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Heidelberger Journal (46) — 1852

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Nr. 52-77 (2. - 31. März 1852)
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Jedenfalls enthält ſie eine Ueherſchreitung
der Befugniffe des Senats Die Bürger-
ſchaft fordert daber den Senat auf, den
Erlaß vom 1. März D, I, ſofort zurückzu-
nehmen, indem ſie denſelben nicht anerken-
nen fann, ſich dagegen aus den angeführ-
ten Gründen für verpflichtet erachtet, den
Erlab für null und nichtig zu erktären.
Sie wird mithin den Paͤſtoͤr Dulon nach
wie zor für den rechtmaͤßigen Prediger fei-
ner Gemeinde zu U, %, Fr. Kirch? anfe-
hen.“, Der Antrag wurde in namentlicher
Abſtimmung mit 150 gegen 31 Stimnien
zum Beſchluß erhoben, guch, auf Antrag
des Dr. Schulg, das Buͤrgeramt mit Er?
ſtattung eines Gutachtens über dieſe An-
gelegenheit betraut.
Bremen, 12. Närz. Geſtern Abend
haben in der Martinskirche ſehr bedauer-
Liche Störungen des Gottesdienſtes ſtattge-
funden, indem ein beſoffener Pöbelhauͤfe
den Pfarrer Wimmer mit wüthendem Ge-
heul und Sefchrei unterbrach und nach Du-
lon verlangte. Selbſt das Leben des Pfar-
rer Wimmer war beim Nachhauſefaͤhren
bedroht. Erſt ziemlich ſpät ward dem im
Namen der „Religionsfreiheit“ angeſtifteten
Tumulte durch die Polizei und ein Piket
Soldaten ein Ende gemacht. Ob Verhaf-
tungen vorgenommen, iſt noch unbekannt.

— Berantwortktcher Nedacteur: NMeichard.

Gemeinderaths⸗Wahl.

In mehreren Beſprechungen von Groß-
ausfhußmitgliedern aus allen Stadttheilen
wurden folgende Bürger zur morgigen Ge-
meinderathswahl als Candivaten vorge-
ſchlagen:

Abel, D
Anderft, sen.
Klingel, Cduard.
Kraus, Kaufmann.
Porta, sen.

Simon, Gerbermeiſter.
Spiger, Louis.
Sulzer, Heinrich.

Thiele, Conditor.
Weber, Advoeat.
Heidelberg 16. März 1852,
Mehrere Mitglieder des großen
Ausſchuſſes.

IMit Erſtaunen und Entrüſtung haben wir
im Mannheimer Journal Nr. 61 einen Artikel
von Schönau gelefen, der einen Angriff auf
die Ehre der beiden verdienſtyollen Staats⸗Be-
amten Herrn Auitmann Kraft in Heidelberg und
Herrn Bezirksförſter Schreiber in Ziegelhauſen,
zu Grunde legt.

Wir erklären aber hiermit öffentlich, daß die-
ſer ruchlofe Artikel niht von Schönau her-
Fommt, daß es noch keinem Schoͤnauer einge-
fallen iſt, gegen ihre groͤßten Wohlthäter ſo
vermeſſen zu handeln und geradezu das mit
Undank zu belohnen, was uns bisher zur größ-
ten Dankbarkeit verpflichtet. Wir anerkennen
aber auch zugleich, zur Beſchämung dieſes ver-
läumderiſchen Artikelmachers, daß ſich der Herr
Amtmann Kraft, ſo wie der Herr Bezirks-
förſter Schreiber, in ungeſcheuter Mühe und
Sorgfalt, für die Abhilfe des Nothſtandes unz
ferer armen Odenwälder aufs Außerſte verwen-
det haben. Dieſer Artikel hat uns nicht nur
allein befremdet, ſondern unfetem ganzen Ge-
müthe eine ſo tiefe Wunde gefhlagen, daß man
unſere dankbaren Geſtunungen für den reichen
Zufluß, der aus der Hilfequelle des Hetru
Bezirksförſters Schreiber, und gerade in den
| Zeiten der Noth, zugetheilt wurde, angefochten
ihat und ung bet dieſem fo ehrenwerthen Manne
in ein ſchiefes Licht zu ſtellen ſucht. Wer koͤnnte
auch feinen leidenſchaftlichen, feindſeligen Ge-
ſinnungen eine fo zügellofe Freiheit laſſen, daß
ſie ihr Gift auf einen Mann zu ſveien ſucht,
der bei uns alles Vertrauen genießt, und ſich
durch feinen unermüdeten Fleiß von Feinem
Opfer abſchrecken ließ, wo es ſich um Hiife
handelt, alle Achtung erworben hat! Wer hat


genheit dazu benußt, dem aumen Odenwald
Arbeit, Verdienſt und Unterſtützung aller Art
zu verſchaffen/ al8 der von uu8-fo hochgeſchätzte
und allgemein geliebte Herr Bezirksfoͤrſter Schrei-

