insbeſondere dem in der Discuſſion behaup-
teten Umſtande widerſpricht, daß die vor-
handenen Verbindungoſtraßen mit Würtem-
berg ſo ſchwer zu befaͤhren -feien und ſo
große Steigerungen darböten, Die Straße
durch das Renchthal nach Freudenſtadt könne
jeder Zeit mit ſchwerem Fuhren befahren
ywerden, und die Paſſage ſeinnie durch
Schneefall unterbrochen. Die Kammer nimmt
den Antrag des Abg. Ofter an. 23) Straße
von Muggenfturm nach Rothenfels: 10,000 fl.
Angenommen. 24) Nectification der Kinzig
bei Rehl: 40,000 fl. Angenommen, 25)
Schutz der Ufer am Main: 5000 fl An-
genommen. Schmitt haͤlt die Sache mit
Bewilligung diefer Summe nicht für erle-
Diyt, wie die Budgeteommifflon. Die Stadt
Wertheim petitionirte auch fuͤr Correction
des Flußbeits, und er wünſche, daß die
Verhaͤndlungen mit Bayern bald zu einem
günſtigen Ergebniß fuͤhrten, und auch künf-
ſig dem Schuͤtz der Ufer und Verbeſſerung
des Stromlaufs die Sorge der Regierung
zugewendet bliebe. 26) Außerordentlicher
Zuſchuß zur Herſtellung und Verſtäxkung
der Schutzbauten an den Binnenflüſſen:
— 43,050 fl. Angenommen. Straße zwiſchen
Pforzheim und Calw: 50,000 . 28) Strahe
von Engen nach Singen: 15,000 fl. An-
genommen. 29) Straße zu Verbindung des
Jaxithals mit dem Bauland und dem Tau-
Fergrund (von Krautheim nach Borberg):
10,000 fl Angenommen. 30) Straße von
Schopfheim nach Wehr: 10 000 fl. Ange-
nommen. Der Abg. Sutter ſtellt noch
den Antrag, es möge die MRegierung er-
mächtigt werden, die Straße, deren Wich-
tigkeit er im Einzelnen nachweist, ſo ſchnell
alg moͤglich herzuſtellen und nöthigenfalls
auch eine größere Summe zu verwenden.
¶Die Koſten des ganzen Baues ſind zu
70,000 fl. veranſchlagt.) Fiſchler hegrün-
det zum Schluß in einem längexn Borirag
den Antrag: der Regierung einen Credit
von . 10,000 fl. zur Berwendung für den
Seefreis. und den Odenwald zu verwilli-
gen. Staatsrath Regenauer weist auf
die Lage der Finanzen hin und wünfoht,
daß die Kammer ebenfo freigebig mit Be-
willigung neuer Steuern ſein moge, als
mit den Geldern der Staatskaſſe. Der An-
trag des Abg. Fiſchler wird verworfen.
Tit, XVIII. Berſchledene und zufällige Aus-
gaben: 9142 fl. Erſatz an die Stadt Karls-
Tuhe für eine von ihr geleiſtete Entſchädi-
gung wegen Eigenthumszerſtörung in der
Revolutionszeit. Die Commiſſion trägt auf
Genehmigung an, unter Verwahrung gegen
jede Confequenz. Kirsner iſt nicht gegen
den Antrag, bedauert aber, daß das Bud-
get nicht auch eine Poſitien anderer Art
enthalte, für welche die Billigkeit nicht min
der ſpreche; er meine die Eniſchädigung
für Verpflegung der Reichstruppen von 1848
und 1849 vor dem Maiaufſtande deren
größter Theil die Gemeinden des Seekrei-
fes betreffe. Die Kammer habe auf dem
Landtag von 1850 mit großer Majorität
die Gerechtigkeit der Forderung anerkannt
und der Regierung empfohlen, zur Deckung
derſelben eine Vorlage zu machen. Trotz
diefer Verwendung ſei Nichts geſchehen. In-
zwiſchen habe der Bundestag ſelbſt die
Forderung nicht nur anerkannt, ſondern
dieſelbe bereits durch Gegenrechnung aus:
geglichen und folglich bezahlt; in welcher
Weiſe wiſſe er nicht. Entſchädige man aber
Karlsruhe aus Rückſichten der Billigkeit,
ſo müſſe man auch die Gemeinden des
Seekreiſes aus Rückſichten des Rechts ent-
ſchädigen; er hoffe daher, daß noch eine
Vorlage in dieſem Betreff werde gemacht
werden. Armbruſter empfiehlt der Re-
gierung das obere Kinzigthal. Staatsrath
Frhr. v. Marſchall eröffnet der Kammer,
Kammern empfohlenen Peritionen des Frei-
herın v. Weſſenberg die Regierung bean-
traye, eine Summe von 2000 fl. zur Her-
ius außerordentliche Budget aufzunehmen.
