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Schluß derſelben erfolgte Bemerkung des

lung der Sache auf heute zu verſcieben

daß ſämmtliche Bevollmächtigte bei dieſen
Lerhandlungen gegenwärttg ſeien und der
Bevollmaͤchtigie für Baden, welcher ſeit ei-
nigen Tagen abweſend iſt, bis geſtern
¶Abend zurüderwartet wuxde. Es har nun
im Laufe des heu / igen Vormittags wiede-
rum eine Sitzung ſtaͤttgefunden, in welcher
die Anträge Bayerns wiederhoit und zwar
diesmal mit allen dazu gehörenden Atten-

der Conferenz übergeben wurden.

. Berlin, 26. Mai. Man ſrricht in un-
terrichteten Kreiſen davon, daß die NMeuen:
burger Angelegenbeit inlofexn eine Megultz
rung erfahren habe, als es in London zur
Unterzeichnung eines Pretocolls gefommen
ift,. in _ welchem von den Gaͤranten der Ver-

Beliß von Neuenburg garantirt wird. Die
Schweiz wird ſich den Conzquenzen dieſer
Erklaͤrung nicht entziehen fönnen, und {0
hoͤffen wir denn, daß die Wünſche des con-
ſervativen Theils bald ihre Erfüllung fin
den werden.
Hanunover, 25. Mai. General Jacobi
iſt heure mit feiner Kanzlei von Bremen
bierber zurückgekehrt, wolaus man Ol frn
darf, daß ſein Commiforium daſelöſt ein
Erde hat. — Die Agitation gegen die Vor-
ſchläge der Reyterung, zur Abänderung der
Vandesverfaffung hat bereits begonnen. Wie
oͤffentliche Bilätter ſchon mitgerheilt haben,
hat der hieſige Volksverein vor mehreren,
Tazen beſchloſſen, die Ständeverfammlung
aufzufordern, die Landesverfaſſung . unge-
ſchmälert aufrecht zu erhalten, Der veh-
rerſtand, dem befann:lich die Negierung
feine beſondere Vertretung in der 1, Kam-
mer gänzlich nehmen will, hat ebenfalls
angefangen ſich zu rühren. Eine Perition
der hieſigen Lehrer an die Ständeverſamm-
lung zur Aufrechierhaltung der beſtehenden
Verfaſfung und der beſonderen Vertretung
des Lehrerſtandes ın der 1. Kammer wird
in dieſen Tagen eingereicht werden. Geſtern
haben der Abgeordnete Geiding auf dem
Rathhauſe der Stadt Celle und der Abg.
der Stadt Hıldesheim, Weinhagen in teß-
terer Stadt große Volksverſammilungen ab-
gebalten, um der öffentlichen Stimmung
Gelegenheit zu geben, ihre Abneigung ge-
gen Abaͤnderung der Laͤndesverfaͤſſung zu
äußern. * — —
Wien, 25. Mai, Vachmittags 2 Uhr
15 Deinuten, An der Börſe herrfchte eine
günſtige Stimmung! Ja London foll ein
- Anlehen von 3 Mill. Pfd. Sterling abge-
ſchloſſen ſein. (N. D, 30
Niederlande.

Haas / 23. Mai. Man verſichert heute,
alle Miniſter hätien ihre Enilaſſung dem
König eingereicht, die bereits angenommen
worden. Der Könis foll das Portefeutlle
des Junern dem Hrn, Floet, des Acußern
dem Hern Vichtenvald, das Kriegeporte-
ſeuille dem General Stoom von’s Grave-
lande und die Juſtiz dem (Er-Finanımini-
ſter) Herrn van Hull angeboten haben.
Türkei.
Konſtautinopel, 15. Mai. Die Pforte

endi zu Kairo bewerkuelligte Arrangement
mit dem Vicekznig von Achypten beitätigt.
Der turkiſche Geſaͤndte zu Bertin/ Caradja
wird von dort abbexufen; der Secretär Ali
Vaſcha wird proviſoriſch die dorſigen Ge-









ibernehmen.
chiffe armirt, u
Sccraͤuber im Archij
3zu betreiben.


wanderer von Gaiberg.

