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Hand, im Betrage von 234 fl., verübte und
ein ſolcher, den er am 5. Auguſt in Berg-
hauſen auf beinahe Diefelbe Weiſe beging;
in beiden Fällen nämlich ſchlich er ſich Abends
in die Häufer, wartetete verſteckt, bis Mor-


erbrach alsdann Kiſten und Kaften; auch
dieſer gefährlihen Diebftähle ift er geftänz
dig. Wegen mehrerer gemeiner Diebfiähle,
die ſich nicht vor die Schranken des Schwur!
gerichts eignen, ſind Beide noch vor großh.
Hofgericht gewieſen. Die Angeklagten wur-
den von den O.D. D.:S,-U. Joachim und
O. G A. Trefurt vertheidigt. Den Ge-
ſchworenen wurden neun Fragen vorgelegt,


Angeſchuldigten der in Frage ſtehenden Dieb-
ſtähle ſchuldig, dab dieſe Diebſtähle gefähr-
lich ſeien und daß ſie theilweiſe iuit dewaff-
neter Hand verübt wurden Demzufolge ver-
urtheilte der Gerichtshof den Georg Friedr.
Ernſt zu 9 Jahren und den Andreas Ernſt
zu 3 Jahren Zuchthaus mit den ent{prechen-
den Schärfungen, zudem Erſteren zu 5 Jah-
ven Stellung unter polizeiliche Aufficht und
Letzteren zu 3 Jahren. Damit mwären die
Sitzungen für das 1. Quartal 1852 geſchlof-
fen. Herr Hofgetichisrath Benkifer verab-
ſchiedete die Geſchworenen in anerkennenden
Worten über ihre Thätigkeit und hofft da-
von, daß als erſte Frucht ſich erhöhier Sinn


chen zeigen möge. Ebenſo baukt Herr Hof-
gerichtstath Ottendorf im Namen der Staatg-
behörde für die ungeſchwächte Theilnahme
welche die Geſchworenen
in Ausubung ihrer Pflichten gezeigt. (B.L,)

Freiburg, 30. März. Schwurgericht?
liche Verhandlung in Unterſuchungsſachen
gegen Bonifaz Dürr und Wilhelm Ritt
von Wihlen, wegen gefährlichen Diebſtahls.

Die Angeklagten ſind beſchuldigt, am 3.
December v. S, früh 4 Uhr, mittelft einer
vierzehn Schuh langen Leiter in die Frucht-
bühne des Mathias Fiſcher von Wyl einz
geſtiegen zu fein und 18 Seſter Waizen
unud 3 Säcke im Werthe von 30 fl. 36 Fr.

beit und die aufgefurdenen Fußſpuren, die
vom Drt, wo der Diebſtahl verübt wurde,
nach den Wohnungen der Angeklagten füh-
ren, eine am Ort der That aufgefundene,
dem Benifez Duͤrr zugehörige Kappe, ein
Riß in deſſen Kleidern, den cr ban Eint
feigen durch einen Nagel erhalten, ſcheinen
bei den Geſchwornen die Ueberzeugung her-
vorgerufen zu haben daß die Angeflagten,
die uberdies einen ſchlechten eumund de-
ſitzen und wegen Diebftahls ſchon abgeſtraft
worben ſind und Deshalb unter polizeiiicher
Aufſicht ſtehen, die Thäter ſind, obgleich ſie
nicht im Beſttze des Geſtohlenen getroffen
wurden. — Nachdem von den Geſchwoͤrnen
die Frage: ob der Diebſtahl von den An-
geſchuldigten verübt worden, mit den ihn
als gefaͤhrlich charakteriſirenden Merkmalen
bejahl, wurde Bonifaz Düre zu einer Zucht-
Aauoſtrafe von 4, Jahren, geſchärft mit 90
Tagen Hungerkoſt und 30 Tagen Dunkel-
arreſt, Wilhelm Ritt in eine Zuchthausſtraͤfe
von 2 Jahren, geſchärft mit 60 Tagen Hun-
gerkoſt und 20 Tagen Dunkelarreſt und in
die Koſten verfaͤllt, auch ausgeſprochen, daß
beide nach erſtandener Strafe auf die Bauck
von vier Zahren unter polizeiliche Aufſicht
zu ſtellen ſeien. ;

Freiburg, 31. März. Schwurgericht-
iche Berhandlung über die Anklage gegen
Bernhard Efert von Herriſchried- Nütte,
wegen Meineid

