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geſtohlen zu haben. Die Diebe waren an
der Tennenleiter in der Scheuer hinaufge-
fliegen, gelangten alsdann auf den Spei-
ber uud ſchlüpften von dort in die 7 Schuh
‚siefer ‚gelegene‘ Fruchtkammer durch eiye
ſchon vonhandene Qeffnung in der Riesel-
wand. Der eine der Angeklagten, Jakob
Bifchoff, der weniger verdorben zu ſein
feheint, geſtand die Hauptſache zu, während


ſche, beinahe Alles lauf eine unverſchämte
Weiſe ‚wegleugnete. Das Zeugenverbör,
wenn e$ audy den Hergang nicht ganz auf-
klaͤren fonnte, ftellt doͤch 1o viel feſt, Ddaß
die beiden Angeflagten die Diebe feien,


der 5 ihnen vorgeiegten Fragen ihr „fchul-
dig“ aus. . Der Serichtöhor verurtheilte
den. 5. Bilchoff zu 1 Jahr 6 Monaten Ar-
‚beitghausg mit 56 Tagen Hungerkoſt und 28
"Tagen Dunkelarreſt, den Chriſtian Frayt
_ aber, mit ausdrückticher Berückſichtigung ſei-
nes hartnäckigen Leugnens, zu 1 Iahr 9
Monaten Arbeitghaus, mit gieicher Schaͤr—
fung. Ueberdies werden beide nach erſtan-
dener Strafe 2 Jahre lang unter polizet-
liche Aufſicht geftellt, — Die beute Nach-

mittag 2 Ubr abgehaltene Sitzung bot
ein eigenthümliches Intereſſe. Paul Stöl-
cher von Gengenbach, 31 Jahre alt, ein
verkommener Lithograph, oder wie er ſich
felbſt nennt, ein Maler, iſt angeklagt, in
der Nacht, vom 11, auf den 12 October
%. S. in eine zu ebener Erde gelegene
Stube des Bäckermeiſters Jakob Gügg zu
Gengenbach durch ein offenes Fenſter ein-
geſtiegen zu fein, und dört ungefähr zwölf
Vfund mürben Teig entwendet zu haben.
Die Gefaͤhrlichkeit des Diebſtahls ſoll he-
ſonders daͤdurch erhoͤht werden, daß er bei
Verübung des Diebſtahls einen ſcharf ge-
ſchliffenen Dolch bei ſich getragen habe;
Stoͤicher, der ſchon früher wegen Diebſtahls
geſtraft wurde, und in deſfen Kammer Haupt-
und Nachſchlüſſel, Brecheifen, Strickleitern,
Waͤchslichter und ſonſtiges Handwerkszeug
zur vollen Ausrüſtung eines gefährlichen
Diebes gefunden worden
durchaus “ und will durch ganz
Behauptungen jeden Verdacht von

ſich

wird es jedoch ganz unzweifelhaft, daß er
wirklich der Dieb geweſen, unentſchieden
aber iſt, ob er eine gefäbrliche Waffe ( Dolch)




zum Angriff oder zur Abwehr bei ſich ge-
c D Seinem Vertheidiger, Herrn
D.:G.-21, Ree, konnte es durch die ausge-
zeichnetfte ‚Rede nicht gelingen, Dden Ge-
ſchwornen die Neberzeugung von der Nichte
gefährlichfeit des Diebftahls beizubringen,
denn ſie beantworteten die 3 an fie geftells
ten Fragen, ob er den Teig geſtohlen, ob
er daͤbei einen Dolch bei ſich gehabt, und
ob ſich aus den Umſtänden als glaubhaft
ergebe, daß er ſich des Dolchs zum Angriff
oder zur Abwehr nicht habe bedienen wol-
len, — gegen den Augeklagten, worauf der
Gerichtshof denſelben zu 2jähriger Zucht-
hausſtrafe und 3 Jahre Stellung unter
polizeiliche Aufſicht verurtheilte. Noöch muß
ich bemerken, daß man bei der vorgenom-

menen Hausſuchung auch die Bildniſſe von

Blum, Hecker und Struve bei dem Ineul= ,
paten gefunden hat, woher ſich vielleicht

feine kommuniſtiſchen Grundſätze ableiten

Derfelbe hielt ſich feit 2 Jahren

heimlich bei ſeinen Eltern auf, und machte


— —

2

teuerlichen Coftümen. - ‘
Merantwortlicher Redacteur ; G. Meitharde



Ladenburg,

— 3u Folge der Bekanntmachung Großh.

