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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1918/19 — Heidelberg, 1918-1919

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Heidedbebgeb Akademische Mitteiduhgeh

Von der naturwissenschaftlich-mathematischen
Fakultät:
,Es ist das theoretisch wichtige Verhalten von
Molekülen gegenüber freien, langsamen Elektronen
einer erneuten eingehenden experimentellen Unter-
suchung zu unterwerfen“.
Die allgemeinen Bedingungen des Wettbewerbs
für die unter II. genannten Preisaufgaben sind:
a) der Verfasser muss zur Zeit der Uebergabe
seiner Abhandlung noch hiesiger akademischer Bürger
sein und darf noch keinen akademischen Grad besitzen;
b) die Abhandlungen sind längstens am 15. Oktober
1919 auf dem Universitäts-Sekretariat abzugeben;
c) der Name des Verfassers muss in einem ver-
siegelten Umschlag enthalten sein, welcher gleich wie
die Abhandlung mit einem Kennwort überschrieben ist;
d) die übergebene Abhandlung muss in gut leser-
licher Schrift gefertigt sein;
e) die preisgekrönten oder mit einem „accessit“
versehenen Arbeiten verbleiben im Universitäts-Archiv,
dürfen aber unter den gleichen Bedingungen wie die
Inaugural-Dissertationen gedruckt werden.
III. Gemäss den Bestimmungen der Hofrat Moos-
Stipendien-Stiftung ist von dem Direktor der
Ohrenklinik als Preisfrage aufgestellt und von der medi-
zinischen Fakultät als Thema genehmigt worden:
„Es wird die Aufgabe gestellt, durch Prüfung
der physikalischen und physiologischen Wirkung
der gebräuchlichsten Hörrohre und anderer Hör-
instrumente zu ermitteln, welche Bedingungen diese
erfüllen müssen, um von Schwerhörigen bestimmter
Art mit Nutzen verwendet werden zu können“.
Zur Bearbeitung der Preisaufgabe sind zugelassen die
Studierenden und Assistenten der Universität Heidelberg.
Der Verfasser der als preiswürdig befundenen Ar-
beit erhält das dreijährige Zinserträgnis der Hofrat Moos-
Stiftung.
Bearbeitungen sind spätestens am 1. Mai 1919 auf
dem Universitäts-Sekretariat abzugeben; sie müssen,
wie der ihr beizulegende versiegelte Umschlag, der den
Namen des Verfassers zu enthalten hat, mit einem Motto
überschrieben sein.
IV. Die Kommission zur Stellung von Preisaufgaben
der Corps Suevia-Stiftung gibt als Preisaufgabe
bekannt:
„Die Entwicklung der grossdeutschen Ideen
von 1848 bis zur Gegenwart“.
Die Aufgabe besteht darin, ein Stück der poli-
tischen Ideengeschichte des deutschen Volkes im
Zusammenhänge zu entwickeln, das lange Zeit als
ein abgeschlossenes Kapitel der Vergangenheit
gelten musste und erst durch die neueste Wendung
unserer Geschichte eine erhöhte Bedeutung ge-
wonnen hat. Es wird sich zunächst darum handeln,
für die Periode von 1848 bis 1866 die wesentlichen
Inhalte der grossdeutschen Ideenkomplexe, samt
ihren nationalen, kulturellen, religiösen und wirt-
schaftlichen Argumentationen herauszuarbeiten, ihre
parteimässigen Ausprägungen im österreichischen,
partikularistischen und republikanischen Lager zu
bestimmen und gegen die kleindeutsch-preussische
Ideenwelt und Parteigruppierung abzugrenzen.
Nach dem Sieg des kleindeutschen Ideals in den
Jahren 1866 und 1870/71 wird neben dem Hinweis
auf das Fortleben gewisser grossdeutscher Stre-
bungen im deutschen und österreichischen Partei-
leben, auch die relative Versöhnung der alten Ge-
gensätze in der durch das deutsch-österreichische
Bündnis von 1879 eröffneten Periode auf dem Ge-
biete der politischen Ideen entwickelt werden

müssen. Die Schlussabschnitte werden die Fort-
entwicklung des Problems während des Weltkriegs
in grossen Zügen zu überblicken haben, und zwar
einmal die mit dem Endziel Mitteleuropa wieder-
auflebenden Bestandteile der alten grossdeutschen
Ideenwelt, sowohl politischer wie wirtschaftlicher
und kultureller Natur, als auch besonders die Mög-
lichkeiten, die seit dem Zerfall Oesterreich-Ungarns
sich ergeben haben, auch den politischen Kern der
grossdeutschen Idee in einer neuen Staatsgestaltung
des deutschen Volkes zu verwirklichen und damit
unmittelbar an das Jahr 1848 wieder anzuknüpfen.
Es liegt auf der Hand, dass diese letzten Perspek-
tiven von dem Lauf der Dinge abhängig bleiben
müssen. In ihrer Behandlung wird dem Verfasser
freieste Hand gelassen werden.
Für die Lösung dieser Preisaufgabe steht ein Preis in
der Höhe von rund 1000 Mk. zur Verfügung.
Die preisgekrönten Arbeiten müssen innerhalb des auf die
Preisverteilung folgenden Jahres gedruckt werden, und zwar
je als selbständiges Heft innerhalb der im Verlage von Carl
Winter’s Universitätsbuchhandlung erscheinenden „Heidel-
berger Abhandlungen zur mittelalterlichen und neueren Ge-
schichte, herausgegeben von Carl Hampe und Hermann
Oncken.“
Die allgemeinen Bedingungen der Konkurrenz
für diese Preisaufgabe sind:
a) der Verfasser muss zur Zeit der Uebergabe seiner
Abhandlung noch hiesiger akademischer Bürger sein;
b) die Abhandlungen sind längstens bis zum 31. August
1919 auf dem Universitäts-Sekretariat abzugeben;
c) der Name des Verfassers muss in einem versiegelten
Umschlag enthalten sein, welcher gleich wie die Abhandlung
mit einem Kennwort überschrieben ist;
d) die übergebene Abhandlung muss in gut leserlicher
Schrift gefertigt sein.
Heidelberg, den 23. Dezember 1918.
Der Rektor:
Bartholomae.
Engerer Senat.
Fechtunterricht.
Der Fechtunterricht wird mit Beginn des Zwischen-
semesters wieder eröffnet.
Da die Universitäts-Fechthalle weiter als Lazarett dient,
so kommt ihre Benutzung nicht in Frage. Das interimistische
Fechtlokal ist der Saal im „Goldenen Reichsapfel“, Untere
Strasse 35.
Anmeldungen dortselbst von Donnerstag, 13. Februar
1919 ab.
Der Rektor:
Bartholomae.

Am 21. Februar, abends 8x/4 Uhr (pünktlich) wird
Herr Professor Dr. Bett mann in dem grossen Saale des
neuen Kollegienhauses einen Vortrag halten über
„Der Student und die sexuelle Frage.“
Ich fordere die Kommilitonen zu zahlreichem Besuch auf.
Heidelberg, 13. Februar 1919.
Bartholomae,
dz. Rektor.
 
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