Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext


*


für aus. Der Gott der Gnade und alles
Segens loͤhne reichlich den hohen Geber!
Heute iſt Se. Durchl, der Fürſt v. Für-
hier einges
troffen. — 3
Berlin, 22. Febr. Die Commiſſion der
zweiten Kammer über das Juſtizweſen hat
ihren zweiten Bericht über die Verordnung
vom 3, Zan. 1849, betreffend die Einfüh-
rung des öffentlichen und mündlichen Ver-


ſachen, erſtattet. Der Bericht beantragt wie-
derum zahlreiche Zuſätze zu der gedachten
Verordnung. Von denfelben heben wir her-
vor, daß die Vorſitzenden der Schwurge-
richte nicht mehr ausſchließlich aus der Zaͤhl
der Bezirksappellationsgerichtsräthe, ſondern
auch aus der Zahl der Gerichtsdirectoren
vom König auf ein Jahr ernannt werden
Auch wenn nach geſchloſſener Bor-
unterſuchung der Staatsanwalt darauf an-
trägt! den Beſchuldigten außer Verfolgung
zu ſetzen, ſoll dennoch eine Beſchlußnaͤhmẽ


klageſtand erfolgen. Die Geſchwornenliſte
ſoll dem nicht verhafteten Angeklagten nicht
ferner zugeſtellt ſondern demfelben überlaſ-


einzuſehen! Der Vorſitzende des Schwur-


Worten vereidigen: „Sie ſchwören und ge-
toben vor Oott und den Menſchen in allen
Sachen für welche Sie in der gegenwärti-
gen Sitzungsperiode des Schwurgetichts zur
Mitwirkung berufen werden, die Pflichten


Ihre Stimme nach beſtem Gewiſſen abzu-
geben, niemanden zu Liebe noch zu Leide,


geziemt, getreulich und ohne Gefährde.“
Berlin 23. Februar! Heute Vormittag


König wohnte dieſer Berathung bei, die
wiebdberum Die Neubildung der 1. Kammer


. Pr. 3“ vernimmt, dürfte dieſe viel-
fach ventilirte und lange hängende Ftage
ihre endliche Erledigung durch eine k. Bot-
‚gjDaft findem . -

Kiel, 22 Febr. Die Generale Zhümen
und Mensdorff ſind geſtern mit dem Gra⸗—
fen Reventlow⸗ Criminil auf dem „Hekla“
nach Kopenhagen abgereiſt. Von heute
ab wird ein Theil des holſteiniſchen Con-
tingents (2 Bataillone, Artillerie und Pio-
niere) die Stadt und Feſtung Rendsburg
beſetzt halten; im Kronwerk bleiben däni-
ſche Truppen.

Wien, 20. Febr. Nachdem der Erzher-
zog Rainer um die Hand der Frau Erz-
herzogin Maria angehalten, und dieſelbe,


Kaiſers/ ihre freie Einwillißung zu dieſer
Verbindung gegeben hatte, jo wuͤrde, da
nach den Hausgeſetzen jede Erzherzogin von
Oeſterreich vor ihrer Vermählung einen mit-
telſt Eid zu bekräftigenden Verzicht für ſich
und ihre Nachkommen auf die ihr nach der
Geburt zuſtehenden Succeffiofis - und Erb-


nie und Alter vorgehenden Familienglieder
des Erzhauſes abzuͤlegen hat, am geſtrigen


Zeugen berufenen geheimen Räthe, von dem


und dieſe Urkunde dann von Seite der Braut
in herkömmlicher Weiſe unterzeichnet und
beſchworen! Unmittelbar darauf erfolgte die



kailexlichen Hofburgpfarrkirche ſtattfinden.

Wien, 21. Febr. Der auherordenttiche
Bevollmaͤchtigte des Königs der Belgier,
Vrinz de Vigne, iſt geſtern von Sr. Maf.
dem, Kaiſer in einer beſonderen Audienz


Sequeftrations-Dercrete des Präfiventen Bo:
naparte proteſtirt wird;, inſofern dadurch jene
Guͤter betroffen werden, melde das Heiraths-
gut der verſtorbenen Königin von Belglen
cgeb. Prinzeſſin von Orleaus) bilden, und
worin zugleich um die Verwendung Sr. Mal
angeſucht wird. Nebſtdem weiß man, daß
der Furſt⸗Miniſterpräſident dem Prinzen de
Ligne, als ihm dieſer ſeine Aufwartuͤng machte,


beſorgen. Auch iſt von Paris die verbürgte


yräſidenten berufenen Rechtsgelehrten dar-
über eine Entſcheidung abgeben ſollen, in
wiefern die durch Eheberträge entſtandenen
Anſprüche zu berückſichtigen ſeien.

Wien, 22. Febr.
ab werden die f f Telegraphenämier den
Poſtdirectionen in den Kronlaͤndern unter-
geordnet und zwar in der Weiſe, daß ſich
die Wirkſamkeit jeder £ k. Poſtdirection


bardiſch⸗· venetianiſchen Königreiche) über alle
in ihrem Poſtbezirke gelchenen Telegra-
phenämter erſtrecken wird. Die Oberßoſt-
direction zu Verona wird alle in oͤſtekrei-
chiſch Italten befindlichen Telegraphenaͤmter
zu umfaſſen haben. Die Telegraphenſtation


geſchlagen. j {

Wien 25. Fehr. Die heulige Nummer
der „ Wiener HZeitung“ veröffentlicht das
janctionirte Webereinfommen zwifden dein
Staat und der Bank, als erſten Schritt zur
definitiven Regulirung des Geldweſens. Die
Bank wird der evenluellen Betheiligung an
dem letzten Anlehen von zehn Millibnen
Sulden entbundenz der Anhäufung des
Staatspapiergeldes in den Bankkaffen wird
vorgebaut; die hypothekariſche Sicherheit der
Schuld des Staats an die Bank wird aus-
gedehnt, die Abrechnung vereinfacht und die
Verzinſung feitens der Finanzverwaltung
angemeſſen geregelt.

