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N 84.

Donnerſtag, S. April




durch. die Boft bezogen im amtlichen
Berichte werden gratis beigegeben.
Luskunft erthetlt, die CSpaltzeile in Petitfhrift Etr.



Preis Halbjährlth in KGetdelberg:; 2 fl G fr.,
Die Landwirthſchaftlichen

het Inferaten, worüber die Exrpeditton




Deutſchland.

Wien, 5. April, Nachmittag$ 5 Uhr.
Soeben vernehmen wir die traurige Kunde,
daß der Miniferpräfident, Fürſt von
Schwarzenberg, al8s er eben im —
griffe war, zu einem Diner zu fahren, an
einem Scohlagfluffe geſtorbeniſt.

FZien, 1. April, Das aus Holſtein zu-
yücgefehrte Armeecorpe iſt bereits vollſtän-
dig auf den Friedensſtand geſetzt worden.
Die letzten Urlaubertransporte paſſirten ge-
ſern uͤnd heute in ihre Heimath mittelſt
Nordbahn. — .

Wien, 3. April! Nach telegraphiſcher
Depeiche aus Venedis vom 2. d. M, i
das Wrack der „Marianne“ größtentheile


10 Srad 22 Minuten öſtlicher Länge nach
dem Pariſer Mertdian In einer Tiefe von
171% Da mit dem Maſtbaum nach auf-
waͤlis aufgefunden worden. Der Lage des
Wracks nach zu urtheilen muß die Marianne!
naͤch der Sprengung des Oberdecks in die
Laft auf derſelben Stelle untergegangen
fein.. “ Man hofft noch die Geſchütze, Ma-
jchinen 2e, aufzufinden.
Berlin, à April. Die Mitglieder der
2. Kammer ſind ſchon bis auf Einige nach
ihrer Heimath abgegangen. Die Kam-
mer wird noch moͤrgen eine Sitzung halten
und dann ebenfails ihte Bertagung bis
nach dem Oſterfeſte eintreten laffen, Bei
ihrẽm Wiederzuſammentritte wird ſie als-
vald in die Berathung des Buͤdgets einge-
hen. Die Centralbudgeteommiſſion iſt ge-
bildet worden und wird vor dem Oſterfeſte
noch ſo lange beiſammen bleiben um nach
Oſiern der wiederzufammentretenden Kam-
mer ſchon Bericht erſtatten zu können Dieſe
wird dann die Budgetangelegenheit, ſoweit
ſie vor ihrem Forum zu beſprechen iſt, ſo
gleich auf die Tagesordnung fegen, Vor
der zweiten Hälfte des Mar iſt jedoch auf
den Schluß der Kammern nicht zu rechnen.
Das Eiſenbahnſteuergeſetz hat un-
ter den Betheiligten großen Schrecken her-
vorgerufen. Der Vorſchlag diefes Geſetzes
gebt dahin, von allen Sifenbahnen, die eine
Einnahine nach Abzug der Betriebskoſten
von 4 pCt. geben, ein Bierztgftel oder 2'/
pEt. zu nehmen, und dieſe Steigexung geht
für Bahnen, die einen Zins und Dividende
zulammen von 15 pét. Einnahme haben,
bis zu- 30 p&t. von der Einnahme des
Nettoertrags. Das Geſetz ſoll ſchon von
der Zeit des 1, Januar d. I« an gerechnet
werben, [o dag die im Laufe des Jahres
1852 gewonnenen Einnahmen befteuert wer-
den. Der Staatsfaffe bürfte hieraus eine
ganz enorm ergiebige Einnabmequelle zu-
fließen, und foll mit Diefer Maßregel auch
noch bezwedt werden, das Geld mehr für
Hypothefen fMülfig zu machen und ſo einen
niedrigen Zinsfuß für fie zu erzielen. Daß
dies fjedoch wieder eine ſener falſchen bu-
reaufratifden Maßregeln, die ganz entge-
gengefeßte Reſultaie liefern if, bedarf Fetz
Ner weitern Auseinanderſetzung, da das auf
dieſe Weife fluͤfſig gewordene Geld ſich nicht
in Oypothefen, fondern — ins Austanv
hinzieht, wo e$ einen höhern Zinsfuß gibt.


eine beträchtliche Anzahl Verkäufer und
Baiſſiers für alle inländiſchen Eiſenbahn-
actien an den Markt gedrängt und die mei-
ſten derſelben ſind um 1—2 pEt. gewichen.
Sehr eigenthümlich dürfte noch die Frage
fein, wie e& mit Bahnen gebalten werden
foll, die nur theilweife in Preußen liegen
und theilweiſe im Ausland, wie die Ber-


andere. ;

Berlin, 2 April. In der Flottenange-
legenheit hat Preußen die Anträge, mit
welchen der Herr v, D, Deden im Namen
Hannovers hierher gekommen war, abge-
wiefen. Dieſe Anträge gingen dahin, wenn
ich recht unterrichtet bin, Preußen zu bewe-
gen, ſich an der Nordſeefloͤſte zu betheiligen
und den Ausfall an Beiträgen, welchen die
hannoverſche Flottenconferenz dargethan hat,
zu decken ohne gleichwobl Preußen die oberſte
Leitung über die Nordſeeflotte zuzugeſtehen.
Die Angelegenheit wird nun von einer Seite
her auf der bevorſtehenden Zollconferenz zur
Sprache gebracht und mit der Leitung des
Zoͤllvereins in Zuſammenhang treten. Man
denkt hier mebr an eine Zoͤllvereins als
eine Deutfche Wlotte, . ü ;

