N: 141.
Freitag, 48. Juni
—
dr die Poſt
die Beilage - Dlätter an
reis HalbjähriItd in KHetdelberg: 2 fl. G fr.,
f k Die Laͤndwrthſchaftlichen
Deutſchland.
Wien, 9. Juni. Ueber das eben nege-
cirte neue öfierreichiſche Anlehen von 35
Mill. fl. laufen vom Ausland fortwähxend
günſtige Bexichte ein, Nehſt Frankfurt, Lon-
don und Paris haben ſich auch mehrere
Berliner Häufer (letztere dem Vernehmen
nach mit 5 Millionen) an dem Aniehen
hetheiligt, und wie verlautet iſt nicht nur
der ganze Anlehensbetrag bereits ſubſeri-
birt, ſondern ein guter Theil deſſelben auch
ſchon in feſten Haͤnden. An unſerer Börſe-
offenbart ſich die Rückwirkung in einer zwar
nur laͤngſamen, aber darum eben natürli-
chen Beſſerung unſerer Valutaverhältniſſen
Die Fondsz und Actiencourſe zeigen fort-
während viel Feſtigkeit, und nameuͤtlich be-
haupten ſich die Noͤrdbahnaclien, ungeaͤchtet
der aubergewöhnlichen Hauſſe, welche feit
den letzten 6 Wochen in dieſen Aetien über
60 pét. beirägt, noch immer in ſteigender
Tendenz.
dürfie felbſt die anfangs ſo gefürchtete und
alg beverſtehend bezeichnete‘ Cmiffion Der
MNeferveactien, wenn ſie definitiv ſtattfände,
wie bieg bei ben neuen Ackenemiffionen
der Norbbahnz der Donaudampfſchiff⸗ und
Lloydactien der Fall war, auch hier die
verkehrte, nämlich günſtige Wirkung her-
vorbringen. Mit Ruückſicht auf den Stand
der Nordbahnaetien erſcheinen die Bankae-
tien verhältnißmäßig noch immer vernach-
läſſigt. * f (A. —
Wien, 10. Juni. Die Rede, welde der
General der franzöſiſchen Befabungstrups
pen zu Rom Gemeau, bei Gelegenheit: der
dortigen Adlervertheilung gehallen hat, -{
in jeder Beziehung geeignet, die Erwaͤr—
tungen aller Freunde des Friedens und
der geſetzlichen Ordnung zu befriedigen. Wir
können immerhin annehmen, ſagt Ddie „ Des
ſterr! Corrfp.“, daß der Genefal den inr
nern, leitenden Gedanken der gegenwärti-
gen Politit Fraukreiche treu mwiedergegeben
jabe; auch Teuchtete dieſer Gedanke aus
ben bisherigen Handlungen des Präfiden-
denten ziemlich deutlich hervor. Jedeufalls
iſt es ein Verdienſt, daß er in ſo befltmm-
ter Weiſe gerade an jener bedeutungovollen
Stelle ausgefproden worden iſt. Die Bän-
digung des wilden Aufruhrs in der Haupt-
ſtadt der katholiſchen Chriſtenheit, und die
Wiederherſtelluͤng der geſetzlichen Autorität
im Einkang mit den hleichaxtigen Beſtre-
bungen Defterreichs, welches ſeine Truppen
diesfalls bis Ancong vorſchob, war die erſie
entſchiedene Handlung des Präſidenten,
wodurch er ſich den Haß der Umwälhuhgs-
männer zuzog zugleich aber ein unbeſtrit-
bares Verdienſt um die Saͤche der Ord-
nund und der Aufrechthaͤltung des Autori-
taͤtsprincips in ganz Curopa erwarb. Keine
Uebergriffe und keine Kundgebungen unlau-
terer felbſtſüchtiger Abfichten bahen bisher
das Zutraͤuen in dieſe Politik getrübt. Die
franzoſiſche Regierung, ſcheint nur den Au-