Frankreich.

XParis, 21. Febr. Der von engliſchen
Blättern zuerſt veröffentlichte Brief der Her-
zogin von Orleans, in welchem dieſelbe dem
Praſidenten der Republik ankündigt, daß fie
auf ihre Dotation (300,000 Franfen) Ver-


keineswegs an Louis Napoleon geſchrieben
und hat auch gar nicht die Abſicht, eine
Penſion aufzugeben, die ſie ihrem Heiraths-


die Regierung Louis Bonaparte's weder
gegeben, noch das Necht hat, zu entzie-


funden worden zu ſein, um, ſie in eine unz
angenehme Lage zu verſetzen, da ſie, wie
geſagt, weit dayon entfernt, ihre Anſpruͤche
auf die 300,000 Fres. aufsugeben, im Ge-
gentheil die Vezahlung der verfallenen Gel-
der bexeits verlangt hatı


teur zeigt, auf einmal ihres Amtes ent»
ſetzt worden. ; .

— 22, Febr. Der „Moniteur“ veröf-
fentlicht dieſen Morgen das Verzeichniß der
Candidaten der Regierung für 56 De-
partemente. Dieſe Veröffentlichung wird
ohne Zweifel morgen vervollſtändigt werden.

Man bemerkt, daß Herr v. Mornz ſich


* z
2


nicht unler den 9 Gewählten befindet. Aber
der Conſtitutionnel! erktärt, daß der ehe-
inalige Miniſter des Junern im Puy de
Dome getragen wird und daß die Regie-
rung keine Doppelcandidatux zulaͤßt. Je-
doch ſcheint das „Pays“, welches geftern
Herrn . Morny ‚alg Candidalen von Vas
ris bezeichnete, Denfelben heute noch zu tragen.

Man bemerkt, daß Herr von Ronta-
lembert einer der Regierungscandidaten
im Doubs ift und daß Herr Supin nicht
von der Regierung in der Nievre vorge-
OC — 2

Paris, 23. Febr. Der Sieele“ veröf-
fentlicht die neue Liſte, welche durch die
verſchiedenen Näancen der Oppoſitibn in
Paris beſchloſſen worden iſt. Die acht er-
en Wahlbezirke haben folgende Cadidaten:


oudchaurz 6) Hr. Bixio; 7) Hr. Eugen
Sue; 8) Hr. S, v., Laſteyrie. Für den 9.
Bezirk iſt
} Dänentark.
* Kopenhagen, 19. Febr.
deur ©andil und Bevollmächtigter Riſt
werden in dieſen Tagen nach Kiel reiſen,
um die Kanonenböte und andere zur Mas
rine gehörigen Gegenſtände zu übeknehmen,
die ſeit 1848 für holſteiniſche Rechnung
angeſchafft wurden. —

Unfeblbares Mittel gegen das
Weitergreifen der Kartoffelkraut-
heit und zu deren gänzlichen
Ausrottund.
Kaſſel, im Februar. Endlich hat ein
praktiſcher Landmann zu Grebenſtein in un-
ſerer Nähe hinſichtlich der Ausrottung der
Kartoffeltrantheit den Stein der Weifen
entdeckt und wir

den Wunſch des Erfinders und im Intere





Zeit beranruͤckt, wo von dieſem untrügli-


es nachſtehend zur allgemeinen Kenntniß
au bringen. „Die ſeit 9 Jahren über ganz
Deutſchland verbreiteie und alle Jaͤhr?
mehr überhandnehmende Kartoffelſeuche“,
ſagt der Landwirth in ſeinem Briefe, „hat
vielfach die Aufmerkſamkeit in Anſpruch ge-
nommen, ohne daß die Deßhalbigen Beo-
hachtungen und angeſtellten Verfuche bis
jetzt zu einem ſicheren Mittel, der Krank-



luche mit derſelben angeſtellt und habe end?
lich das Mittel entdeckt, welches ſich feit 5
Jahren als ein ſolches erprobt hat, welches


führen muß, wenn es uͤberall angewendet
wird. Da dieſe Krankheit nicht in der Luft,
auch nicht im Mehlthau und anderen äu-
ßeren Einfluͤſſen ſtecki, ſondern lediglich in
dex Kartoffel ſelbſt, ſo bebandle ich die Kar-
toffeln ſeit 5 Jahren (und ich hatte waͤh-
rend dieſes Zeitraumes ſtets eine gute, feh-
Erfreie Ernſe auf folgende Art: Um die
Milte des Monats März laſſe ich die
Pflanzkartoffeln auf den Boden, wo Lehm
hefindlich iſt, an die Laft tragen, laſfe die
Kartoffeln einen Schuh hoch ſchütten und
bis zum Pflanzen liegen. Dieſe Kartoffeln
muß man während dieſer Zeit gehörig um-
wenden und von den faulen reinigen. Sollte
jedoch während dieſer Zeit Froft einfallen,
ſo kann man ſie mit Siroh zudecken. Ha-


legen, ſo werden dieſelben, bevor man ffe
in die Säde thut, genau ausgeleſen und
werden nur ſolche zum Pflanzen genommen,


2
 
Annotationen