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rinzen Friedrich von Badeı
heimgeſuchten Lande einen neuen Regenten
gegeben bhat, Höchſtwelcher als würdt
Sohn des fürſtlichen Vi
ner Tugenden mit
Liebe Seinem Volke zugelhaniſt
ſchloß der Redner, trage es nunmehr dem
Sohne ab — in unwaͤndelbarer Anhäng-
lichkeit und Treue, und insbeſondere bethaͤ⸗
und Wirfen dieſe pflichimaͤhigen Geſinnun
gen in ihrem ganzen Unfange. Hierauf folgte
die Eidesleiſtung jedes einzelnen Staalsdie-
ners auf die voͤrſchriftmaͤßige Weife.
1D (Karigr. 39
Maftatt , 4. Mai. Heute Vormittaß ha-
hen ſämmtliche hieſige Staatsdiener, Beam-
ten, Bürger und fonſtige ſtaatsbürgerliche
Einwohner dem neuen Regenten den Huldi-
gungseid geleiſtet. Vor der feierlichen Hand-
lung ſelbſt fand in der katholiſchen Stadi-
pfarrkirche ein Gottesdienſt ſtatt, nach deffen
Beendigung Stadipfarrer Buchdunger in
einem kurzen lichtvoͤllen Vortrag die Wich-
tigkeit und Bedeutung des Eides entwickelie.
Die Huldigung ſelbſt wurde ſodann auf dem
Rathhauſe von dem Stadtdirecter Grafen
v. Hennin, entgegengenommen, nachdem er
in einer der hochwichtigen Handlung ent-
ſprechenden Anrede die Verfammlung voͤr—
bereitet hatte. — Es war das Ganze der
Handlung ein wirklich ernſter Act, den alle
Einzelnen durch eine würdige feierliche Hal-
tung weſentlich erhohten.!
Freiburg, 4 Mai. Aceiſor Danner
von Schallſtadt, ſeiner Zeit von dem von
hieſigem Schwurgericht zu“3. Jahren Zucht-
hausſtrafe wegen Tödtung verurtheilien 3.
Danner von Wolfenweilck in einem nach-
träglichen Geſtändniß der Theilnahme an
der Tödtung des Martin Hüg beſchuldigt
und deßwegen in Unterſuͤchungshaft genoni-
men, wurde durch hofgerichtliches Erfennt-
niß wegen Mangels an hinlänglidhen Be-
weisgründen, am 1, D, M, wieder ſeiner
/ ‘ &. 3.)
Frankfurt, 4, Mai. In Offenbach,
Worms, Mainz und andern großberzogl.
heſſiſchen Plätzen unterzeichnen in diefem
Augenblick die Einwohner ähnliche Vorſtel-
lungen an die Megierung, wie die, welche
von Seiten der darmſtädtiſchen handel und
gewerbetreibenden Reſidenzbevölkerung eben
dem Miniſterium eingereicht worden ift. Man
kann darüber nur eine Stimme in ganzen
Lande hören. Der allgemeine Wunſch geht
in der allerunzweibeuitgſten Weiſe dadauf
hinaus: daß der Zolvekein erhalten bleibe
und die Zuſtimmung der Regierung zu der
Wiedererneuerung deſſelben und voͤn einer
gleichzeitig mit Oeſterreich anzuknüpfenden
Unterhandlung wegen der Deutfch-öfterreicht-
ſchen Zoll⸗ und Handelseinigung nicht möge
abhängig gemacht wetden, Der Finanz-
ausſchuß der zweiten Kammer wird in den
nächſten Tagen über den ihm zum Bericht
zugewWiefenen dringlichen Antrag des Abg.
Muller⸗ Melchiors Bericht erſtalten. Es iſt
nicht unwahrſcheinlich, daß ſich auch in der
erſien Kammer gewichtige Stimmen gegen
die Protocolle vom 6, April erheben wer-
den. Man iſt weit entfernt, die gkoßen Vor-
züge einer engeren Verbindung mit Oefier-
reich zu verkennen und die Wohlthaten in
Abrede zu ſtellen, die die Gruͤndung eines
centralenropaiſchen großen Zoll⸗ und Han-
delsbundes für die Verbundenen haben müßte;
zunächft aber betrachtet man die Erneuerung
aber doch als ein ſicherks Maß volkswirih-
ſchaftlichen ©lüdes, deſſen Beraubung zu
unablehbarem Ungluͤck führen würde.