Da keine Einſprache ſich erhebt, fo wird
die Poſition als genehmigt angeſehen.
Sinanzminifertum. Hier betra-
gen die Foͤrderungen 1) für die Kameraldo-
mänenverwaltung unter 6 Ziffern: 84,763 fl.
2) für die Forfiverwaltung mit 3 Ziffern
(worunter 15,000 fl. zur Beförderung der
Auswanderung von 150 Waldedloniſten):
27,260 fl 3) für die Zoll Verwaltung:
16,850 fl. 4) Eigentlicher Staatsaufwand :
11,827 fl., worunter 1827 fl. für Herſtel-
lung des Kuppurrer Tyors, 10,000 fl. für
Einleitung der Kataſter-Bermeſſung! Die
Commiſſion beantragt die Verwilligung
ſämmitlicher Poſitionen. Eine kurze Crörte-
rung fand nur ſtatt bei der Rubrik: Zoll-
verwaltung, wo der Abg. Armbrußer
die Mißſtaͤnde bei Einrichtung der Zölle im
Kinzigthal auseinandergeſetzt und von Sei-
ten des Präſidenten des Finanzminiſteriums
die Auskunft erhält, daß man mit Reguli-
rung dieſer Sache beſchäftigt ſei, und eine
entſprechende Anordnung in naher Ausſicht
ſtehe — Kriegsminifterium, Aufrecht
zu erhaltende Creditet 145,633 fl. Neue
Anforderungen: 287,904 Guiden. Summa:
433,537 fl. Die einzelnen Forderungen ſind
folgende: a) Aufrecht zu erhaltende Eredite.
1) Anfauf und Einrichtung des Schloſſes
Petershauſen alg Kaſerne 2858 fl. 22 frı
2) Brunnenleitung in Bruchſal 393 . 17 Fr.
3) Für Ausruſtungsgegenſtände 142,381 fl.
25 fr.. b) Neue Anſorderungen! 4) Bau
der zweiten Ufermauer an der Schwimm-
chule in Karlsruhe 6000 fl. 5) Bau einer
Mauer um das Militarhoſpital in Karls
ruhe 1250 fl 6) Bau zweier Abtritte
in Gottesaue 1680 fl. ?) Bau einer
Geſchützesremiſe daſelbſt 1780 fl.. 8) Bau
einer Reitbahn daſelbſt 3200 fl 9) Ueber-
nahme des f.g. Ehrhardrſchen Hauſes von
dem Oomänenetat 26,911 A, 10) Herſtel-
lung der durch das 1851r Hochwaſſer be-
ſchädigten Gebäude 20. an der Pulvermühle
in Etilingen 2400 fl. 11) Bauliche Ver-
beſſerung an der Reiterkaſerne und den bei-
den Rheinthor-Kaſernen in Mannheim
19,700 fl. 12) Vertegung der beiden Ab
heim 4600 fl. 13) Bau eines Hoſpitals u.
Vollendung der Kaͤſerne in Lorrach 23, 080fl.
