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dieſer Sache kein volizeiliches Geſetz, ſowie
den Eid des jetzigen polizeilichen Geſetzes
nicht achteſt? 3) Ferner, daß du ſtets den
Anordnungen der leitenden Behörde des T.
Folge leiſten und nicht, unter keinem
Vorwande, er ſei wie er wolle, anstreten
villlt? und O Wirſt du deine Brüder des
T. B. in Noth und Gefahr, d. b. in Käm-
pfen mit unſeren Gegnern, mit deinem eige-
nen Leibe beſchützen können? und 5) Nıe
und nimmer an der Sache Berrath aus:
üben, ſelbſt Wie es in den erſten Fragen
angeführt wird? ſo bekräftige Diefes duͤrch
Handſchlag und Ehrenwort und achle diefes
Veluͤbde heilig mit der Deviſe: Dulde fede
Schmachec. Die Aufnahme von Mitglie-
dern geſchah gewoͤhnlich unter freiem Him-
mel und waren dann nur etwa immer drei
bis vier Verſonen verſammelt, damit das
neue Mitglied keine neue andern Mitglieder
kennen lerng und dieſe etwa feiner Zeit ver-
rathen koͤnnd Die Mitglieder hatten ſich im
Geheimen zu bewaffnen und ward ihnen em-
pfohlen, ſich einen Bruſtpanzer aus Eifenblech

{

Diefer im Pripatleben wie als wiſſenſchaft-
licher Arzt und Lehrer allgemein geſchaͤhte
und vielbetrauerte Tejaͤhrige Greis hat fo-
mit ſeinen Collegen, den jüngſtverſtorbenen
Krankenhausdirector Dr. v. Pfeufer, mit
dem er ſo viele Jahre amtlich an den vor-
trefflichen Krankenanſtalten Bamberg's zu-
ſammenwirkte, nicht lange überlebt!
Bamberg, 1: Juni. Den neueſten An-
ardnungen zuͤfolge ſoll die Bahnſtrecke der


Wien, 30. Mai. Die „Wiener Zei-


hre definitive Ernennung noch mit ander-


anziehen zu Fönnen, und dann vorfommen-
den Zalls nicht fo leicht vermundbar SJf)e_iflen.“
iſto-
len, namentlich aber in Doldyen beſtaͤnden
Ein ſolcher Dolch war au& et-
ner dreikantigen Feilenklinge auf folgende
Weiſe angefertigt. Die Klinge wurde an
heiden Enden zugefpigt, an dem einen ſehr
ſpitz und am andern mit einer Parirſtange
aus Eiſenblech und einem Heft verſcheu,
Es war ein ſolcher Dolch für nicht mebr
‚alg 8 Grote zu erſtehen. Ein inhaftirter
Schloſſergeſell hat efma 50 ſolcher Dolche
angefertigt und verkauft, auch einige Bruſt-
harniſche. Die vorgenommenen Hausfu-
chungen waren theilweiſe von dem beften \
Erfolge gekroͤnt; man fand Dolche, Piſto-
len. Bruſtharniſche, die Statuten des Tod-


chen Mitglieder des Bundes und ſonſtige
verdächtige Gegenſtände, wenn auch mehre
der anfänglich als verdächtig eingezogenen | i
Perſonen vorläufig wieder in Freiheit ge-
ſetzt worden find,-fo befinden ſich dennöch
noch 20 ſchwer Gravixte in Hafıt, von de-
nen einige trotz des abgelegten Geloͤbniſſes
mit wichligen Bekenntniſſen bereits hervoͤr—
getreten ſind. Wie viel Genoſſen der Bund
zählte, läßt ſich bis jetzt noch nicht überſe-
hen. Er hatte einen Praͤſidenten, einen Pro-
tocoflführer, einen Kaſſenführer und einen
Rechnungsführer. Bis dahin bewegt ſich
das Complot nur noch unter Perſönlichkei-
ten von geringerer Intelligenz, die ſchwer-
lich ſich voͤllig klar geworden, was ſie denn
eigentlich durch ihr Buͤndniß gewollt, und
was ſie ſo verbrecheriſch beginzen. Ebenſo
läßt ſich eine eigenthümliche Phantaſterei
bei den Mitgliedern und namentlich bei
dem Vorſtande nicht wegleugnen, wie Letz-
terer denn auch ſeine Sitzungen nie abhal-
ten fonnte, obne daß ein Todtenkopf zwi-
ſchen 2 Dolchen auf dem Tiſche lag.”
. Prag, 31. Mai. Geſtern Abend um
halb 10 Uhr verließ der Kaiſer die k. Burg,
- um bie Nüdreife nach Wien anzutreten.
Kaiſer Ferdinand gab, von dem ganzen Hof-
ſtaate umgeben, ſeinem kaiſerlichen Neffen
das Geleite bis an den Fuß der Treppe,
wo der herzliche und innige Abſchiedsgruß
der beiden Kaiſer erfolgte. Das in den
Räumen der k. Burg zaͤhlreich verfammelte
Publikum brachte dem ſcheidenden Herrfcher
lebhafte Hochrufe dar. —
München, 1. Juni. In Bamberg ver-
ſtarb vorgeſtern der langfaͤhrige Director
des dortigen ſtäͤdtiſchen Gebärhauſes und