genblick abzumarten, in weldjem die beab-
ſichtigte Neorganifirvung der päpftlihen Ar-
anee vollendet fein wird, um die Befaßung
von Rom, die ſchon jetzt mehrmal ver-
ringert wuͤrde, zurückzuziehen. Dieſen loya-
len Abſichten hat General Gemeau bei je-
nem Anlaſſe ſein Wort geliehen. Wir kön-
nen uns nur vollkommen feiner Anſchauung
anſchliehen, wenn er behauptet, daß alle
Armeen Europa's vorzuͤgsweife ein und
dieſelbe Beſtimmung haben, nämlich die öf-
fentliche Ordnung und das Geſetz gegen
die Anfechtungen der Umfturzparteien ‚ zu
beſchützen. Wenn er zu verſtehen gibt, daͤß
die neu aufgerichteten Adler des Kaiſer-
boliſche Bedeutung Haben, indem Kaifer
Napoleon der Heros ſeines Jahrhunderts
geweſen, während Ludwig Napoleon ledig-
lich den Beruf und den Wilien habe, der
Beglücker des ſeinigen zu werden: ſo neh-
men wir auch von dieſer Zuſage im In-
tereſſe Curopa’s, im Intereſſe Frankreichs
mit Befriedigung Act. — Die Wünſche,
welche Ungarns Notabilitäten an die Ge-
genwart Sr. kaiſ. koͤn apoſtoliſchen Maj.
Enüpfen, ſcheinen beſonders auf 3 Punkte
coneentrixt zu ſein, als: Verwaltung des
Laͤndes durch ungariſche Beamte, möglich-
ſter Schutz für die Nationalſprache und
Wiedereinderleibung der ſerbiſchen Wojwodina
in das Koͤnigreich. Bezüglich der in den
letztern Zeiten ſo viel beſprochenen ungari-
riſchen Verfaſſungsfrage hertſcht dagegen
jetzt Stille unddie Perfönnigkei eines Monare
des Landes und der Sprache das energt-
ſcheſte Wohlwollen für das große Ganze,
wie fuͤr jeden Einzelnen bethätigt, dürfte
nicht wenig beitragen, jener Frage das noͤch
Yorhandene Iutereffe abzunehmen uNnDd, die
Vortheile des edelfien und weiſeſten Abfo-
lutismus in ein noch klareres Licht zu ſe-
der ungariſchen Bevölkerung bisher der Faͤll
vaͤr. Das größle Erſtaunen erweckte die
Art in welcher Kaͤiſer Franz Joſeph Au-
dienzen ertheilte und worüber alle Buͤtſtel-
ler ohne Ausnahme, die Anſicht äußerten,
daß es ſchwer fet, zu beſtimmen, ob man
dem feltenen Grab von Herablaſſung des
Monarchen, oder ſeiner Umfaffenden, an
Kenniniffen überreichen Cheilnahme fur die
einzelnen Anliegen wie für die Landesſa
chen dankbar den Vorzug einräumen ſolie;
eine Anficht, welche ſich an den höchſten
Enthuffasmus für die übrigen Eigenſchaͤften
des Sonveräns in würdigendſter Weiſe
IMI 4 nng Br mCS Dı
München, 14. Juni. Die Gruͤnde der
Quiescirung des Miniſters 9. Ringelmann
datiren wohl von der Zeit der letzlen Mi-
niſterkriſis. Damals hatte bekanntlich Or.
, Kingelmann ohne vorher die Entſchei-
dung des Königs eingeholt zu haben, die
vorläuftge Erlaubniß zu Abhaltung von Jeſut-
tenmiſſtenen in Fraͤnken gegeben. Sein
Rücktritt ſtand von da an feſt und wurde,
wie, es ſcheint, nur verſchoben, um. nicht
während des Landtags eine Störung in die
Vertrelung der Verwaltung zu bringen.