14) Bau eines Pulver-Magazins ſammt
Wachhaus daſelbſt 2200 fl. 15) Bau eines
Pulvermagazins in Konſtanz 1930 fl. 16)
Größere Dachherſtellung auf dem Haupt-
und Remijenbau in Kislau 4750 fl. 17)
Herſtellung von Gefängnißzimmern in der
Feſtung Kislau 1610 fl. 18) Für Ergän-
zung von Monturen 146,353 fl. 19) Fur
Detaſchirung von Truppen Abtheilungen
17,100 fl. 20) Aufwand für die Militär-
gendarmexie 8400 fl. 21) Aufwand für das
Bureau der früheren Regimenter 9900 fl.
22) Fuͤr neun neue Fahnen 5000 fl. —
Anträge auf Nichtverwilligung werden nur
geſtellt bei Nr. 5 und Nr. 9. Die Kammer
nimmt ſämmiliche Anträge der Commiffion
ohne Discuſſion an. Zur letzten Poſition
jagt der Commiſſionsberichtt In dem weißen
Grunde der Faͤhne, in welchem das gefei-
erte fürſtliche Wappen prangt, bewährtẽ ſich
des Fuͤrſten menſchenfreundliches Endurtheil
über frühere ſchwerẽ Verixrung, als die
beklagenswerthe Folge ſchnöder Verführung
im Schwindel der Zeit, welche wie die
Väter ſo die Söhne des Vaterlandes, die
berufenen treuen Stützen des Thrones und
der Geſetzlichkeit, einem Scheine verfallen
ließ, der in deuiſchen Herzen keine Wurzel
faßt⸗ Seines Hauſes Waßpen vertraut der
edie Fürſt dieſer deutſchen Treue, die es be-
geiſtern möge für Badens Banner auf dem
Wege der Ehre, zum Ruhme wie zum Se-
gen des theuern Vaterlandes! — An dieſe
Worte knüpfte der Abg. Weller einen
Wunſch um Amneſtie; die Kammer aber
ließ die Frage unerörtert, da der Boritand. -
der Petitionscommiſſion bemerkte, es lägen
Vetitionen vor. bei welchen eine derarlige
Discuſſion beſſer am Platze ſein werde. Da
mit ſchloß die Sitzung.
Deutſchland.
S Neunkirchen, März, Mittags 12
Uhr! Soeben ſind unſere notoriſch Ärmften
Auswanderungsluſtigen in der Zahl gegen
224 Verſonen auf Koſten der Gemeinde mit
einem Aufwande, der 12,000 fl. bei weitem
überfteigt, nebſt noch namhaften milden Ne-
Lnunterſtügungen von dem vermoͤgenderen
Theil der Burgerſchaft in der größten Ruhe
und Ordnung und unter erprobler Dant-
barkeit gegen ihre hinterbliebeuen Gemeinde-
glieder und Wohlthäter, in der ——
nung in Amerika ein ihnen wohl zu gön-
nendes beſſeres Loos zn finden, über Zwin-
genberg auf dem Neckar gegen Mannheim,
abgezogen. Der Abſchied war für jeden ge-
fühlvollen Zuſchauer ein in jeder Hinſicht
rührender und ſchon ebenſo rührend der vor-
geſtrige Sonntag, an welchem alle Erwach-
fenen hieraus, des. h. Abendmahl in den
Kirchen ihrer Heimathsgemeinde nach Beendi-
gung geeigneter trefflichſter Predigten, in from⸗—
mer Andacht letzten mals empfangen und-
den beiden Geiſtlichen, Herrn Pfarrer Gum-
bel und Herrn Pfarrverweſer Horn, ins-
beſondere für die von dem Erſteren zu ihrer
künftigen Erbauung in bedeutender Anzahl!
als Geſchenk überreicht bekommenen, augerz
leſenen Gebetbüchern ihre innigſten Dank-
gefühle thränenvollſt zu erkennen gegeben
haben.
Frankfurt, 10. März. Die Angelegen-
heiien der deutſchen Nordſeeflotte wird bis
Ende dieſes Monats definitiv entſchieden!
