durch dieſe Gele
digen können.
Aus Holſtein, 17. Febr. Der Beſtand
des ſchles wigeholſteiniſchen Kriegs-
material® von 1848 war an Waffen,
Fahrzeugen und Geſchirren folgender: 253
eiſerne Feſtungsgeſchütze, 75 metallene, 20
eiſerne und 102 metallene Mörſer, I6 ei-
ſerne Feldgefhüße, 12 metallene deßgleichen,
45,836 Schießgewehre mit Requiſiten (da-
genheit ihrer Armen entle-
Karabiner und Piſtolen mit Requiſiten (da-
von 5724 ebendort), 39,148 Seitengewehre
mit Säbelrequifiten (davon 30,728 in Rends-
. burg), 685 Miunitiong-, Patronen⸗, Ba-
gage? und Equipagewagen mit 716 dazu
gehörigen Geſchirren, 526 Reitgeſchirre 20,
Die Neuanſchaffungen der Jahre
1848, 49 und 50, die ſich größtentheils in
Rendsburg befinden, beſtehen in 20 engli-
ſchen Kugelfanonen (3wölfpfündex zu 386
Marfk), 30 Sechspfünder deßgleich. zu 190
Marf, 12 S4pfündige Metallmörfer aus
Breslau zu 1506 Mark, 2 24pfünd. Hau-
bitzen zu 590 Mark, 10 24pfuͤndige eiferne
Mörſer zu 500 Mark aus der Karlshütte
und 10 60pfündige eiſerne Bombenkanonen
aus Lüttich zu 1200 Mark; ferner in 39,821
Gewehren worunter 13,000 Suhler Spitz-
kugelwuskelen, durchſchnittlich zu 40 Mark,
in 3800 Cavallerie= und Artilleriepiſtolen,
41,598 Säbeln für Infanterie 2C0., 200,000
Gewehrrequifiten zu 8 Mark, 10,000 Sa-
_ belrequifiten, 615 verſchiedene Wagen im
Preiſe von 300 — 1350 Mark, einer gros
ßen Menge neuer Uniformen, Mäntel, Tuch
und ſonſtiger militäriſcher Pertinenzien nicht
zu gedenken (Für die ganze Armee von
40,000 Mann war eine Reſerveuntform
zurückgelegt) Zum Gouverneur von Rends-
burg iſt dem Vernehmen nach Oberft von
Krabbe, zum Commandanten Oberſtlieu-
tenant v. Vahl deſignirt! Das General-
commando wird wahrſcheinlich in Kiel
bleiben. 3wei Compagnien des lauenbur-
giſchen Bataillons werden nach Altona
in Garniſon kommen. 2
Thorn, 17. Febr. Geſtern Nachmittag
3 Uhr langte hier von Berlin die Statue
unſeres großen Landsmannes, des Aſtrono-
men Kopernitus, an. Sie wurde auf
eine dem Andenken dieſes großen Mannes
augemeſſene Weiſe am Stadtthore empfan-
gen. und unter dem Geläute ſämmtlicher
Gloͤcken der Stadt und einem Feſtaufzuge,
deſſen Arrangement vom hieſigen Gymna-
ſium auggegangen war, an ihken voklaͤuft-
gen Aufbewahrungsort gebracht.
Schweiz.
Bern, 17, Febr. So eben veröffentiicht
der Bund den Hauptinhalt des bundes-
räthlichen Bexichtes, welcher dem ſchweize-
riſchen Geſchaͤftstraͤger in Paris und den
Regierungen der Kantone zum Verhalten
mitgetheilt worden. Dieſex Bericht betrifft
die Flüchtlingsfrage im Allgemeinen und
die franzoͤſiſchen Flüchtlinge insbeſondere.
Aus dem allgemeinen Theile entnimmt
man, wie gegen Ende Juni 1851 ein von
den Kantonen verlangter neuer Etat 235
Flüchtlinge aufwies, welche ſich auf 17
Kantone vertheilten! Es waren dies 93 Ba:
denfer,- 10 Bayern, 11 Oeſterreicher, 30
; Preußen, I Würtemberger, 24 Sachfen, 5
Heffen, 12 Polen, 17 Franzofen und 24
Staliener. Diefe Zahl mag auch jeht noch
annähernd richtig fein, Foͤrtwährend wuͤr
den die Flüchtlinge genau überwacht; wenn
eine Beſchwerde einlief, wurde kaſch und
ſtreng unterſucht; Wurde, Diefelbe begründet
befunden, ſo erfolgte entweder Ausweifung
- Frankreich.
