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‚Ausfunft erfhetit, die Spaltzeile in Petitfchvift A W,

Karlsruhe, 6. Mai! Shre; L Hoheiten
der Großherzog und die Großherzogin von
Heſſen und del Rhein ſind geſtern Nach-
jiiiag um 4 Uhr mit hehem Gefolge da-
* Lingetroͤffen und ‚in großh. Schloſſe
abgeſtiegen. 4 j

* ”Dienftnachrichten,..
” Karlseube, 5: Mai. . Seine Königliche


Stellvertreter des Staatsanwalts

zu entheben geruht. *4 —


Suite der Reiterei eriheile Ich die Erlaub-
niß,.. das ihm von dem Präſidenten der
franzoͤſiſchen Republik verliehene Ritterkreuz
der Ehrenlegion anzunehmen und zu tragen.
Karlsruhe, 4 Mai ISö2? Friedrich.
. Karlsrnhe, 6. Mai. ‚ Das, großherzogl;
Miniferium des Innern hat unterm Heu-
tigen nadftebende Verfügung erlaffen ;
„Nr. 6554 Sämmelichen gr. Nemtern mirD
in ‚Folge. hoͤchſten Staatsminifieriaterlaffes
“ nom Deutigen,- Nr. 598 „eröffnet: Nach
Hoͤchſter Entſchliekung ‚Sr £. Hoͤheit Des
Regenten ſolltẽ der „feierlihe, Trauergottess
dienft für den Hoͤchſtſeligen ©roßherzog Leo-
pold k. Hoͤheit in allen kathoͤliſchen Kirchen
des Landes am - Montag, den 10. d M,
fattfinden. , Das ‚ erzbifchöflihe. Drdinariat
hat mun mittelſt Berfügung vom 30, v, M,
die Abhaltung dieſes Gonesdienſtes in der
Feife. vorgeſchrieben! daß dabei nur eine
FTrauerrede. gehalten und Ddie Abfingung
kirchlicher Geſaͤnge ſtattfinden foll, ohne daß
der Abhaltung eines feierlichen Zraueram-
tes erwaͤhnt wurde! Durch eine nachträg-
liche Berfügung vom 4. d. M hat. dafz
felbe noch weiter angeordnet, daß Die er-
wähnte kirchliche Feier ſtatt am Montag,


Srts verlangt worden war nunmehr am
Sonntag, den . 9. D M, Nachiittags ftatt-
zufinden habe, woraus mit Beſtünmtheit
3 Ddie Abſicht hervorgeht, daß dabei von Ab-
vaͤltung eines Traueramtes Umgang . ge-
ä nommen werden ſoll. Das erzbiſchöfliche
Ordinariat hat ſich ungeachtet einer an
daſſelbe erlaͤſſenen dringenden Auf-
forderung nichi veranlaßt gefehen, von den
getroffenen Anordnungen abzugehen, wie-
wohl ſie völlig im Widerſpruch mit der
bisherigen Uebung ſtehen, in Gemäßheit
deren bei dem Ableben der Höchſtſeligen
Großherzoge Karl Friedrich, Larl und Lud-
wig in den Jahren 1811,.1818 und 1830
von der Kirchenhehörde jeweils die Abhal-
tung eines feieplichen Todtenaintes ange-
ordnet worden ift. . Wir vermögen bei Die-
fer. Laͤge der Sache die von dem. erzbifchöf-
iichen Ordinariat angeordneten kirchlichen
Haͤndlungen nicht als die feierlichen Trauer-
goilesdieuſte anzuerfennen,, welche nach der
höchften Entſchließung St %. Doheit des
— — April hätten abgehal-


nicht als folde anerfannt und behandelt
wiſſen. Indem wir uns weitere Eniſchlie-

Vriefe und

ßung vorbehalten, verſehen wir uns für
jetzt zu allen Denen, vie es betrifft, daß ſie
demgemäß handeln werden: Die großherzl.
Aemter aber werden beauftragt, den gegen-
wärtigen Erlaß, von welchem die erforder-
liche Anzahl Exemplare beiliegt! Angeſichts
dieſes fämmtlichen katholiſchen Pfarrämtern
und den Bürgexmeiſterämtern nöthigenfalls


thunlichſte Bekanntmachung Sorge zutragen.

Miniſterium des Innern

Fretherr von Marſchall
* edt. Zurbani/h aı

1 Dentfebland. . .

— Mai. „Der Großh. ev.
Oberkirchenrath hat unter dem 28.270. M.


Defanate und Pfarrämter gerichtet:Nach
Allerhöchſter Entſchliehung foll der feierliche
Trauergottesdient für Se, Königl. Hoheit
den Hochſeligen Grobherzog Leopold am
Sonntag, den I; Mai d. J4 in ſämmtlichen
evangeliſchen Gemeinden des Landes abge-
halten werden! Wir beſtimmen für den
Vormittags-Gottesdienſt zum Text: Yacı 1,
128 „Selig, iſt der Mann der die Anfech-
tung erduldet denn nachdemner bewährt iſſt,
wird er die Rrone des Lebens empfangen,
welchẽ Golt verheißen bat Denen, die ihn
lieb haben‘; für den Nachmittagsgottesdienſt,
wo ein ſolcher mit Prebigt ‚gehalten wird?
Sprüchwort. X 7: „Das Gedächtniß der
Gerechten bleibt im Segen? Die Wahl
der Gebete und Lieder wird den Geiſtlichen
überlaffen. — Wir verſehen uns zu fümmt-
Pfarrämtern, daß ſie die geeignete Fürſorge
ireffen, daniit dieſe ernfie Feier mit aller
gebührenden Würde abgehalteg werde.!
* (Karlsr.14,3.)