chen Staaten annehmen. Mıt Ruͤckſicht auf


indem die nächfte

n Barren aufbewahrt. *
Wien, 31. Mai. Ende Juli wird die
vorletzte

Salz annahm, die Zahlung des Reſtes
aber in durch 5pCt. verzinſten Raten ſtipu-
lirt wurde, deren letzte, wie erwähnt, bin-
nen Jabresfriſt getuͤgi fein wird. Wie
man vernimmt, hat der Herr F.3. M. und
Banus Freiherr v. ZJellachich ſehr umfaf-
ſende Vollmaͤchten erhalien, welche die Admi-
niflration dex ihm unterfebenden Kron-
länder betreffen. Die Stelle eines Chefs
der Finanzverwaltung in Croatien und Sla-
ponien iſt dem Hertn Banus ſelbſt vorbe-
halten. Auch ſieht man der baldigen Or-
ganiſirung der juͤdiciellen Behoͤrden entge-
gen. — Seit einiger Zeit wird zwiſchen
Wien und Berlin ein lebhafter Courier-
wechſel bemerki. In ſonſt gutunterrichteten
Kreiſen pernimmt man, daß derſelbe mit
der Zoll- und Handeiseinigungsfrage im
Zuſammenhange ſtehe. —
Wien, 31. Mai. Die Erwartungen auf


derſchule, Hofrath Dr. Jakob Schilling.

dem Insſebentreten der oberſten Polizeibe-


— *
hörde ſchemen auch diesmal trügeriſch zu
feinz es ſoll naͤmlich beabfichtigt werden,
die Ausnahmezuſtaͤnde in Wien, Ungarn,
Italien und Böhmen nur allmälig aufhö-
ven und nur nach und nach die außeroͤr—
D Sunctionen an die Civilbehoͤrden
übergehen zu laffen, fo daß die Belage-
rung$zuftände ohne ausdruͤckliche Proclama-
tiog in längerer Zeit erſt erlöſchen würden.
Wien 2, Zuni. Hcuie erfchienen zwei
wichtige Berordnungen! Die nelle Ausgabe
des Strafgeſetzbuches iſt in der gefammten
Monarchie vom 1, Septbr. an eingeführt.
Das Preßgefeß von 1849 ift aufgehoben, -
Für Zeitungen ſind Conceffionen und Caus
tionen nöthig, das Maxrimum der letztern


bote eventuell möglich. Auslaͤndiſche Vreß-
erzeugniſſe können von der oberflen Poliz
zeibehörde verboten werden. A35

Fraukreich.

Paris, 1. Juni. Das offteielle Or-
gan des Kriess-⸗Miniſteriums, der „Moni-
teur de V’Armee“, druckt heuͤte die Erflä-
rung der Regierung über die Stellung des _
Landes zum Ayslande ab und begleitet ſie
dann mit einem Commentar, worin e8 heißt:
die feſte und würdevolle Sprache, die auf
der einen Seite gewiſſe lügenhafte Gerüchte
widerlegt und den . beftimmten Entſchluß
anfündigt, nichts zu thun, was die guten
Beziehungen zwiſchen Fraͤnkreich und den
übrigen Maͤchien Europa’s im Mindeften
ſtören koͤnnte, ſtellt gleichwohl auf der anz
dern Seite das Princip feiner voͤllen Un= -
abhängigkeit in Betreff feiner Rechte alg
Nation und ſeiner Regierungs = Form hin.
Keine der Mächte denki alſo daran, ſich in
unfere innere Angelegenheiten einzumifchen,
und fte laffen uns in dieſer Hinficht die
Treibeit deren ſie für. ſich genießen (9).
Dies iſt die rationellte und auch die wei= -
ſeſte Politik; denn jede andere wuͤrde unz
verzüglich die divergirenden Nuancen. der
der wirklich patriotiſch geſinnten Paͤrtelen
u Einem Knäuel vereinigen. Mehrere ihrer
Organe haben ſich in dieſem Betreff fchon
erklärt: Niemand will leiden, daß das Aus-

lution zu beſtreiten oder zu regeln. Wir *
brauchen hier nicht von der Stimmung der
Armee zu ſprechen: ſie wartel in Nuhe und
Sewehr beim Fuß ab, daß das Land ſeinen
Nuf an ihre Hingebung ergehen laſſe; dieſe
edle Haltung würde hinreichen, alle Beſorg-
niffe zu befeitigen, wenn deken noch nach
dem Leſen der officiellen Note übrig blei-
ben Fönnten, . .

Verantwortlidher Nedacteur: © Neichard.

(Evangel. Miſſion). Morgen am
Trinitatisfeſte, Abends fünf Ubhr, wird
Herr Hofprediger Hofmann von Berlin,
gormais Inſpector im Miſſionshauſe zu
Bafel, dahier in der St Yeterskirche
einen Vortrag ‚über die Miſſion halten.

Für die Gaiberger Auswanderer em-
pfangen; von Rarl Spengel 1 fl 45 fr.

Heidelberg, den 5. Juni 1852.

Wilh. Gätſchenberger.

Für die Gaiberger Auswanderer iſt bei
mir eingegangen: von Hrn. Dr. M 6 f3
von Ung. 2 Paar Stiefeln. }

— 2— ON

Main-Neckar-Bahn.
Abgang v. Heidelberg | Unkunft in Heidelberg
nach Frankfurt. - von —E—
T, 6. 50 M Mgs. I. 9 U. . Ma -
N.ti u. M * — 0, 54
“IaE. 10 20 M. Nigs. | AL 2 U. 1D Noats.
IV.40. — M, | IV. 5U. 1M, Abdg.-

V. 6M 10.M. Abds. | V. 8 U, 14M, Abds.
 
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