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Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1918/19 — Heidelberg, 1918-1919

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Engerer Senat.
Mittagstisch für Studierende betr.
Der Mittagstisch für Studierende wird von
Dienstag, den 1. Oktober 1918 ab
von mittags 3/4l Uhr bis 8/42 Uhr im Saale des Gesellen-
hauses (Plöck 28) wieder stattfinden.
Das Essen besteht aus Suppe, Gemüse und Kar-
toffeln, 2 mal die Woche Fleisch oder Mehlspeise und
Dunstobst. Das Essen wird so nahrhaft wie nur mög-
lich zubereitet und ist abwechslungsreich.
Das Essen kostet: die grosse Portion 60 Pfg., die
kleine Portion 50 Pfg.
Die Teilnehmerkarten, die je, für eine ganze Woche
e’pflichten, werden erstmals Dienstag, den 1. Oktober,
spater Freitag und Samstag im Lokal abgegeben. Beim
Faut der Wochenkarte, die nur Gültigkeit hat für die
Woche, für die sie gelöst wurde, sind 4/10 der Fleisch-
karte sowie 50 g der Reichsbrotmarke, ferner alle 14
tage die Kolonialwarenkarte abzugeben.
Die Teilnehmerkarten haben nur Gültigkeit für den
tag, auf den sie lauten. Versäumte Tage verfallen.
Heidelberg, den 20. September 1918.
Der Prorektor:
Bartholomae.

Dies widerspricht den Bestimmungen des § 1 der Fecht-
vrdnung.
Wir machen darauf aufmerksam mit dem Bemerken, dass
gegen diejenigen Studierenden, die gegen dieses Verbot handeln,
disziplinarisch eingeschritten werden wird.
Heidelberg, den 16. September 1918.
Der Prorektor:
- Bartholomae.
Mehrfache störende Vorkommnisse der letzten Zeit ver-
anlassen mich zu der dringenden Bitte, Postsendungen, die
iür den zeitigen Prorektor der UniversitätHeidel-
oerg bestimmt sind, mit der Aufschrift: „An den Pro-
tektor . . oder noch besser „An das Akademische
Direktorium der Universität Heidelberg“ zu ver-
sehen, ohne Nennung eines Namens. Wird der Name an-
gegeben, so kommt die Sendung dem Namensträger ins Haus;
ist er verreist, so wird sie ihm nachgeschickt, und mehrfach
ist sie ihm, weil der Name falsch angegeben war, erst auf
langem Umweg zugegangen. Die notwendige Folge waren
Verzögerungen zum Nachteil des Absenders.
Heidelberg, den 16. September 1918.
Der Prorektor:
Bartholomae.
Engerer Senat.
Auf Anordnung des Grossh. Ministeriums des
Kultus und Unterrichts ist von den badischen Hoch-
schulen eine Semestral-Statistik der Stu-
dierenden aufzustellen.
Zu diesem Zweck hat j eder Studier ende in
jedem Semester eine
Zählkarte auszufüllen.
Die Studierenden werden deshalb ersucht,
?le in der Universitätskanzlei (Universitäts-
hauptgebäude I. Obergeschoss) aufliegenden Zähl-
artenformulare dort sorgfältig auszufüllen
Und vir unterzeichnen.
q, j. w geben uns der Erwartung hin, dass die
udierenden dieser Aufforderung bis längstens
10. Oktober
nachgekommen sein werden.
mi&e werden durch den Oberpedellen an die
usiullung der Zählkarte mit Frist von drei
lagen gemahnt.
p .Für die Mahnung ist an den Oberpedellen eine
ebuhr von 50 Pfg. zu entrichten.
Heidelberg, den 16. September 1918.