Sonntag im Ständehaufe ſlattgehabten Huldis
gung der ſubalternen Stahtsdiener hielt
zeh. Rath Nettig, weicher als Regierunge-
commiffär fuͤnctionirte, folgende Anſprache:
Hochgeehrte „ Herren I; Sie ſind hier ver-
fammelt, um Sr. f Hoͤheit dem regieren-
den Prinzen Friedrich von Baden, Herzog
zu Zaͤhringen unferm gnädigſten Fürſten
und Herrn, den Huldigungseidb zu leiſten.
Sie fuͤhlen mit mir den Ernſt dieſer Hand-
lung. Zu unſferm Schmerz zu des ganzen
Landes Liefſter Trauer iſt vor wenigen Ta-
gen unſer innig verehrter Landesvater hin-
übergegangen inzeine beffere Welt, um den
Lohn des Himmels zu empfangen fuͤr die
Woͤhlthaten die Er viele Jahre hindurch
in edler Regentenforge dem Lande erwie
ſen hat. Deutfhland hat einen hochherzi-
gen, bundestreuen Fürſten/ unſer erhabenes
Fürſtenhaus einen zärtlichen Familienvater,
das Badnerland einen gütigen, milden, her-
ablaſſenden Regenten verleren, den Be-
drängten und Verfolgten iſt ein Beſchützer
und Reiter, den Arinen und Hilfsbedürf-
tigen ein unermüdlicher Wohlthaͤter geſtor-
ben. Wir wollen unſern gerechten Schmerz
nicht befämpfen, wir wollen ihn: zeitlebens
tragen- und behallen in gerüßrtem treuem
Herzen, wir wollen Ihm die Dankbarkeit,
Ehrfurcht, Liebe und Treue bewahren, die



“ Die LandwirthfHaftlihen

3 ft., Det Inferaten, worüber die Exrpedtiton

wir Ihm, Dies fühlen wir nach Seiz
nem Berluft, in erhoͤhtem Maße -längſt
ſchuldig ſind.! Wir wollen zugleich Ehr-
furcht, Liebe und Treue übertragen auf den
erlauchten Erben Seines erhabenen Thro-
nes, Seines ſchweren Regentenamtes, auf
den Erben der hohen Tugenden des daͤhin-
geſchiedenen Vaters. Möge Karl Friedrich's,
möge Leopoldis nun verklärter Geiſt ſchü-
tzend und ſchirmend, moͤge er ermuthigend
walten über dem theuern Haupte unſeres


des alten kräftigen Zähringer Stammes,
aleich Seinen glorreichen Altvoͤrdern, feſt
ſtehe zu Land und Leuten, mit ſtarker Hand
die Zügel ſeiner weiſen und gerechten ſe
Gott will/ glücklichen Regierung viele Jahre
hindurch führe, Ihm ſelbſt zum unvergäng-
iichen Ruhm, dem Landes zum Heil, allen
gutgefinnten treuen Unterthaͤnen zum Glück,
indauf Kinder und Enkel hinaus zum
ehrfurchtsvollſten Dank. Karlsr. 35
Karlsruhe, 5: Mai. Den Abgebrannten
von Defchelbronn, iſt eine neue reiche Gabe
zugefloſſen in der Summe von 500 Gutden,
welche feine Großh. Hoh; der. Prinz Wilhelm
als Beitrag zu Erleichterung der Bedräng-
ten dem Hrn. Präſidenten des Miniſteriums
des Innern zuzuſtellen geruht baben;

6, Matı Frequenz und Sinnahime 4
der Großh badiſchen Eiſenbahn im Monat '
Märı, Perſonen wurden / hefördert .
160,261. - 2) Güter 287,344 3ir 394Pfd.
Die Einnahme heträgt z a)ı Perſonentaxen
72,589 flı 32fr. 3 b) unterwegs erhoben
311 .f6 42 fr.3 C): Gepäcktaxen 4195{
20 fr.3 ‚d): Garantietaxen — {lr — frg 6)
Lagergebühren ‚39 {l 48 fr.z £)/ Equipaßen-
transport 365-fl.; 5Q frg g) Biehtransport
1004 fl. 44 fr.z _h) Güteriransport 93,207 f0. M
59ft Summe der Einnahme 1717144 . B
2 — 3)

Zauberbiſchofsheim, 2 Main Geſtern
haben ſämmtliche hieſige Staatsdiener und
zugleich die Amtsvorſtaͤnde von Wertheim,
Gerlachsheim, Borberg und Krautheim, und
heute die übrigen untergeordneten Angeſtell-
ien/ die Gemeindebeamten Gemeindebürger
und ſtagtsbuͤrgerlichen Einwohner der hie-
ſißen Siadt den Huldigungseid geleiſtet.
Beide Huldigungsacte haͤben auf eine Art


zeichnet zu werden verdient. Den erſtern
Act nahmn der Großh. Regierungsdireetor
Boͤhme in dem Geſchäftszimmer des hieſigen
Amtsvorftandes vor! Sichtbar ergriffen und
tief bewegt verkündete derſelhe den Anwe-
ſenden in irefflicher Rede den ſchweren nicht
genug zu beflagenden Verluſt des unver-
zeßlichen theuerſten Landesvaters des edel-
ſien Fürſten, ſchilderte die erhabenen Eigen-
ſchafien inoͤbefondere die unerſchöpfliche,


ten , die Segnungen Höchſtdeſſen vieljähri-
ger Regierung, und bezeichnete ſodann, unter
Hinweiſung auf die bekannten obwaltenden M
Verhaͤliniſfe, als einzige Quelle des Troſtes

und der Beruhigung die gnadenvolle Fü-
gung der göttlichen Vorſehung, weldhe in
der erhabenen Perfon des durchlauchtigſten
 
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