Die Gemeinde Gaiberg hat ſich, mit höherer
Genehmigung, entſchloſſen, auf ihte Koͤſten die

üherzuſiedeln, welche ſich freiwillig dazu gemel-
der und dringend datum gebeten haben, In
ben nächiten Wochen werden 36 Familien. mit
167 Berfcnen, worunter 50 Kinder bis zu 12
SZahren, abreifen. , Die Ormeinde bringt dafuͤr
eın Opfer von ungejähr 12,000 fl., welches
Deujenigen, welche die VBerhaltnıffe Fennen, al8
ſehr groß erſcheinen wird. Die Wittel der Ges
meinde Fönnen aber nicht weiter, al8 für das
Noihduͤrftigſe? Neberfahrt& und Verpflegungs:
fojten,‘ gereicht werden, Bei ihrer Unkunft in
dewm fremden Lande wo dver Zuſtkem von Sin-
wanderern ungebeuer iſt, wWiıd e8 ihnen An-
fang6 ſchver fallen, Arbeit und Verdienft und
die Mutel zu Wweiterem Fortfommen zu finden.
Unfere hieſtgen Armen haͤben ſchoͤn feit langer
Zeit vielfache menfchenfreundliche Unterflügung
zu Heidelberg und in Dder Unigegend gefunden.
28ır glauben, jeßt die Buie um Milde Ouben
zu dem Zwecke ſiellen zu duͤrfen! daß unfere
arınen Auswanderer iheils auf die NReife mit
beffeter Bekteidung und Bertwerk, thriis bei

weiden Fönnten, unı bis zu iprer dortigen befs
ſeren Unterfunit weniger Noih leiden zu müjz
jen. Iſt die Aruiuth an ſich buͤter genug, ſo
iſt der Eutſchluß um ihreitwillen das Barerland
zu Derlaffen, genwiß / em harter! Dieſes Loos


HerZzeENn geine bereit fein,

Um jedoch etwaigem Mißbrauch zu ſteuern,
bitten wit, die Gaͤben nicht an Einzelne un:
ſerer Armen, — foͤfern es nicht den Gebern


gur möglichtt gleihmaßiyen und geréd;fm Ver-
wendung gelangen Luffen zu wollen. 2
Zur Empfangnahme folcher Gaͤben an Geld,
Kicwvern, Shuhen , Bettwert, auch an Bibeln
und andein Cıbauungesbildhern, jind bereit:


Neckarbrücke und
Herr Wilp. Garfhenberger.
Gaiberg, 26. Mai 1852.
Großh⸗ evangel. Pfartamt.
&. Dann.

Der Gemeinderath ;
Zimmermann, Banfr., Gg. Jak. Wal-
lenwein, Fr. Wallenwein, Gg · Kling-

228 A B

Von Seiten des diesſeitigen Auites werden
die in obiger Bitte enıhaltenen Angaben als
der Wahrheit getren atteftirt. . Wit koͤnnen
nur wünfchen, Ddaß die Gaben fuͤr diefe ‚armıe
Auswanderer reichlich fließen möchten.

Neckargemünd, den - 26, Mar 1852

Oroßh. Bezirkdanmıt,
—— *

Die Redaction des Zoutnaͤls iſt ebenfalls
bereit, Beiträge anzunehmen. -

‚ Bereit8 find für die aumen Auswaͤnderet
von Gaiberg eingegangen, bei Pfarrer Mannn
daſelbſt: ;

Von einer Tiſchgeſellſchaft in der Vfalz zu
Neckargemund, welche der am 26. Mat auf
dem dortigen Rathhauſe abgehaltenen land!



10°fl. 11 £r. und von gerru
afelbft 1l zuſammen 11 fl. 11 te.