Außer der Enthebung des Herrn Or. Hin-
gelmann ſollen, wie manaus ziemlich verlaͤſſt-
gen Duellen vernimmt, weitere Miniſter-
veränderungen nicht mehr ſtattfinden.
München, 14. Juni. Die durch das
allerhöchſte Publieandum v. 6. Maͤrz 1848
angeordnete Beeidigung des Heers auf die
Verfaſſung iſt wieder außer Wirkſainkeit
geſetzt worden und zwar zufolge allerhöch-
ſten Reſeripts vom 9, I, M. durch einen
Kriegsminiſterialerlaß vom 12. d. M. und
gleichzeitig wurde die Abnahme eines neuen
Dienſteides für die gefammte Armee ver-
fügt. Der neue Dienſteid iſt von ſämmt-
lichen in activem Dienſte ſtehenden Mili-
tärperſonen ſowie von den penſionirten Of-
fizieren und Militärbeamten zu leiſten. Die
verſchiedenen Abtheilungen der hieſigen Gar-
niſon haben den neuẽn Dienſteid bereits
dieſen Mittag geleiſtet. (F DI
Frankfurt, 14. Juni. Dem Vernehmen
nach iſt ietzt die Mittheilung eingegangen,
daß der @raf und die Gräfin von Cham-
borb zwiſchen dem 20. und 24. des nächſten
Monats in Wiesbaden anlangen und Ddas
felbft bis Mitte Septembers ihren Aufentz
halt nehmen würden Bon einem legitimi-
ſtiſch⸗orleaniſtiſchen Congreſſe iſt indeß nicht
im entfernteſten die Nede, Aus Langene
ſelbold erfährt man, daß Dom Miguel,
velcher ſeit ſeiner Vermählung mit der
Prinzeſſin von Loͤwenſtein⸗-Wertheim dort
wohnt, eine Reelamatton fuͤr Reſtituirung
ſeiner von der proviſoriſchen Negierung:
confiscirten Güter erhoben hat. — Auf dem
nächſten deutſch öſterreichiſchen Poſtvereins-
ongreſſe ſoll einẽ weitere Heraoͤfetzung des
Briefporto's in Vorſchlag gebracht werden.
Dieſer Eongreß wird in Frankfurt ſtatt?
finden. } CN O rei
Koblenz, 13. Juni. Soeben komme i
von der großen Parade, welche heute Mit-
tag um 12 Uhr auf dem hieſigen Schloß-
platz unter einem großen Zuͤdrang des
Publikums zu Ehren der geflern hier an-
gekommenen beiden ruſſiſchen Großfürften:
ſtattfand. Es war ein überaus glänzendes
militäriſches Schaufpiel, Die Truppen in
ſchönſter Haltung empfingen die Großfür-
ſten, als ſie an der Seite des Prinzen von
Preußen, gefolgt von einer glänzenden Suite,
erſchienen, mit dem lebhafteſten Zurufe! Der
eine der Großfuͤrſten trug Küralfter:, der
andere die Uniform unſers braunen )
Huſarenregiments. Der Vorbeiwarſch ev-
folgte darauf zuerſt in Zügen, ſodann in
Colonnen, während zum Schluß die rei-
tende Artillerie im Galopp vorbeimarſchirte
— Die Großfürſten trafen mit dem König
von Belgien hier nicht zufammen, vielmehr
kamen ſie erſt an, nachdem der Tags vor-
her hier angekommene König Leopold der
Belgier ſchen einige Stunden zuvor von
hier wieder abgereiſt warı — Wiederum
iſt eine abändernde Beſtimmung hinſichtlich
der Abreiſe Sr. Maj des Koͤnigs naͤch der
Rheinprovinz hier eingetroffen, Hieknach
würde allerhöchſtderſelbe erſt am 24, D: Me:
Berlin verlaffen, „ und ſonach erſt am 25
in Brühl eintreffen. ı— Die Großfürſten
ſind eben, Nachinittags 2 Uhr, von hier
nach dem Haag per — —
— — —
ferien * geſtern die zweiie Sitzung der
Freitag, 48. Juni
—
dr die Poſt
die Beilage - Dlätter an
reis HalbjähriItd in KHetdelberg: 2 fl. G fr.,
f k Die Laͤndwrthſchaftlichen
Deutſchland.