Der Angeklagte hat unterm 21. October
1851 vor dem großh. Bezirksamte Säckin-
gen einen Eid daͤhin ausgeſchworen, daß er
mit Marhä Maier ven Rütte, feinen Kauf
über Das dem Letzleren gehörige AWohnhaus,
Kraut= und Orasgarten und 30 Ruthen
Bündefeld um den Kaufpreis von 640 fl.
unterm 26. September 1846 unter der Be-
dingung abgeſchloſſen, daß die Hälfte des
Kaufpreiſes baar, die andere Hälfte an Fa-
ſching 1849 bezahlt werden foͤlle. Es de-
hauptete der Angeklagte in heutiger Schluß-
Verbandlung ſowohl wie {n dem mit Nachä
Maier gefuͤhr en Rechtsſtreite, daß cin deft
nitiver Kaufabſchlaß nicht ſtaltgefunden und


entwender zu haben. Sie leugnen mit großer
Frechheit die That, allein gerade dieſe Frech-

jedenfalls unter den Bedingunßen noch feſt-
geſtellt worden, daß der vorhandene Brunz!

nen ebenfalls vollfändig und nicht getheilt
dem Käufer gehöre, daßı 200 fl, auf dem
Hauſe ftehen bleiben zum Beften der Veib-
gedingerin , Johanna Schlageter, und daß
die Zahlung des Reſtes in dag Gutdünken
des Käufers gegeben werde, Die- Anklage
führte an, daß nüch, der Angabe der in die
Berhandlung vorgeladenen Zeugen, der Ver-
fauf wirklich ſo ſtattgefunden, wovon der
Angeklagte das Gegentheil beſchworen; allein
die Zeugen rechtfertigen die Behauptung der
Anklage nicht, indem ſie nur beſtätigen, daß
es hätte unter ihnen
ein Kaufabſchluß um 640 flſtattgefunden,
in ihrer, der Zeugen Gegenwart, fet aber
über den Kauf und die Kaufbedingungen
nicht$ verhandelt worden und letztere ſeien
ihnen ganz unbekannt! — Deshalb verneinten
die Seſchwornen und wohl mit alfem Recht
die Frage, ob Angeklagter wiſſentlich falſch
geſchworen, und es erfolgte ſofort die Fret-
ſprechung deffelben.

Die Machmittags = Sitzung widmete der
Schwurgerichtshof der Anflage gegen Meß-
ger Anton Milion von Waͤldkirch, wegen
Unzucht, mit einem Rinde, und zwar det
verſchloſſenen Thüren, Es verlauͤtet dars
über, nnr, daß der Metzger-Hund, den der
YAngeflagte dei Berübung der That bei ſich
geführt, und dex auch {n der Gerichtsfignng
den Zeugen zux Anerkennung vorgezeigt wor-
den iſt, ein Berraͤther an dem Herrn ge-
worden, und letzterer, frechen Leugnens uͤn—
geachtet, von den Geſchwornen fuͤr ſchuldig
erkannt, und vom Gerichtshofe zu Hähriger


* geidelberg, 2, Ayrikl. Die dem heu-
tigen Journal beiliegende Nr, G der Iand-
wirthſchaftlichen Berichte enthält: 1). Land-
wirthſchaſtliche Befprehung in Sinsheim
am 13. Dec, 1851; 2) Muszug aus dem
Rechenſchaftsbericht der landım. Bezirksſtelle
Krautheim; 3) Erfahrungen über die Kenns
zeichen einer guten Milchkuh; Lefe-
früchte und Bemerkungen.

Verantwortlicher Redacteur: G, Neichard.


Fruch verkauf.
Heidelberg. Um Dienkag, den 13. d. Mis.,
Nachmittags 2 Uhr, werden anf vem dieſſeitigen
Geſchäftszmmer

37 Malter Korn,
69 Serfie,



220 ” _ Spelz und
14 *
gegen baare Bezaplung bei der Abfaffung ver-

ſteigert.
Heidelberg, den 1. Avril 1852,
Großh Schaffnerei
chulz.

Haus bauplätzeverkauf.

VBon dem Gaͤrten bei dem vormals lutheriſchen
Hoſpitale am Schießthore werden gegen die Anlage
und gegen die Plöckftraße mehrere Soauäbanpläße
von beliebiger Groͤße Fäuflih abgegeben, wag mit
bem Bemerken bierdurch veröffentlicht wird, daß
etwaige — —— das Nähere bei dem unter-=
gzeichneten Präfes des eyang. Kirdengemeinderathes
erfahren fönnen.