ö

SZuftizminiftertums Im Regierungsblatt Nr.

5, werden die Berorduungen vom 2, Juli v. IJ. und vom 2t. November bezüglich des
Bienſtes der Gerigtsvollzieher. und Sertchtsboten mit dem 1, April L J.
in Wirkfamfkeit treten. Es werden deßhalb die für den dieffeitigen Oberamtsbezirk
ernannten und in Nr, 36 d. Bl. bekannt gemachten Gerichtsvollzieher und reſp. Gerichts-
bofen an diefem Tage ihren Dienſt antreten und in Gemaͤßheit der Verordnung zur


maͤßigen Rundgang machey

® ,




noch nicht veräußerten Fahrniſſe und es

vorzulegen.

nung beſonders verantwortlich gemacht und

migen mit Strafe unnachſichtlich vorgefahre
Heidelberg, den 26. März 1852. 7

är

4

Diefem ift zugleich das zur Aufbewahr-
, ebenfo die gepfändeten und
iſt hiervon ein Verzeichniß berichtlich anher


wird zugleich bemerkt, daß gegen die Säu-
n werden ſoll.

tner.
Hornig.

Großh. Oberamt Heidelbera.
(S. . S, gegen Jacob Heu fferll.
und Conforten von Neuenheim We-
gen Diebftahls.) %
3 Beſchluß
Nr. 14,513. Die daͤhier wegen Diebſtahls in
Unterſuchung ſtebenden Jacob Heuffer Jacob
Lenz IIN _ und Jacob Riedinger von Neuens
heim, Die ſich von Haufe entfernt haben, ohne daß
{dr Aufenthaltsort bekannt ifk, werden aufgefordert,
binnen 3 Wochen ſich zu Rellen, widrigenfals nach
Lage der Acten gegen e erfannt würde.
Zugleich wird na Anficht des S 126 Des Ge-
feßes vom 5. Februar 1851 , deren Vermögen mit

Befchlag belegt. E
Heidelberg, den 16. März 1852,
Grohe.!
Schuhmacher.

Fuhrlohnverſteigerung.
Der Transport von 20 Klaftern Holz und 1667
54 ** ** den 144
‚, Drachenhöhle und Linſenteich in das ſtädt.
Holzmagazin wird *
Dienftag, den 30. d. M.,

; Vormittags 141 Uhr,

auf hieſigem Nathhaufe-an den Wenigſtnehmenden

vergeben-
Beidelberg den 26. März 1852.
ürgermeifter
} : Walg. Sachs.

Liegenſchaftoverſteigerung.
Lampenuhain / OYberamts Heidelberg, In Kolge
‚ richterlicher Verfügung wird vem Leonh. und Avam
Herbig von Lampenhain ; }

Montag, den 26. April 1852,
Vormittags 9 Uhr,


Wohnhaugs mit Stall und Balkenkeller, im Ort.
Lampenhain, geſchatzt zu 270 fl., Sffentlich im Zwangs,
wege verfteigert und erfolgt Der ENdDgültige Zufchlag
wenn der Schäßungspreis CLTEIht wird,
Schönau, den 24. Mäarz —
Diſtrieis? Notar
Trefzer.

Sandhofen, Amts Ladenburg. Aus der Ver-

hael Bohrmann I, in Scharhof werden vis
Freitag, den 2. Aprik I, 3,,
Vormittags 9 Uhr,
in der Behaufung vdes Erblaffers —
3 ‘ .30 Malter Korn,

80 „ erfte,

205 * Spelz,

200 — 6

500 Gebund Koraftroh,
1500 „ GSyelsfivobh,
900 Gerftſtroh,
500 Haferſtroh und
2400 Tabak

meiſtbietend gegen baare Zahlung vor der Abfuhr
öffentlich verſteigert.
Sandhofen, den 26. März 1852.
Das gjürégerrg‚e(fleramt.
ack.

