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Akademische Mitteilungen / Allgemeiner Studenten-Ausschuß der Universität Heidelberg: für die Studierenden der Ruperto-Carola-Universität zu Heidelberg ; amtl. Verkündigungsblatt des Engeren Senates der Universität Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1921 — 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.57686#0011
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flkattemilche Mitteilungen

llerausgegeben vom Allgemeinen
Stuüenten-Busschuß üer Universität
Ueiüelderg (Keschästsstelle Haupt-
straße Nr. 14k) mit Unterstützung
üer llojentenschast / Nmtl. llerkün-
ülgungsdlatt ries Engeren Senats
üer Universität Ueiüelderg / Bruck
unü Nerlag üer Uninersitäts-Kuch-
üruckerei u. llerlagsduchhanülung
von s. Uärning, Uauptstrotze Nr.
55 a (in üer Nähe ües frieürichs-
daues unü chem. Laboratoriums),
Fernsprecher Nr. 41g, Bostfcheck-
konto Nr. g57l> Karlsruhe sgaüen)


erscheint mährenü ües Semesters
monatlich zweimal / Liegt unent-
geltlich in üen Nebäuüen üer Uni-
versität unü üen kuchhanülungen
aus / geiträge sinü zu richten an
üen Nllgemeinen Stuüenten-Uus-
schuß üer Universität / Unzeigen-
Nnnahme in üer Universitäts-6uch-
üruckerei unü llerlagsbuchhanü-
lung von s. Uärning, Uauptstraße
Nr. 55o, Fernsprecher Nr. 41g
Anzeigenpreis: üie viergespaltene
Zeile 1.50 Mark, 1g Zeilen für
üas ganze 8emester Igg Mark

8.-8. 1921 (59. ttalbjahr)

Nr. 2

8ani8lag, 21. Mai 1921

einzu-
so ist
Zecht-

Zum Schmuck üer Mensa acaüemica.
Zu einem, gegen Schluß des letzten Semesters erschie-
nenen Sonderheft der „Akademischen Mitteilungen" heißt
es (im Artikel des Herrn Laurat Schmieder):
„. Als weiterer Schmuck (Gedenktafeln zu Ehren
der Gefallenen als erster) sollen die Mappen aller bei der
Kuperto-Tarola angemeldeten studentischen Korporationen
angebracht und zugleich eins Vorrichtung geschaffen werden,
daß bei festlichen Anlässen auch die Lannen dor M-k-nlilchen
Körperschaften an den Längswänden in Hülsen eingesteckt
werden können, so daß sie in den Kaum hineinragen und
ihm durch ihre mannigfaltige Farbenpracht ein festliches
Gepräge geben."
Ls sei mir gestattet, hierzu einiges zu bemerken.
Vie Mensa academica ist in erster Linie, wie aus dem
Sonderheft auch zur Genüge hervorgeht, ein Ausdruck der
Not, bitterster Not, also eine Schöpfung hauptsächlich zu
Gunsten jener, die keine Farben tragen werden. Unter
den bisherigen, bescheidenen Verhältnissen galt die Mensa
zudem nicht als couleurfähig (mit rühmlichster Ausnahme
seitens des Wingolf!). Daß dies die Nützer der Mensa
kränkte (und mit Recht), ist bereits in einem Artikel bit-
ter zum Ausdruck gekommen. Und jetzt soll der neue
Saal mit Hilfe von Wappen und Standartensteckhülsen
couleurfähig gemacht werden? Welche Wirkung verspricht
man sich davon? Ich sehe nicht den geringsten Grund zu
diesem Schmuck, da doch eines gewiß ist, daß die über-
wiegende Zahl der dort Speisenden, von innerer und äuße-
rer Kot bedrückte Kommilitonen sein werden.
Wenn man die unter dem gleichen Vach neu
richtende Fechthalle mit solchem Schmuck versieht,
das ohne weiteres erklärlich und verständlich, da der
sport in den Korporationen seine besten Förderer kennt:
die neue Mensa academica, in deren Halle das unsichtbare,
für die mit Augen begabten nur allzusichtbare graue Lan-
ner der Not wehen wird, schmücke man, neben den Ge-
denktafeln für die gefallenen Kommilitonen, in bescheide-

ner Weise so, daß alle Augen mit gleicher Befriedigung
darauf ruhen können.
Werner vom Scheidt, stud. cam.

fikaäemischer gefangnerem.
Der A. G. v., dessen Mitgliederzahl sich auf 8 Damen
und 37 Herren belief, hat im vorigen Semester gemein-
schaftlich mit dem Lachverein unter Leitung von Universi-
tätsmusikdirektor vr. Hermann Meinhard Poppen
t- Vas Lrahmssche Requiem:
G-dur Messe und die Trauerkantate auf den
II von Beethoven,'
3. Die Missa scu>^„jz ygn Beethoven
aufgeführt, sowie bei der Fe^ „dies" der Universität
mltgewlrkt Für "dieses Semester g. ^raesehen Mozartsche
Kirchenmusik und em umfassendes progra7.^F^
Sommerkonzert des A. G. v. Ls wäre wünsche,. dak
auch jetzt wieder eine noch größere Zahl von Kommu^.„^
und Kommilitoninnen sich den Bestrebungen des A. G.V.,
die ja die Bestrebungen einer ernsten schöpferischen Musik-
welt insgemein sind, mit Freuden widmet, und somit viel-
leicht der bezeichnende Vorkriegsstatus erreicht wird, der
sich (leider) immer noch so erfreulich abheben muß vom
jetzigen.
Alle Umstände, unter denen der A. G. v. besteht, sind
darauf eingerichtet, daß es dem größten Teil der Studenten-
schaft möglich sein müßte beizutreten, selbst den Korporier-
ten. Näheres über Verfassung, Rechte und Pflichten ist aus
. dem Studentenkalender und teilweise aus den Anschlägen
zu ersehen. Der A. G.v. ist keine Vereinigung, die um
ihrer selbstwillen besteht und nur für sich Mitglieder
wirbt, sondern will eine Institution sein, die denen, dis
der musikalischen Welt nur einiges Interesse entgegen-
bringen, eine Möglichkeit zur Erfüllung ihrer Wünsche
geben will. Ganz das Gleiche gilt für das akademische
Orchester. Dieses konnte im vorigen Semester nicht zu-
sammengebracht werden, obwohl eine würdige Aufgabe
seiner harrte.
 
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