Marburg, 3. Mai. Wiewohl unſere
ehrern exliten bat,
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/ «J A
N--Die- Zahl der Stuͤdiren-
den im Hanzen gleich geblieben-tft. Aus-
länder, die in fruͤheren Jaͤhren während
Bunſens Anweſenheit in größerer Anzaht
zuweilen aus weiter Ferne nach Marbuig
famen, um ihre Kenniniſſe unter der Leiz
tung dieſes Gelehrten zu bereichern, fiuͤden
ſich leider FeBt nur nod. felten ein, {o. Daß.
der eigentliche Zuwachs unferer Univerfitat
faſt nur aus Inländern beſteht, die uͤach
beſtandenem Maturitätsexamen gewöhnlich
ihre Studien auf der Landesuniverſitaͤt ve-
ginnen! yn }
Berlin, 3. Mai. Nach glaubwürdigen
und ubereinſtimmenden Naͤchkichten iſt das
Verhältniß zwiſchen dem belgiſchen und dem
ruſſiſchen Gouvernement ein ſehr intimes in
jüngſter Zeit geworden, und verſichert man,
daß die ruſſiſche Regierung ziemlich formu-
lirt ſich dahin ausgelprochen habe, die In-
tegrität Beigiens, wenn Ddiefelbe, fet es unter
was für Vorwänden immer, bedroht werde,
mit aller Nacht zu ſchuͤtzen Feſt ſteht, daß
NRußland überhäupt ſeder irgendwie kriege-
riſchen Aeußerung des bonapaͤrtiſtiſchen Goͤu—
vernements, möge ſie ſich nach einer Seite
richten/ nach welcher man wolle, wit den
entſchiedenſten Erflärungen, denen die nach
haltigſten vorbereueten militäriſchen Vorkeh-
rungen zur Hand gehen werden, zu begeg-
nen entſchloſſen iſt. Der ruſſiſche Staats
kanzler, Graf Neffelrode, dürfte im Monat
Diat hier eintreffen und ſich nach kurzem
Aufenthalte behufs einer Kur naͤch Karls-
bad begeben. x ; ;
Berlin, 3ı Mai! Heute hat die erſte
wichtige Sitzung der Zolleonferenz ſtaͤtt-
gehabt, indem @$ dabei zu principiellen Ver-
haͤndlungen gekommen iſt. Vorlaufig nur
die bedeutungsvolle Nachricht, daß die Re-
gierung auf ihre Anfrage die Antwort er-
halten hat, daß die Darmſtädter Pro-
tocotte wirklich ratificirt ſind.
(D. A 3.)
Von der Donau, 1 Mai. Ich kann
Ihnen aus verläßlicher Quelle mittheilen,
daß von den Darmſtädter Punctationen das
Protocoll 1, welches das Verhalten der
ſuddeutſchen Coalition auf dem Berliner
Zolleongreß bezuͤglich der Einladung Oe-
ſterreichs zur Theilnahme feſtſtellt, ſo wie
das Protocoll 2, welches eine unbedingte
Verbindung in der Zollfrage unter den coͤn—
trahirenden Staaten begründet, bereits ra-
tifteirt worden ſind; das Proͤtocoll 3 aber,
welches die von Seite Oefierreichs zu Gun-
ſten der coaliſirten Staaten zu übernehmende
Gaͤrantie der Zollrevenuͤen betrifft, bis-
her ohne Ratifiealion geblieben iſt (A, 3.)
hier in wohiunterrichteien Kreiſen uͤber den
Gang der Berliner Zolleonferenz vernimmt,
gibt ſich auch haͤnnoverſcherſettẽ das ſicht-
liche Beſtreben kund, den Wünſchen der Re-
gierungen, die in Darmſtadt ſich vereinbarten,
noͤglichſt gerecht zu werden, und insbefon-
dere verlautet, daß Hannover ſich gleichlalls
für die Zuziehung Oeſterreichs zu den Ver-
handlungen ausgeſprochen haͤbe
Hannbver, 3, Mal! Seit vorgeſtern
iſt die Hannoverſche Zeitung“ von der
Beaͤufſichtigung und Beeinfluffing des orn.
