht wird eine genauere Untersuchung
der sogenannten Zerfliessungserscheinungen der ci-
liaten Infusorien sowohl hinsichtlich ihres Vorkom-
mens und Erscheinens als auch ihrer Ursachungen
und Bedingungen.“
Die allgemeinen Bedingungen der Konkurrenz
sind:
a) der Verfasser muss zur Zeit der Uebergabe seiner
Abhandlung noch hiesiger akademischer Bürger sein;
b) die Abhandlungen sind längstens bis zum 15. Ok-
tober 1900 auf dem Universitäts-Sekretariat abzugeben;
c) der Name des Verfassers muss in einem versiegelten
Umschlag enthalten sein, welcher gleich wie die Abhandlung
mit einem Motto überschrieben ist;
d) die übergebene Abhandlung darf nicht von der Hand
des Verfassers geschrieben sein; wohl aber wird deutliche
und leserliche Schrift verlangt.
Heidelberg, den 22. November 1899.
Der Prorektor:
Osthoff.

Das Hofrat Moos’sclie Stipendium betr.
Als Preisfrage für die Hofrat Moos’sclie Stiftung
ist von dem Direktor der Ohrenklinik aufgestellt und
von der medizinischen Fakultät genehmigt das Thema:
„Ueber den Wert unserer Hörprüfungen für die
Differentialdiagnose zwischen den Erkrankungen des
schallleitenden und des schallempfindenden Appa-
rates.“
Bearbeitungen sind bis zum 1. Mai 1901 auf dem/ Uni-
versitäts-Sekretariat abzugeben.
Heidelberg, den 22. November 1899.
Der Prorektor:
Osthoff.
 
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