Paris, 16 Febr. Der von der Familie
Orleans auberaumte Verkauf einiger ihrer
Güter fand wirklich ſtait. Man war auf
das Benehmen der Regierung für dieſen
Fall ſehr gefpannt. Niemand wagte es,
ernfilid an dem Kaufe Theil zu nehmen,
Man iſt in Frankreich den Wechſel zu fehr
gewohntz man ſetzt ſelbſt in die von Bajon-
netten getragene Macht Ludwig Bonaparte's
kein Vertrauen. Wie letcht könnte ein plötz-
licher Wechſel den Käufer wieder den Ver-
folgungen der Orleans preisgeben? Wie
leicht Fönnte, nidt die Familie es verſuchen,
ihre Rechtsanſprüche geltend zu machen —
den Proceß gewinnen, wodurch für den Käu-
fer nichts bei dem Handel exwüchſe, als ein
beſtimmter Verluſt? Beiall dem fand
der Verkauf, wenn auch nicht factiſch, doch
immerhin fingirt ſtatt. Und darf man den
Gerüchten über den Kauf Glauben ſchenken,
ſo gingen die Güter abermals auf die Fa-
milie Orleans über. Bemerkenswerth if
hierbei, daß die Regierung eine vollſtändige
Paſſivität beobachteie. Sie ließ den Ver-
faufgact ungehindert vor ſich gehen, und be-
ſtätigte mithin durch ihr Verfahren, daß ſie
uud undenglam in ihrer erſten Faſſung hin-
geſtellt wurde, bedeutend abkam!
Nächſter Tage ſoll ein Decret er-
ſcheinen, welches ein längſt gefühltes Be-
duͤrfniß des Aderbaus befriedigen wird,
ich meine die Errichtung einer Bank naͤch
dem Muſter der preußiſchen Bant für
Ritterſchaftoguüter. Theils induſtrielle
Eiferſucht, theils Nationaleitelkeit, die nicht
gerne dem Ausland eine zweckmäßige An-
ſtalt entlehnt, baben unter der Moͤnarchie
und bis jeßt auch unter der Republik die
Sinführung eines ſolchen Inſtitutes hinter-
trieben. Der Präſident, welcher derſelben
von jeher gewogen war und jetzt un-
beſchränkte Gewalt, hat ſein Anlehen gel-
tend zu machen, wird nun die ökonomiſche
Reform, die, trotz dem frühern Widerſtand,
den ſie erfaͤhren, doch einer allſeitigen gu-
ten Aufnahme gewiß iſt, ins Werk ſetzen.
Es iſt dies ohrehin die einzige RNeform, bei
welcher Niemandens Intereſſen — die Wuͤ—
cherer, welche große und kieine Landbeſitzer
ausſaugen, ausgenommen — verletzt wer-
den, während die andern ökonomiſchen oder
finanziellen Reformen, die man dem Prä-
jidenten, und wohl nicht mit Unrecht zu-
ſchreibt meiſt auf Koſten der Bourgeoiſie zu
Zunſten der Maſſen vorgenommen werden.
Was jene Leihanſtalt betrifft, wird der Sitz
der Centralverwaltung Derfelben in Paris,
ihre Filialbanken aber in 27 Hauptorten
der Gexichtsbezirke errichtet werden. Der
Staat ſtreckt eine Summe von 10 Million
vor, hat das Recht der Aufſicht und der
Ernennung der Beamten, die aber von der
Geſellſchaft der Gutsbeſitzer bezahlt werden.
— 18. Febr. Der „Möniteur“ enthält
nachſtehende officielle Erklärung: „Als im
Jahre 1848 das Yrofject angeregt wuͤrde,
den Prinzen Louis Napoleon zum Präſiden!
ten der Republik zu ernennen, wuͤrde von
mehrern engliſchen Journalen und dem groͤß—
ten Theile der Perſonen, welche ein Juter-
effje dabei hatten, Oppoſition gegen dieſe
Wahl zu machen, behauptet, daß die Erhe-
bung eines Bonaparſe an die Spitze Frank-
reiche ganz Europa mit Mißtrauen erfüllen,
das Signal zu einem allgemeinen Kriege
ſein wuͤrde. Alle dieſe Befürchtungen haben
ſich nicht beſtätigt. Seit dem 2. Dec, wurde
wieder daſſelbe Berläumdungsſyſiem in An-
wendung gebracht, und Parteifucht und Un-
wiſſenheit trugen dazu bei ſoichen Einflüſte-
rungen Eingaͤng zu verſchaffen. Die finn-
oder eine andere geeignete Maßregel.