DHeidelberg, den Z1. März 1852. -

Evang — ⏑
Sabel.

Leinwandlieferung.

Zur Bekleidung der Fenerreehrnennſchaft bedür-
fen wir circa 2000 Elen ungebleichte Leinwand,
Zeboch im Preife von nicht Über 12 fr, yr Ele-
Zußiragende wollen innerhalb — ihre veg-
fallfigen Angebote verfiegelt an die Unterzeichneten

einreichen.
Deidelberg, den 28. Marz I1852.
5 * — —
.‚ Defaga. 9. Wa er.
C. Keller.


ts Heidelberg, und der

Feuerwehr.
Der Berwaltungsrath, welcher nun eonſtituirteiſt,
hat beſchloſſen: } :
daf die Liſte aller Feuerwehyyflichtigen baldtgſt
dem Drucke übergeben werden foll, demnach Dis-
venſationsgeſuche nur noch bis zum \
Sonntag, den 4. Aprik d. 3,,
eingereicht werden fönnen.
! Ebenfo fönnen Gefuche um Nachlaß der Strafe
wegen Michterfcheinen bet der ‚Eintheilung nur bis
zu obigem Tage entweder fMOrifilidh, oder an Diee
fem Tage Vormittags zwiiden 10 und 12 Uhr

Für den Berwaltungsrath;
— D. Walther, :
* C. Keller.

Großh. Bezirksamt Neckargemund.

Nr. 8259 Der ledige Og. Heifer von Gat-
berg und Zohann Schmitt von Möndhzell find
gefonnen naͤch Nordamerika auszumWandern.

Zur Schuldenliquidation haben wir Tagfahrt auf

Montag, vden . April,
früh 4 Uhr,
anberaumt und fordern fämmtiiche Glaubiger auf,
ir Outhaben in obiger Tagfahrt um fo gewiffer.

aNnzumelden, alg ihnen ſpäter von hier aus nicht
mehr dazıu Derholfen werden fönne, ;
Nefargemünd, den 26. März 1852,
Leers.
Nicolay.

Großh. Bezirksamt Neckargemünd.

Ir. 8358,. Nach dem Geſtänduiſſe des Martin
— von Wimmersbach, hat derfelbe einem
Menageriebefißer, Nameng Pasquali Fer 8
Aug Jtalien, im Februard. $., in Wimmersbach dies-
feitigen Amtsdezirks, ein Wetbégc{dflrr‘entt»enbet.I

{


Da der Aufenthalt dieſes Menageriebefißers dies?
ſeils undekannt iſt, ſo fordern wir denfelben auf-
das ihm entwendete Pferdsgeſchirr binnen .6 Wo-
en dahier in Empfang zu nedmen, widrigenfalls
über Ddaffelbe anderwärts verfügt Wwerden würde.

Neckargemünd, den 27. März 1852 —

Leers. Schorr.,

Bezivfsamt NMecklargemünd,
(Die Brodz und Fleiſchpreiſe für das

Amt Neckargemünd beir.)

Nr. 8539. Es wird bekannt genacht! daß für- '
bie erfie Hälfte d. M. das Yfd. Kalbfleilch S 4
koſtet; die übrigen Fleiſch und Brodpreife aber
unveränDdert bleiben.

Neckargemünd, den 1. April 1852.

—— — Schorr

— Bezirfeamt Schweßingen.

Nr. 6996. In der evang. Kirde zu Friedrichs-
feld wurde einẽ Glocke welche ıit einer Weitern
Glocke ſchon einfge Zeit niht mehr verwendet und
deßhalb bei Abbruch des ©igdenthurms auf vdem
Kirdhenfpeicher aufgeftellt worden war, In füngfter
Zeit von da entwendet. Im Augenblick Fann man
krine nähere Befchreibung geben, alg dahin, daß
die Glocke noch an ihrer Achſe angefügt. war, vor
5 oder 6 Jahren frifd umgergoffen worbden if, daß
ſie im weiteften Durchmeffer ungefähr‘ 15 Zol ım
in die Oöhe etwa 17 Zoll hatı Den Shwenget
haben die Diebe zurücgelaffen, Diefelbe foll c{Wa




Ton haben. Es wird -gebefen, anf diefe Slode zu
fahnden und zugleich etwaige Tharfadhen , welcha
über deren Eniwendung Fundbar werden, anher ane-
tzeigen *
den 31. März 1852.
Saur.
Ritter.
 
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