ſein. Es foll, wie wir hören, der Verſuch
gemacht werden, einen Staatenverein zur
Erwerbung und Erhaltung der Flotte zu -
Stande zu bringen! Gelingt dieſer Verſuch
nicht, ſo wird zur Auflöſung der Nordſee-
geſchwaders geſchritten werden, für welchen
Fall die Eckernförde und der „Barba-
voffa“ in preußiſchen Beſitz gelangen wer-
den. Doch auch für dieſen Fall der Bil-
dung eines Nordſeeflottenvereins dürfte der
gegenwärtige Beſtand des Geſchwaders in
Frage ſteben, da die größten der vorhande-
nen Schiffe für die Nordſeehäfen einen zu
großen Tiefgang habe und eine Austiefung
der Häfen mit zu großen Koſen verbunden
wäre. (D.:P.=-A.z3.)
Oldeuburg, 4. März. Die zu Hanno-
ver ſeit längerer Zeit gepflogenen Verhand-
tungen über den Anfehluß Oldenburgs an
den Septembervertrag ſind jetzt mit allen
Nebenberedungen beendet worden Die Un-
lerzeichnung der Verträge, iſt wie bereits
anderweitig berichtet/ am 1. D, M. geſche-
hen. Die Ratification wird ohne Zweifel
baldigſt erfolgen und Ddie Sache vielleicht
ſchon'gleichzeiiig an den Landtag gebracht
werden, Wie wir Vernehmen , deſteht die
weſentlichſte Vertragsbeſtimmung darin: Ol-
denburg tritt dem Vertrage bei und wird
hinſichtlich aler darin begruͤndeten Rechte
und Verpflichtungen, ſoweit der Gegenſtand
derſelben im Herzoͤgthum vorhanden iſt,
Hannover völlig Fleichgeſtellt führt auch
bei den demnäthſtigen Verhandlungen mit
den Zollvereinsftanten gleiches Stimmrecht
teten Umſtande widerſpricht, daß die vor-
handenen Verbindungoſtraßen mit Würtem-
berg ſo ſchwer zu befaͤhren -feien und ſo
große Steigerungen darböten, Die Straße
durch das Renchthal nach Freudenſtadt könne
jeder Zeit mit ſchwerem Fuhren befahren
ywerden, und die Paſſage ſeinnie durch
Schneefall unterbrochen. Die Kammer nimmt
den Antrag des Abg. Ofter an. 23) Straße
von Muggenfturm nach Rothenfels: 10,000 fl.
Angenommen. 24) Nectification der Kinzig
bei Rehl: 40,000 fl. Angenommen, 25)
Schutz der Ufer am Main: 5000 fl An-
genommen. Schmitt haͤlt die Sache mit
Bewilligung diefer Summe nicht für erle-
Diyt, wie die Budgeteommifflon. Die Stadt
Wertheim petitionirte auch fuͤr Correction
des Flußbeits, und er wünſche, daß die
Verhaͤndlungen mit Bayern bald zu einem
günſtigen Ergebniß fuͤhrten, und auch künf-
ſig dem Schuͤtz der Ufer und Verbeſſerung
des Stromlaufs die Sorge der Regierung
zugewendet bliebe. 26) Außerordentlicher
Zuſchuß zur Herſtellung und Verſtäxkung
der Schutzbauten an den Binnenflüſſen:
— 43,050 fl. Angenommen. Straße zwiſchen
Pforzheim und Calw: 50,000 . 28) Strahe
von Engen nach Singen: 15,000 fl. An-
genommen. 29) Straße zu Verbindung des
Jaxithals mit dem Bauland und dem Tau-
Fergrund (von Krautheim nach Borberg):
10,000 fl Angenommen. 30) Straße von
Schopfheim nach Wehr: 10 000 fl. Ange-
nommen. Der Abg. Sutter ſtellt noch
den Antrag, es möge die MRegierung er-
mächtigt werden, die Straße, deren Wich-
tigkeit er im Einzelnen nachweist, ſo ſchnell
alg moͤglich herzuſtellen und nöthigenfalls
auch eine größere Summe zu verwenden.