— —

Städtifches,

Errichkung eines Waiſenhauſes.
Echiub) —

“ BU TOfottiger Dedung der fehlenden 1000 *
wüxden egl fbhon angenommen merden Fönnen.:

Helne durch einen Aufruf an die Bewoh-
ner ; Deidelberg8 vorhereitete, in fämmtlichen
Kirchen verkündete und dringend empfoͤhlene
Sammlung für die fofortige Gründung und
Fundirung eines Waiſenbaufes;

2) die Erträgniſſe für den jetzt von der Re-
gierung genehmigten Verkauf von Plätzen des
vormals lutberifchen Hoſpitals, dem { ein
ahnlicher Kapitalwerih von kaͤtholifcher Seite
ſpäter anſchließen würde; —

3) die Zinſen eines Vermiächtniſfes, von dem!
nir ſoeben gebört im Betrag von 8000 fl. an
die beiderſeitigen Hoſpitäter.

Sollten dann noch am Ende des erſten Jahres
der geſegneten Wirkfamkit eines Waiſenhauſes!
einige Hundert Gulden zur Deckung des vor-
handenen Bedürfniſſes feblen, fo zweifeln wir
keinen Augenblick, daß auch dieſe duͤrch den
bekannten und bewährten Wohlthätigkeitsſinn!
der Bewohner Heidelbergs mit Leichtigkeit zu-
ſammengebracht werden Lönnten. _

Nur die Localttät zum Unterbringen der Anz
ſtalt mühte der Wobllöbliche Gemeinderath ung
zuweiſen, und wir zweifeln keinen Augenblick,
daß Wohlderſelbe das Haus, welches vor allen

V


Gewerbſchule (Schteibers Hof), welches ohue!
dies gegenwürtig unbenützt iſt, vorläufig für
die Aufnahme der Waiſenanſtalt beflimmen wird

So gebt unſere dringende Bitte dahin,

vSin Wohllöblicher Gemeinderath wolle

1) vie fofortige Einrichtung eines Waiſenhau-
ſes der Stadt Heidelderg auf Grund der
vorgelegten Ueberſchtaͤge genehmigen;
das frühere Local der Gewerbfchuͤte für
die Aufnahme dieſer Anftalt vorläufig be-
ſtimmen und
3) 008 unierzeichnete Comite ermächtigen, ſo-
Zleich eine Sammlung det oben angedeu-

teten Weiſe zu veranſtalten, ſo wie

H die Errichtung des Waifenhaufes in einer
gemeinfamen Sitzung des Gemeinderaths
und der Armenbetörden der Staͤdt bera-
then und zum Abſchluß bringen laſſen.“
Der Wobllöbliche Gemeinderath, eiſt kurzlich
Bürger Heidelbergs
an dieſe wichtige Stelle berufen Fann ſich und
der Stadt als liebendes Zeichen feiner gefeg-
neien Wirkjamfeit am Aafang Dderfetden fein
ſchöneres und größeres Denfkınal ſetzen, al8 ein
Heideiberger Waifenhaus, — —

Die Kleinen, welche {n demſelben den poͤh⸗
ſiſchen und ſtitlich zerſtoreuden Einflüffen ihres
jebigen Aufeuthalis eninommen, in einer neuen *
Lebeneluft zu neuem Leben eiſtarken, werden
ihre Hände betend fur die Väter der Stadt er= 7
heben , die ihnen diefe Zufluchisſtätit begründet
Uu dadarch rie Möglichkeit gegeben, zus 1ede
lichen und chriſtlichen Bürgern Heidelbergs
heranzuwachſen!
Heidelberg, den 27. März 1852,
Das Comite zur Srrittung eines Waijenhaufes :

Righaupt, Hauck. Dittenberger. Anderſt. Lindau.
AMittermaier, I, M, Werner.

2

Der Gemeinderath der Stadt Heidelberg
Un *
das verehrliche Comitẽ

zur Errichtung eines
Waiſenhauſes
hier. *—
Die Errichtung eines
Woalſenhauſes defr,
In ergebenſter Erwidetung Ihres Geehrten

wirthſgafttichen Beſprechung bet-
 
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