Berliu, 4. April. Die geſtrige Sitzung

des Staarsminifteriums iſt dem Vernebmen
nach die letzte vor Oſtern geweſen Ueber-
haupt iſt in den höhern politiſchen Geſchäf-
ten, namentlich ſo weit ſie ſich auf die aus-
wärtige Politik beziehen, gewiſſermaßen ein
Stillſiand eingetreien. — Der Commodore
Schröder iſt bereits in Bremen behufs Ue-
bernahme der beiden Schiffe /Eckernförde“
und Barbaroſſa? angelangt. Die Mann-
chaften, welche zur Ueberführung der letz-
teren commandirt ſind, befinden ſich ſchon
auf dem Marſche und werden morgen bei
den Schiffen eintreffen.
Berlin, 4, April. Die Eröffnungsrede
des Prinzen Louis Napoleon hat hier in
gouvernementalen Kreiſen, und es ſcheint,
bei der Diplomatie überhaupt, einen nichts
weniger, alg unangenehmen Eindruck ge-
macht. Die Reden Jeromes und Billaults
haben dieſen Eindruck in keiner Weiſe ge-
ſchwächt.

Brestau, 2. April. Die geſtern hier-
her gelangte Nachricht von der Kataſtrophe
auf dem Zobten iſt ſehr wahrſcheinlich eine
fchlechte Erfindung. Man hat wenigſtens
weiter nichis davon gehört. ” ;

Weimar, 4. April. Ein mit einem
Trauerrande verſehenes Extra-Blatt zur
Weimariſchen Zeitung verkündigt folgende
Todeganzeige: Die Hoffnung auf eine glück-
liche Wiederherſtellung der Frau Herzogin
Bernhard haben leider nicht in Crfülung
gehen follen. Schon die Nacht vom Frei-
tag zum Samftag war für die hohe Kranke
ſehr ſchmerzbaft und gänzlich fchlaflos, Im
Laufe des zeſtrigen Tages nahm die Kranf-
heit einen immer bedenklicheren Charakter
an und ließ wenig Hoffnung mehr übrig.



entzündung erklärt haben erlößft. Zwiſchen
halb und drei Viertel auf ein Uhr iſt Sie
aug dieſem Leben geſchieden.

Fraukfurt, 4. April.



Ariellen ves Zollbereins brachte ſeine Vor-
berathung in zwei Sitzungen zu Ende der
ren erfle geftern. Vormittag um 9 Ubhr, und
deren zweite Nachmittags um 6 Ubhr abge-
halten wurde! Im Weſentlichen beſteht das
Ergebniß ſeiner Berathung in einem Haupt-


Eiſẽnerzeuger beſchliehen an die Regiexun-
gen des Zolloereins ein Geſuch zu richten,
dahin gehend, daß auf die Grundlage der


Stabeifen bewickt werde, und deß der bel-
Ifchen Eifeninduſtrie fene bevorzugte Stel-
lunß vor anderen fremden Eiſeninduſtrien


durch den ihren Erzeugniſſen vertragsmaͤ—
ßig zugefiandenen Differenzialzoll dem Zoll-
vereine gegenüber einnehme. Die den Ver-
ein felbft betreffenden Organiſationsfragen,
deren Erörterung angeregt worden war,
wurden noch nicht erledigt, ſondern bis zur
Abhaltung der Generalverſammlung wes
Vereins zum Schuße vaterländiſcher Arbeit
vertagt. —

Stuttgart, 4, April. Der würtember-
giſche Gefandte , am öſterreichiſchen Hefe,
Frhr.v. Linden, weilt noch hier; es ift da-
von die Nede, daß derſelbe die Geſandt-
ſchaft in Berlin übernehmen und Freiherr
v. Hügel in Wien an ſeine Stelle treten
werde! Zuͤverläſſig iſt, daß Hr. v SCSydow


Wuünrzburg 4 April. Aus Regensburg,
31. Diärz, ſchreibt die dortige Zeitung:
Das gegẽnwärtig hier vor Anker liegende
Kanalſchiff „St. Petrus von Bamberg“ iſt
beftimmt, ein feltene® Praͤchtfück nach Er-
langen zu befördern. Es iſt dies der Grab-
ſtein für-Dden Leichenhüßel des edlen dent
ſchen Mannes Hans v. Naumer, Das Me-
nument beſteht aus einem großen Granit-
felsblocke, auf deſſen Spitze ſich ein Kreuz
von Bronce uach der Zeichnuug des Pro-
feffors Folz befindet, und trägt auf der
Voͤrderſeite die Inſchrift: Hans v. Raumer,
geb. zu Giebichenſtein den 15 Dctob. 1820,
geft. zu Erlangen den 17. März 1851. Eine
unter derſelben befindliche Broncetafel ents
hält. die Verfe 12,13 aug Matth. 24, Kaz
pitel: „Dieweil die Ungerechtigfeit wird
überband nehmen, wird die Liebe in Vielen
erfalten, Wer aber beharret bis an das
Ende, der wird felig. “

’ Belgien.


ſtern in geheimer Sitzung die Vexhandlun-
gen über den Zufatzoerixag mit dem Zollverein
begonnen und wird dieſelben heute fortſetzen-


Zuſatzvertrag mit dem Zollgerein nach kurzer
— Comite in offen!
lider Sigung ibre Zufiimimung errhetlt. ——
Die Repkäſentantenkammer hat dem Kriegss
miniſterium einen außerordentlichen Credit
 
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