¶Die Koſten des ganzen Baues ſind zu
70,000 fl. veranſchlagt.) Fiſchler hegrün-
det zum Schluß in einem längexn Borirag
den Antrag: der Regierung einen Credit
von . 10,000 fl. zur Berwendung für den
Seefreis. und den Odenwald zu verwilli-
gen. Staatsrath Regenauer weist auf
die Lage der Finanzen hin und wünfoht,
daß die Kammer ebenfo freigebig mit Be-
willigung neuer Steuern ſein moge, als
mit den Geldern der Staatskaſſe. Der An-
trag des Abg. Fiſchler wird verworfen.
Tit, XVIII. Berſchledene und zufällige Aus-
gaben: 9142 fl. Erſatz an die Stadt Karls-
Tuhe für eine von ihr geleiſtete Entſchädi-
gung wegen Eigenthumszerſtörung in der
Revolutionszeit. Die Commiſſion trägt auf
Genehmigung an, unter Verwahrung gegen
jede Confequenz. Kirsner iſt nicht gegen
den Antrag, bedauert aber, daß das Bud-
get nicht auch eine Poſitien anderer Art
enthalte, für welche die Billigkeit nicht min
der ſpreche; er meine die Eniſchädigung
für Verpflegung der Reichstruppen von 1848
und 1849 vor dem Maiaufſtande deren
größter Theil die Gemeinden des Seekrei-
fes betreffe. Die Kammer habe auf dem
Landtag von 1850 mit großer Majorität
die Gerechtigkeit der Forderung anerkannt
und der Regierung empfohlen, zur Deckung
derſelben eine Vorlage zu machen. Trotz
diefer Verwendung ſei Nichts geſchehen. In-
zwiſchen habe der Bundestag ſelbſt die
Forderung nicht nur anerkannt, ſondern
dieſelbe bereits durch Gegenrechnung aus:
geglichen und folglich bezahlt; in welcher
Weiſe wiſſe er nicht. Entſchädige man aber
Karlsruhe aus Rückſichten der Billigkeit,
ſo müſſe man auch die Gemeinden des
Seekreiſes aus Rückſichten des Rechts ent-
ſchädigen; er hoffe daher, daß noch eine
Vorlage in dieſem Betreff werde gemacht
werden. Armbruſter empfiehlt der Re-
gierung das obere Kinzigthal. Staatsrath
Frhr. v. Marſchall eröffnet der Kammer,
Kammern empfohlenen Peritionen des Frei-
herın v. Weſſenberg die Regierung bean-
traye, eine Summe von 2000 fl. zur Her-
ius außerordentliche Budget aufzunehmen.
Da keine Einſprache ſich erhebt, fo wird
die Poſition als genehmigt angeſehen.
Sinanzminifertum. Hier betra-
gen die Foͤrderungen 1) für die Kameraldo-
mänenverwaltung unter 6 Ziffern: 84,763 fl.
2) für die Forfiverwaltung mit 3 Ziffern
(worunter 15,000 fl. zur Beförderung der
Auswanderung von 150 Waldedloniſten):
27,260 fl 3) für die Zoll Verwaltung:
16,850 fl. 4) Eigentlicher Staatsaufwand :
11,827 fl., worunter 1827 fl. für Herſtel-
lung des Kuppurrer Tyors, 10,000 fl. für
Einleitung der Kataſter-Bermeſſung! Die
Commiſſion beantragt die Verwilligung
ſämmitlicher Poſitionen. Eine kurze Crörte-
rung fand nur ſtatt bei der Rubrik: Zoll-
verwaltung, wo der Abg. Armbrußer
die Mißſtaͤnde bei Einrichtung der Zölle im
Kinzigthal auseinandergeſetzt und von Sei-
ten des Präſidenten des Finanzminiſteriums
die Auskunft erhält, daß man mit Reguli-
rung dieſer Sache beſchäftigt ſei, und eine
entſprechende Anordnung in naher Ausſicht
ſtehe — Kriegsminifterium, Aufrecht
zu erhaltende Creditet 145,633 fl. Neue
Anforderungen: 287,904 Guiden. Summa:
433,537 fl. Die einzelnen Forderungen ſind
folgende: a) Aufrecht zu erhaltende Eredite.