Hochschulnachricliteii.
Das Wintersemester 1918/19 ist am 16. Sept, eröffnet
worden. Erster Immatrikulationstag ist der 22. Sept., letzter
der 5. Oktober. Die Vorlesungen beginnen am 1. Oktober 1918.
Für die im Felde stehenden Dozenten werden die Vorlesungen
— soweit möglich — von anderen Dozenten abgehalten. Für
die Abhaltung der Hauptvorlesungen ist Sorge getragen. Der
Betrieb der Institute wird aufrecht erhalten.
Aus dem Lehrkörper. Der ordentliche Professor der
klassischen Philologie, Geh. Rat Dr. Fritz Schöll, wurde unter
Verleihung des Sternes zum Kommandeurkreuze des Ordens
vom Zähringer Löwen und unter Anerkennung seiner lang-
jährigen und treugeleisteten Dienste wegen vorgerückten Alters
in den Ruhestand versetzt. — Der ordentliche. Professor an der
Universität Jena, Dr. Otto Weinre ich, wurde zum ordent-
lichen Professor der klassischen Philologie an der Universität
Heidelberg ernannt. — Der Grossherzog hat mit Wirkung vom
1. Oktober d. J. den ordentlichen Honorarprofessor an der Uni-
versität Berlin, Dr. Friedrich Karl Neubecker, unter Ver-
leihung des Titels Geheimer Hofrat zum ordentlichen Professor
für vergleichende Rechtswissenschaft, ferner den ordentlichen
Honorarprofessor Dr. Plans Driesch unter Belassung des Titels
ordentlicher Honorarprofessor zum etatmässigen ausserordent-
lichen Professor der Philosophie, den Privatdozenten Dr. Leonhard
Olschki zum etatsmässigen ausserordentlichen Professor für
romanische Philologie und den Direktor der Heil- und Pflege-
anstalt bei Konstanz, Professor Dr. Karl Wilmanns, zum or-
dentlichen Professor der Psychiatrie und Direktor der psychia-
trischen Klinik unserer Hochschule ernannt. Den Privatdozenten
Dr. Karl Franke, Dr. Bernhard Baisch und Dr. Richard Sie-
be ck ist der Titel ausserordentlicher Professor verliehen worden.
Stiftung’. Eduard Suess, der grösste Geologe der letzten
fünf Jahrzehnte, hatte im Laufe eines langen Lebens durch
Schenkungen und Kauf eine ganz einzig dastehende Bücherei
zusammengebracht. Seine Erben haben einen Katalog der geo-
logischen Bücherei herausgegeben, der in Quartformat auf 88 eng
gedruckten Seiten nur die grösseren Werke, Karten, Atlanten
usw. aufführt. Ausserdem enthält die Bücherei aber noch etwa
12800 Broschüren. Diese wissenschaftlich fast unschätzbare geo-
logische Bücherei ist auf Anregung von Geheime Hofrat Salo-
mon durch Geheimrat August von Röchling für 50000 Mark
angekauft und dem Geologisch-Paläontologischen Institut unserer
Universität geschenkt worden.
Von anderen Hochschulen.
Von der Handels-Hochschule Mannheim. Das Winter-
semester beginnt auch in diesem Jahre schon am 1. Oktober.
In dem Programm, das soeben erschienen ist und das auf Ver-
langen unentgeltlich versandt wird, nimmt die Hochschule auf
die Zeitverhältnisse gebührende Rücksicht. Ganz besonders ist
auch an die infolge von Beurlaubungen, Kriegsbeschädigungen
oder aus andern Gründen zurückkehrenden oder neu eintreten-
den Kriegsteilnehmer gedacht. Mit dem neuen Vorlesungs-Ver-
zeichnis ist auch der Bericht über das Studienjahr 1917/18
im Umfange von 110 Seiten erschienen. Ein besonderer Ab-
schnitt ist den Vergünstigungen und Ausbildungsmöglichkeiten
der Kriegsteilnehmer an der Handels-Hochschule gewidmet.
Beide Veröffentlichungen (Vorlesungs-Verzeichnis und Jahres-
bericht) können den Angehörigen der Handels-Hochschule und
solchen, die es werden wollen, zum Studium bestens empfohlen
werden. _
Bücherschau.
„Der Vortrupp“, Halbmonatsschrift für das Deutschtum un-
serer Zeit. Herausgegeben von Dr. jur. Hermann M. Popert,
Hamburg. Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. phil. R. Kraut,
Hamburg. Verlag von Alfred Janssen, Hamburg. Preis: jähr-
lich 8 Mark, vierteljährlich 2 Mark; Einzelnummer 40 Pf. Das
zweite Septemberheft, Nr. 18, enthält u. a.:
Wirtschaftskrieg. Leitaufsatz von Ludwig Grote; Die Zu-
kunftsaufgaben der Volksbildung im Heere von Georg Müller;
Unter „Rund um uns“ „Der 9. deutsche Abstinententag“.
Hamburg. Alfred Janssen, Vortrupp-Verlag.
„Aus Deutschlands Waffenschmiede.“ Mit zahlreichen
Bildern und Tafeln von Dr. J. Reichert Reichsverlag, Berlin-
Zehlendorf-West. Preis 2.50 Mark.
Die Vorzüge des Werkes liegen darin, dass der Verfasser
mit der denkbar grössten Klarheit des Sinnes eine über alle
Massen fesselnde Darstellung verbindet. Wie Bölsche es so
meisterhaft verstanden hat, die Vorgänge in der Natur gemein-
verständlich und künstlerisch zugleich zu schildern, so entwickelt
auch J. Reichert bei der Erörterung der Eisenhüttentechnik und
deren Geheimnisse und Wunder eine geradezu überraschend
packende Darstellungsweise. Dutzende naturgetreuer Ansichten
von Kanonen- und Granatenwerkstätten und viele andere Schau-
bilder über die Leistungen der Eisenindustrie erhöhen noch die
Anschaulichkeit und verschaffen dem Leser einen seltenen
Genuss.
 
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