das eine Mal wurde behauptet, daß Forde-
rungen an benachbarte Staaten in fafi dro-
hendem one gerichtet worden ſeien; ein
anderes Mal, daß Rüſtungen zum Kriege
gemacht würden, und die Briefe fremder
Correſpondenten ſchilderten mittelſt kaͤhner
Lügen unſere Lage von einem durchaus falz
ſchen Standpunfte aus. Mehr als jemals,
werden faſche Alarmrufe erhöben, der Re-
gierung Invaſionspläne zugeſchrieden, ſogar
einige unferer Regimenter alg auf dem Punkt
ſtehend, die Gränze zu überfchreiten, darge-
ſellt. Die Folge davon iſt, daß dem Öffent-
lichen Credit Abbruch bereitet und dem Wie-
deraufſchwung der Geſchäfte Hinderniſfe in
den Weg gelegt werden. Aber die Wahr-
heit iſt e8, daͤß ſeit dem 2 December die
franzöſiſche Regierung keine Forderung ir-
gendeiner Art an die fremden Mächte ge-
richtet hat, mit Ausnahme Belgiens, auf
daß die Regierung dieſes Landes dem Sy-
ſteme unaufhörlicher Angriffe in der Preſfe
Einhalt thun möge, weiches dort eingeleitet
und organiſtrt worden war, Die franzöfliche
Regierung hat nicht einen einzigen Soldaten
mehr bewaffnet, nicht einmal eine größere
Revue veranftaltet, überhaupt nichts gethan,
was auch nur-im Entfernteſten die Empfind-
lichkeit unſerer Nachbarn hätte rege maden
fönnen, Alle Abſichten der Reglerung in
Frankreich ſind auf innere Verbeſſerungen
gerichtet, und ungerechte Verdächtigungen
können fie nicht von diefer Bahn abbringen;
ſie wird von ihrer ruhigen Haltung nicht
abweichen, außer dann, wenn ein Angriff
gemacht werden ſollte gegen die nationale
Ehre und Würde. Ihre Haltung hat nicht
einen Augenblick aufgehört, eine friedliche
zu ſein, nnd jede Nachricht, welche ſie in
einem anderen Licht darſtellen möchte, iſt
eine plumpe Erdichtung, die, nach einem fo
förmlichen Widerfpruche, wie der gegenwär-
tige, nur noch mit Verachtung behaͤndelt
werden kann.“
— 20, Febr., Abends. Der heutige „Mo-
niteur“ enthält ein Decret, wodurch die Con-
ceffion der Nord= Eifenbahn auf 99.
Jahre feſtgeſetzt wird.
England.
* @ondon, 20. Februar. Vor einigen
Monaten wurde der Viceköntg von Ir-
land von einem ſubventionirten Journalis
ſten, der behauptete, nicht bezahll worden
zu ſein, und auf einige tauſend Pfd. Sterl.
Anſprüche exbob, vor dem Gericht anges
griffen. Letzteres wies den Journalifien
ab; die Sache machte Auffehen und Lord
Na as brachte dieſelbe geſtern vor dem Un-
terhaus zur Sprache, weil man durch die
Debatte eine Cabinetskrifts veranlaffen
zu können glaubte. Das Miniſterium blieb
aber mit 229 gegen 137, alio mit einer
Mehrheit von 93 Stimmen Sieger.
— — — : M. Kieckher.
Bei der Exp. d. Bl. iſt für die Abge-
brannten in Schachen (ſ · Nr. 38 d. Bi.)
ferner eingegangen: Von Baron v. R ifl.
P. Eb. 1'fliz einem Fremden 24 fr,z ei?
nem Spieitiſch 24 fr.z Ung. 24 fr.z S
Hof 12 fr. ;
Theater in Heidelberg.
Dienfiag, den 24. debr. Tag⸗Theater:
Doetor und Friſeur,
oder:
Die Sucht * Abenteuern.
Faſtnachtspofſe mit Gefang in 2 Abiheilungen von
} Kaifer. Mufik von Barbiert, 2
Anfang Norgens 10 Uhr. Ende 12 uhr.
3 S ; A. Spahn
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