Wien, 9. Juni. Ueber das eben nege-
cirte neue öfierreichiſche Anlehen von 35
Mill. fl. laufen vom Ausland fortwähxend
günſtige Bexichte ein, Nehſt Frankfurt, Lon-
don und Paris haben ſich auch mehrere
Berliner Häufer (letztere dem Vernehmen
nach mit 5 Millionen) an dem Aniehen
hetheiligt, und wie verlautet iſt nicht nur
der ganze Anlehensbetrag bereits ſubſeri-
birt, ſondern ein guter Theil deſſelben auch
ſchon in feſten Haͤnden. An unſerer Börſe-
offenbart ſich die Rückwirkung in einer zwar
nur laͤngſamen, aber darum eben natürli-
chen Beſſerung unſerer Valutaverhältniſſen
Die Fondsz und Actiencourſe zeigen fort-
während viel Feſtigkeit, und nameuͤtlich be-
haupten ſich die Noͤrdbahnaclien, ungeaͤchtet
der aubergewöhnlichen Hauſſe, welche feit
den letzten 6 Wochen in dieſen Aetien über
60 pét. beirägt, noch immer in ſteigender
Tendenz.
dürfie felbſt die anfangs ſo gefürchtete und
alg beverſtehend bezeichnete‘ Cmiffion Der
MNeferveactien, wenn ſie definitiv ſtattfände,
wie bieg bei ben neuen Ackenemiffionen
der Norbbahnz der Donaudampfſchiff⸗ und
Lloydactien der Fall war, auch hier die
verkehrte, nämlich günſtige Wirkung her-
vorbringen. Mit Ruückſicht auf den Stand
der Nordbahnaetien erſcheinen die Bankae-
tien verhältnißmäßig noch immer vernach-
läſſigt. * f (A. —
Wien, 10. Juni. Die Rede, welde der
General der franzöſiſchen Befabungstrups
pen zu Rom Gemeau, bei Gelegenheit: der
dortigen Adlervertheilung gehallen hat, -{
in jeder Beziehung geeignet, die Erwaͤr—
tungen aller Freunde des Friedens und
der geſetzlichen Ordnung zu befriedigen. Wir
können immerhin annehmen, ſagt Ddie „ Des
ſterr! Corrfp.“, daß der Genefal den inr
nern, leitenden Gedanken der gegenwärti-
gen Politit Fraukreiche treu mwiedergegeben
jabe; auch Teuchtete dieſer Gedanke aus
ben bisherigen Handlungen des Präfiden-
denten ziemlich deutlich hervor. Jedeufalls
iſt es ein Verdienſt, daß er in ſo befltmm-
ter Weiſe gerade an jener bedeutungovollen
Stelle ausgefproden worden iſt. Die Bän-
digung des wilden Aufruhrs in der Haupt-
ſtadt der katholiſchen Chriſtenheit, und die
Wiederherſtelluͤng der geſetzlichen Autorität
im Einkang mit den hleichaxtigen Beſtre-
bungen Defterreichs, welches ſeine Truppen
diesfalls bis Ancong vorſchob, war die erſie
entſchiedene Handlung des Präſidenten,
wodurch er ſich den Haß der Umwälhuhgs-
männer zuzog zugleich aber ein unbeſtrit-
bares Verdienſt um die Saͤche der Ord-
nund und der Aufrechthaͤltung des Autori-
taͤtsprincips in ganz Curopa erwarb. Keine
Uebergriffe und keine Kundgebungen unlau-
terer felbſtſüchtiger Abfichten bahen bisher
das Zutraͤuen in dieſe Politik getrübt. Die
franzoſiſche Regierung, ſcheint nur den Au-
genblick abzumarten, in weldjem die beab-
ſichtigte Neorganifirvung der päpftlihen Ar-
anee vollendet fein wird, um die Befaßung