1) Anfauf und Einrichtung des Schloſſes
Petershauſen alg Kaſerne 2858 fl. 22 frı
2) Brunnenleitung in Bruchſal 393 . 17 Fr.
3) Für Ausruſtungsgegenſtände 142,381 fl.
25 fr.. b) Neue Anſorderungen! 4) Bau
der zweiten Ufermauer an der Schwimm-
chule in Karlsruhe 6000 fl. 5) Bau einer
Mauer um das Militarhoſpital in Karls
ruhe 1250 fl 6) Bau zweier Abtritte
in Gottesaue 1680 fl. ?) Bau einer
Geſchützesremiſe daſelbſt 1780 fl.. 8) Bau
einer Reitbahn daſelbſt 3200 fl 9) Ueber-
nahme des f.g. Ehrhardrſchen Hauſes von
dem Oomänenetat 26,911 A, 10) Herſtel-
lung der durch das 1851r Hochwaſſer be-
ſchädigten Gebäude 20. an der Pulvermühle
in Etilingen 2400 fl. 11) Bauliche Ver-
beſſerung an der Reiterkaſerne und den bei-
den Rheinthor-Kaſernen in Mannheim
19,700 fl. 12) Vertegung der beiden Ab
heim 4600 fl. 13) Bau eines Hoſpitals u.
Vollendung der Kaͤſerne in Lorrach 23, 080fl.
14) Bau eines Pulver-Magazins ſammt
Wachhaus daſelbſt 2200 fl. 15) Bau eines
Pulvermagazins in Konſtanz 1930 fl. 16)
Größere Dachherſtellung auf dem Haupt-
und Remijenbau in Kislau 4750 fl. 17)
Herſtellung von Gefängnißzimmern in der
Feſtung Kislau 1610 fl. 18) Für Ergän-
zung von Monturen 146,353 fl. 19) Fur
Detaſchirung von Truppen Abtheilungen
17,100 fl. 20) Aufwand für die Militär-
gendarmexie 8400 fl. 21) Aufwand für das
Bureau der früheren Regimenter 9900 fl.
22) Fuͤr neun neue Fahnen 5000 fl. —
Anträge auf Nichtverwilligung werden nur
geſtellt bei Nr. 5 und Nr. 9. Die Kammer
nimmt ſämmiliche Anträge der Commiffion
ohne Discuſſion an. Zur letzten Poſition
jagt der Commiſſionsberichtt In dem weißen
Grunde der Faͤhne, in welchem das gefei-
erte fürſtliche Wappen prangt, bewährtẽ ſich
des Fuͤrſten menſchenfreundliches Endurtheil
über frühere ſchwerẽ Verixrung, als die
beklagenswerthe Folge ſchnöder Verführung
im Schwindel der Zeit, welche wie die
Väter ſo die Söhne des Vaterlandes, die
berufenen treuen Stützen des Thrones und
der Geſetzlichkeit, einem Scheine verfallen
ließ, der in deuiſchen Herzen keine Wurzel
faßt⸗ Seines Hauſes Waßpen vertraut der
edie Fürſt dieſer deutſchen Treue, die es be-
geiſtern möge für Badens Banner auf dem
Wege der Ehre, zum Ruhme wie zum Se-
gen des theuern Vaterlandes! — An dieſe
Worte knüpfte der Abg. Weller einen
Wunſch um Amneſtie; die Kammer aber
ließ die Frage unerörtert, da der Boritand. -
der Petitionscommiſſion bemerkte, es lägen
Vetitionen vor. bei welchen eine derarlige
Discuſſion beſſer am Platze ſein werde. Da
mit ſchloß die Sitzung.