ber in Ziegelhauſen ? Aus der boshaften Feder
des Einſenders ſind zwar die Worte der Ver-
läumdung gefloſſen aber in der That ſind die
bamit verbundenen Verſprechungen bloße Stern-
ſchnuppen der Ideen, die mit butierweichen
Schmelcheleien überfirichen ſind im Verborgenen
nen aber eine Schlange hält, die ihre giftige
Zunge ſtets nach jenen wetzt die ſich als wahre
Menſchenfreunde und Wohlthäter bewährt haben.
Man wünſcht überhaupt dieſem Artikelmacher,
der unter einem trügeriſchen Schein die Larve
des Mitleids aufgeſetzt hat, jeßt aber abge-
ſtreift das Gegentheil beweist, das in der That
empfehlen zu dürfen, wofür er ſich hat in Wor-
ten recommandiren wollen. 2
Was helfen uns dieſe zuckerſüßen Schmeiz
cheleien, die vor der That zurückſchrecken;
was hilft alles Räfoniren, Politiſtren und
Chieaniren, alle 999 Künſte und Wifſenſchaf-
ten, aller Witz und Scharfſinn; was hilft e8,
wenn wir wiſſen, daß unter 2000 Cinwohnern
in Schönan 391 Arme find, die der Hilfe
bedlrfen, aber nichts zu effen haben! das hat
fo wenig Werth al8 eine wurmfichige Nuß.
Wir woͤllen daher an unferer fo hochgeehrten
Behörde feſthalten, die ſe väterlich für ungs
geforgt, und die ſich bisher fo mitleidsvoll an
uns bewieſen hat, ja täglich wahre Vaterſtelle
an uns vertritt und dem ganzen Noͤthſtande
durch menſchenfteundliche Mithilfe gewiß auch
nach und nach abhelfen werde,
Schönau, den 15. März 1852
Der Gemeinderath:
Scheid, Bürgermeiſter,
Michael Feuerftein,
Rarl Held,
Ch. Krämer,
Friedrich Schetd.
Die Pfarrämter:
Burkard, kath. Pfarrer,
Ernſt ev. Pfarrer.

*


Mittwoch den.17. März.
Das Donauweibchen.
Zauberoper in 3 Acten von Kauer.

A. Spahn.



Großh Oberamt Heidelberg.
Nr. 12,275. Katharina Kirfhenkohr von
Eiterbach will nach Amerika auswandern.


Freitag, den 26. d. M.,
5 früh 8 Uhr,
auf ofeffeitiger Amtsfanzlei anberaumt und werden
deren Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen {n
der obengenannten Tagfahrt um fo gewiffer geltenD
zu machen, da ihnen (päter von hfer aus nicht mehr
Dazır verholfen werden fann,
Heidelberg, den 12. März 1852,
Kraft.

Die Gemeinderathswahlen für die

Stadt Heidelberg betr.

„ Ym die Theilnahme an der Wahlhandlung fämmt-
lichen Wahlberechtigten müglidh zu machen, fehen
wir ung auf mehrfaͤche Aufforderung veranlaßt,
nicht allein, wie bereits verfündet, am Mittwoch,
den 17. 5, M, VBormittags zwifden 9 und 11 Uhr
die ausgefüllten Wahlzeitel entgegenzunehmen, viel-
mehr an demfelben Tage NachmittagS zwifchen
2 und 3 Uhr damit fortzufeßen.

Beidelberg, den 15, März 1852

Semeinderath.

L Walß. Sachs.

Fahrnißverſteigerung.
Sm Wege gerichtlichen Zugriffs wird -
Donnerſtag, den 18 d. M
- Nachmittags 2 Uhr
anfangend, auf bieſigem Rathhauſe gegen alet
baare Zahlung beim Zufdlag Sffentlich »e‚rfiet%eerf?

Hafner-Waaren, Bettung! Schreinwerk, zwei
Mehlfchränke und verfhiedene Gegenftände.
Heidelberg, den 11. März 1852,
d Suͤrgermeifleramt.
Hoffmann. .

Ankündigung.
Ladenburg Im Wege ver Vollſtreckung wird
dein veinrich Späther von Slvegheim big
Montag, den 29. März v, I,
Vormiitags 11 lllzr‚ —
4 Vril. 24 Rihn. Acker auf der Floßwieſe,
neben Kafpar Minland u. Konrad Hart-

Hoffftätter.

; mann, Rr./550, gefihäßt zu . * 22500
un

37 Rifn: Acker im Altwaſſer, neben Georg
Blaß und Deinrich Späther Kinder, Nr.
524, gefchäßt au A

; ; — 375 fl.
auf dem Rathhaus zu Eigenthum öffentlich verſtet-
gert und ſogleich endgültig zugefchlagen, wenn durch
das höchſte Gebot mindeftens der Schätzungspreis
erzielt wird.

Ladenburg, am 26. Zebr. 1852.
Das Bürgermeifteramt.
; 7 Arnold.

Döpfner.

wird zu Binau ſelbſt auf * Rathszimmer

licher Steigerung begeben werdem.
Dieſem folgend wird am nämlichen Tage,

Die

Steigerer zugelaffen werden.
Yobenfeld, den 13. März 1852,




Gaͤrtenland - 6 Morgen 284 Ruthen,
Aderfeld . . 5 ö ; ö 106 * 286 ”
Wieſen B Ü . 35 u 590 *

zuſammen 148 Morgen 360 Ruthen ;




ffen augmeifen
Vermögensverhältniffe verſehene
 
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