von Rom, die ſchon jetzt mehrmal ver-
ringert wuͤrde, zurückzuziehen. Dieſen loya-
len Abſichten hat General Gemeau bei je-
nem Anlaſſe ſein Wort geliehen. Wir kön-
nen uns nur vollkommen feiner Anſchauung
anſchliehen, wenn er behauptet, daß alle
Armeen Europa's vorzuͤgsweife ein und
dieſelbe Beſtimmung haben, nämlich die öf-
fentliche Ordnung und das Geſetz gegen
die Anfechtungen der Umfturzparteien ‚ zu
beſchützen. Wenn er zu verſtehen gibt, daͤß
die neu aufgerichteten Adler des Kaiſer-
boliſche Bedeutung Haben, indem Kaifer
Napoleon der Heros ſeines Jahrhunderts
geweſen, während Ludwig Napoleon ledig-
lich den Beruf und den Wilien habe, der
Beglücker des ſeinigen zu werden: ſo neh-
men wir auch von dieſer Zuſage im In-
tereſſe Curopa’s, im Intereſſe Frankreichs
mit Befriedigung Act. — Die Wünſche,
welche Ungarns Notabilitäten an die Ge-
genwart Sr. kaiſ. koͤn apoſtoliſchen Maj.
Enüpfen, ſcheinen beſonders auf 3 Punkte
coneentrixt zu ſein, als: Verwaltung des
Laͤndes durch ungariſche Beamte, möglich-
ſter Schutz für die Nationalſprache und
Wiedereinderleibung der ſerbiſchen Wojwodina
in das Koͤnigreich. Bezüglich der in den
letztern Zeiten ſo viel beſprochenen ungari-
riſchen Verfaſſungsfrage hertſcht dagegen
jetzt Stille unddie Perfönnigkei eines Monare
des Landes und der Sprache das energt-
ſcheſte Wohlwollen für das große Ganze,
wie fuͤr jeden Einzelnen bethätigt, dürfte
nicht wenig beitragen, jener Frage das noͤch
Yorhandene Iutereffe abzunehmen uNnDd, die
Vortheile des edelfien und weiſeſten Abfo-
lutismus in ein noch klareres Licht zu ſe-
der ungariſchen Bevölkerung bisher der Faͤll
vaͤr. Das größle Erſtaunen erweckte die
Art in welcher Kaͤiſer Franz Joſeph Au-
dienzen ertheilte und worüber alle Buͤtſtel-
ler ohne Ausnahme, die Anſicht äußerten,
daß es ſchwer fet, zu beſtimmen, ob man
dem feltenen Grab von Herablaſſung des
Monarchen, oder ſeiner Umfaffenden, an
Kenniniffen überreichen Cheilnahme fur die
einzelnen Anliegen wie für die Landesſa
chen dankbar den Vorzug einräumen ſolie;
eine Anficht, welche ſich an den höchſten
Enthuffasmus für die übrigen Eigenſchaͤften
des Sonveräns in würdigendſter Weiſe
IMI 4 nng Br mCS Dı
München, 14. Juni. Die Gruͤnde der
Quiescirung des Miniſters 9. Ringelmann
datiren wohl von der Zeit der letzlen Mi-
niſterkriſis. Damals hatte bekanntlich Or.
, Kingelmann ohne vorher die Entſchei-
dung des Königs eingeholt zu haben, die
vorläuftge Erlaubniß zu Abhaltung von Jeſut-
tenmiſſtenen in Fraͤnken gegeben. Sein
Rücktritt ſtand von da an feſt und wurde,
wie, es ſcheint, nur verſchoben, um. nicht
während des Landtags eine Störung in die
Vertrelung der Verwaltung zu bringen.
Außer der Enthebung des Herrn Or. Hin-
gelmann ſollen, wie manaus ziemlich verlaͤſſt-
gen Duellen vernimmt, weitere Miniſter-
veränderungen nicht mehr ſtattfinden.