Hoffmann.

Großh. Bezirksanit Neckargemünd.

Nr. 6667, Der hier verſtorkene Berwalter Jo-
feph Walter, weldher M Mannheim Bürger,
feit 31 Jahren aber in Nedargemünd wohnbeft war,
hat feine Ehefrau, Katharina geborene Hertel in
feinem eigenbändigen Teflamente zur einzigen Er-
bin feines Vermögens eingefeßt und „diefelbe um
Einfeßung in Befiß und Gewähr nachgefucht.



Die undekannten Erben des Erblaffers werden
daher in Gemäßheit des LN.S.- aufgefordert, von
ihrem Rechte an die gedachte Verlaſſenſchaft binnen .
6 Wochen Gebrauch zu machen, widrigenfalls die
nachgefuchte EmfeBung ertheilt wird.

Nekargemünd, den 9. März 1852.

; CTE x Schorr. .

Liegenfchaftsverfieigerung.
Wieſenbaͤch, Amis Nedargemünd. In Folge
richterlicher Verfügung werden dem Joh Haffeld,
Buͤrger und Bauer in Wieſenbach/ nachſtehende Lie-
genſchaften
Freitag, den 30. April d, F.,
Mittags 2 Uhr,
i Gemeindehaufe allda, zwWangsWeife offentlich ver-
ſteigert wobet Der endgültige Zuſchlag erfolgt, wenn
das höchſte Gebot den Schäßungspreis erreicht
1) Ein halbes einſtöckiges Wohndhaus mit Keller,
eine halbe Scheuer mit Siallung, 2 Schwein-
flälle, in Oberwieſenbach neben RNofina Haßı-
feld und dem Gemeindeweg, nebſt dazu gehö-
rigen 29 Nihn. 31 Fuß Sras- und Baumgars
ten beim Haus, neben der Hofraithe und Ro-

fina Haßfeld, im Schätzungspreis zu 600 fl
2) 6 Nihn. 55 Fuß Krautgarten,in vden:

— beiderſeits Roſina Haß-

eld,
3) 15 Vril. 97 Nihn. 21 Fuß Aecker in

19 Stuͤcken beſtehend; ; 725 fl.
4) 2 Bril. 18 Nthn. S2 Juß Wiefen in

6 Stücen, 1141 fl

GSefamumtanfchlag 1424 ffl.
Bierzehuhundert vierzia vier Gnulden,
Die Güter liegen zerfireut und fämmtlich in Wie-
fenbacher Gemarkung. Die Bedingungen werden
vor Beginn der Verfteigerung bekannt gemacht.
— den März 1852.
Der Vollſtreckungsbeamte:
Srey, Notar.

Gaiberg, Amts Nedargemünd. Bis Mittwoch,
den 7. April L, S, Nachmittags 2 Uhr, werden hier
auf det Gerichteftube im Wene des gerihtlihen
Zugriffe, dem Johann Zakob Keinarth, ledig, von
Pfaffenhofen, hier fich aufhaltend, folgende Liegens

ſchaften verſteigert:

Ein Wohnhaus, Nr. 37, ut.,ca. 11 Brl Lecter
Wiefen und Gärten, in 18 Parzellen Iegend, und
erfolgt der ‚endgültige Zufchlag, WENN der Scha-
tzungayreis oder mehr geboten wird.

Gaiberg den 18, Marz 18932.

Zimmermann. MRectanus.

Stammholz⸗Verſteigerung.
Bammenthal, Amtg NMedargemünd. Donner
flag, den 1. April I I., Morgens 9 Uhr, werden
aus dem hiefigen Gemeindewald, Diftrict Dam-
mersberg, 18° Cihflämme, welche fich zu Küfet-,
Schiffbau- und anderm Nußholz eignen, auf-Der
Hiebfielle öffentlich verfteigert. :
Bammenthal, den 27. März 1852

Der Buͤrgermeiſter
From m.

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