Zimmermann wieder befreih Hr. A, Meyer
wird die Redaction ohne einen Superrebi-
lor und lediglich nach den Anweiſungen fori-
führen, welche ihm gegeben wurden, als
Dr. Jürgens zurücirati”/ Es Dürften ſich
nun manche der frühern Correſpondenten
riger Woche erhielt
* aus Kaſſel diejeni-
en, welche zum Abſchluß
kurheſſiſchen Vertrags uͤber
einen Theil der Suͤdbahn noch erforderlich
Waren, Die Angelegenheit wird nun in,
7* Tagen voͤllis aufs Reine gebracht
— B 3E OE —
Haffel, 4. Mai,. Die zu Berlin erfchet-
nenden Zeitfoͤriften: das „Preuß: Woden-
blatt“ undDie „ Nationalzeitung“-find-wes
gen ihrer feindfeligen Tendenz gegen die
der O va
gen Zuferfig
X
Kurfürſtenthums verbolen ' worden. *—
Wien, 30. April. Die bevorſtehende
Reiſe des Herzogs von Veudtenberg na
Frankreich gibt dem politiſchen Gefprächt
neuen Stoff, indem hinter dieſer bedeutfaz
men vom Czaaren gewährten Erlaubniß
ſehr wichtige Dinge vermuthet werden, da
befanntlich ” felbit das Suli-/Rönigtbum
am - ruffifdgen ! Hoͤfe ſtets alg: revolutionar
verſchrteen war und kein ruſſiſcher Prinz
Jemals den "fränzöftfdyen ‘ Boden feit 22
Jahren betreten durfte. A ——— 3000
Wien, 1. Mai. Die „Preffer — :
Mit dem geſtrigen Tag war der Termin
abgelaufen, welchen die däniſche Regierung
für die von Preußen vermitlelten Unter-
handlungen mit dem Herzog von Auguſten-
durg zugeſanden Hatte, aber noch vor dein
Ablauf deſſelben hat, wie uns o eben‘ qus
dem Norden eingetroffene Briefe berichten,
diele Angelegenheit ihre Erledigung gefunz
den Das Anerbielen der dänifden Krone,
die im Lande gelegenen Güter des Herzogs
für die Summe on 2,250,000 Thlt. preu-
il Courant abzulsfen, um auf folche
Weiſe aller gerichtlichen Procedur gegen
den Neinzen Überhoben. zu fein, iſt von dem-
ſelben angenommen wWorben, Der DHerz0g
iſt nunmehr aus jeder Verbindung mit
Schleswig und Holfiein. ;
Wien, 2. Mat! Wie ſchon gemeldet,
ſollen während der Anweſenheit der Statt-
halter die allgemeinen Umriffe und die durch
die befondern Verhältniſſe der einzelnen
Kronländer gebotenen Modificationen der
Sefammt = Organifation berathen werden;
nächſt dem aber fol nun auch noch die ge-
naue Feſtſtellung des Wirkungsfreifes det
Zeiräthe, welche den Statthaltereien zur
Seite ſtehen ſollen, verhandelt werden.
Man xerſichert, daß es im Vorſchlag fet,
dieſe Beiräthe theils durch Wahl, theils
Durch Ernennung zufammenzufeßen. Mebhrere
der Herren Statthalter dürfen wahrſchein-
( bereits im Laufe der nächften Tage fich
auf die vefp. Poſten zurücdbegeben, -
Wien, 2. Mat. Freiherr v. Mayen-
dorff, der kaiſerlich ruͤffiſche Gefandie am
biefigen Hof, begibt fid Dienftag nach Dder-
erg, um Se, Mag den Kaiſer von Rußz-
land dort zu empfangen.
Fraukreich.
X WBaris, 3, Mai, In gewiſſen Kreiſen
Unterhält man ſich viel von einer zweiten
Öfterreichifchen Note an die übrigen Mächte,
in welcher die franzöſiſche Katjerfrage Wie-
derum verbandelt wird. Es ſcheint/ daß das
Wiener Cabinet und beſonders der Kaifer
von Defterreich mit der Antwort auf Die
erſte Note nicht ganz zufrieden gewefen find,
da ſie nicht befrimmt genug abgefaßt war,
und nicht ganz auf die Abſichten der öfter-
reichiſchen Kehierung einaing. In einem
Miniſterrathe, der In diefer Beziehung Statt
gefunden, beſchloß das kaiferliche Cabinet,
eine zweite Note mit der Anfrage abzuſen?
den, ob die übrigen Mächte eine Neſtau-
*
*
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