München, 14. Juni. Die durch das
allerhöchſte Publieandum v. 6. Maͤrz 1848
angeordnete Beeidigung des Heers auf die
Verfaſſung iſt wieder außer Wirkſainkeit
geſetzt worden und zwar zufolge allerhöch-
ſten Reſeripts vom 9, I, M. durch einen
Kriegsminiſterialerlaß vom 12. d. M. und
gleichzeitig wurde die Abnahme eines neuen
Dienſteides für die gefammte Armee ver-
fügt. Der neue Dienſteid iſt von ſämmt-
lichen in activem Dienſte ſtehenden Mili-
tärperſonen ſowie von den penſionirten Of-
fizieren und Militärbeamten zu leiſten. Die
verſchiedenen Abtheilungen der hieſigen Gar-
niſon haben den neuẽn Dienſteid bereits
dieſen Mittag geleiſtet. (F DI
Frankfurt, 14. Juni. Dem Vernehmen
nach iſt ietzt die Mittheilung eingegangen,
daß der @raf und die Gräfin von Cham-
borb zwiſchen dem 20. und 24. des nächſten
Monats in Wiesbaden anlangen und Ddas
felbft bis Mitte Septembers ihren Aufentz
halt nehmen würden Bon einem legitimi-
ſtiſch⸗orleaniſtiſchen Congreſſe iſt indeß nicht
im entfernteſten die Nede, Aus Langene
ſelbold erfährt man, daß Dom Miguel,
velcher ſeit ſeiner Vermählung mit der
Prinzeſſin von Loͤwenſtein⸗-Wertheim dort
wohnt, eine Reelamatton fuͤr Reſtituirung
ſeiner von der proviſoriſchen Negierung:
confiscirten Güter erhoben hat. — Auf dem
nächſten deutſch öſterreichiſchen Poſtvereins-
ongreſſe ſoll einẽ weitere Heraoͤfetzung des
Briefporto's in Vorſchlag gebracht werden.
Dieſer Eongreß wird in Frankfurt ſtatt?
finden. } CN O rei
Koblenz, 13. Juni. Soeben komme i
von der großen Parade, welche heute Mit-
tag um 12 Uhr auf dem hieſigen Schloß-
platz unter einem großen Zuͤdrang des
Publikums zu Ehren der geflern hier an-
gekommenen beiden ruſſiſchen Großfürften:
ſtattfand. Es war ein überaus glänzendes
militäriſches Schaufpiel, Die Truppen in
ſchönſter Haltung empfingen die Großfür-
ſten, als ſie an der Seite des Prinzen von
Preußen, gefolgt von einer glänzenden Suite,
erſchienen, mit dem lebhafteſten Zurufe! Der
eine der Großfuͤrſten trug Küralfter:, der
andere die Uniform unſers braunen )
Huſarenregiments. Der Vorbeiwarſch ev-
folgte darauf zuerſt in Zügen, ſodann in
Colonnen, während zum Schluß die rei-
tende Artillerie im Galopp vorbeimarſchirte
— Die Großfürſten trafen mit dem König
von Belgien hier nicht zufammen, vielmehr
kamen ſie erſt an, nachdem der Tags vor-
her hier angekommene König Leopold der
Belgier ſchen einige Stunden zuvor von
hier wieder abgereiſt warı — Wiederum
iſt eine abändernde Beſtimmung hinſichtlich
der Abreiſe Sr. Maj des Koͤnigs naͤch der
Rheinprovinz hier eingetroffen, Hieknach
würde allerhöchſtderſelbe erſt am 24, D: Me:
Berlin verlaffen, „ und ſonach erſt am 25
in Brühl eintreffen. ı— Die Großfürſten
ſind eben, Nachinittags 2 Uhr, von hier
nach dem Haag per — —
— — —
ferien * geſtern die zweiie Sitzung der