Deutſchland.
S Neunkirchen, März, Mittags 12
Uhr! Soeben ſind unſere notoriſch Ärmften
Auswanderungsluſtigen in der Zahl gegen
224 Verſonen auf Koſten der Gemeinde mit
einem Aufwande, der 12,000 fl. bei weitem
überfteigt, nebſt noch namhaften milden Ne-
Lnunterſtügungen von dem vermoͤgenderen
Theil der Burgerſchaft in der größten Ruhe
und Ordnung und unter erprobler Dant-
barkeit gegen ihre hinterbliebeuen Gemeinde-
glieder und Wohlthäter, in der ——
nung in Amerika ein ihnen wohl zu gön-
nendes beſſeres Loos zn finden, über Zwin-
genberg auf dem Neckar gegen Mannheim,
abgezogen. Der Abſchied war für jeden ge-
fühlvollen Zuſchauer ein in jeder Hinſicht
rührender und ſchon ebenſo rührend der vor-
geſtrige Sonntag, an welchem alle Erwach-
fenen hieraus, des. h. Abendmahl in den
Kirchen ihrer Heimathsgemeinde nach Beendi-
gung geeigneter trefflichſter Predigten, in from⸗—
mer Andacht letzten mals empfangen und-
den beiden Geiſtlichen, Herrn Pfarrer Gum-
bel und Herrn Pfarrverweſer Horn, ins-
beſondere für die von dem Erſteren zu ihrer
künftigen Erbauung in bedeutender Anzahl!
als Geſchenk überreicht bekommenen, augerz
leſenen Gebetbüchern ihre innigſten Dank-
gefühle thränenvollſt zu erkennen gegeben
haben.
Frankfurt, 10. März. Die Angelegen-
heiien der deutſchen Nordſeeflotte wird bis
Ende dieſes Monats definitiv entſchieden!
ſein. Es foll, wie wir hören, der Verſuch
gemacht werden, einen Staatenverein zur
Erwerbung und Erhaltung der Flotte zu -
Stande zu bringen! Gelingt dieſer Verſuch
nicht, ſo wird zur Auflöſung der Nordſee-
geſchwaders geſchritten werden, für welchen
Fall die Eckernförde und der „Barba-
voffa“ in preußiſchen Beſitz gelangen wer-
den. Doch auch für dieſen Fall der Bil-
dung eines Nordſeeflottenvereins dürfte der
gegenwärtige Beſtand des Geſchwaders in
Frage ſteben, da die größten der vorhande-
nen Schiffe für die Nordſeehäfen einen zu
großen Tiefgang habe und eine Austiefung
der Häfen mit zu großen Koſen verbunden
wäre. (D.:P.=-A.z3.)
Oldeuburg, 4. März. Die zu Hanno-
ver ſeit längerer Zeit gepflogenen Verhand-
tungen über den Anfehluß Oldenburgs an
den Septembervertrag ſind jetzt mit allen
Nebenberedungen beendet worden Die Un-
lerzeichnung der Verträge, iſt wie bereits
anderweitig berichtet/ am 1. D, M. geſche-
hen. Die Ratification wird ohne Zweifel
baldigſt erfolgen und Ddie Sache vielleicht
ſchon'gleichzeiiig an den Landtag gebracht
werden, Wie wir Vernehmen , deſteht die
weſentlichſte Vertragsbeſtimmung darin: Ol-
denburg tritt dem Vertrage bei und wird
hinſichtlich aler darin begruͤndeten Rechte
und Verpflichtungen, ſoweit der Gegenſtand
derſelben im Herzoͤgthum vorhanden iſt,
Hannover völlig Fleichgeſtellt führt auch
bei den demnäthſtigen Verhandlungen mit
den Zollvereinsftanten gleiches Stimmrecht